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Gruppenbild der Speakerinnen vom Woman in Business Circle
© Garima Smesnik

Woman in Business Circle im Rahmen des „Exporttag 2025“ – Rückblick

Female Entrepreneurship Power. NOW!

Lesedauer: 3 Minuten

05.06.2025

Bereits zum 2. Mal fand am 3. Juni der „Woman in Business Circle“ im Rahmen des Exporttags, dem größten Internationalisierungs-Event Zentraleuropas, statt. In der Christoph Leitl Lounge der Wirtschaftskammer Österreich nutzten zahlreiche Unternehmerinnen die Gelegenheit, sich zu vernetzen und gemeinsam internationale Erfolge zu feiern.

Frau in der Wirtschaft (FiW) freute sich besonders, unter dem Motto „Female Entrepreneurship Power. NOW!“ die Chancen des internationalen Handels für Unternehmerinnen hervorzuheben. Im Rahmen der Eröffnung unterstrich Bernadette Jandl, Bundesgeschäftsführerin von Frau in der Wirtschaft die Bedeutung, Chancen zu ergreifen, Netzwerke zu nutzen und Strategien sofort umzusetzen. Denn um Wachstum und Innovation voranzutreiben und zugleich wettbewerbsfähig zu bleiben, sind Mut und Entschlossenheit unverzichtbar, so Jandl.

Export als treibender Wirtschaftsmotor

Mehr als 50 % der österreichischen Wirtschaftsleistung stammen aus Exporten und über 1,2 Mio. Arbeitsplätze hängen von den Erfolgen der Exportwirtschaft ab. Umso wichtiger ist es für Andrea Kubista, Produktmanagerin bei der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA, heimische Unternehmen bei der Erschließung internationaler Märkte zu unterstützen. „Wir haben über 100 Stützpunkte weltweit und helfen mit lokalem Know how dabei, kompetente und vor allem für das Unternehmen passende Partner:innen im Ausland zu finden“, so die Expertin. Neben Webinaren und Workshops organisiert die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA Wirtschaftsmissionen und Zukunftsreisen ins Ausland, um sich vor Ort ein besseres Bild über den Markt machen zu können. Andrea Kubista ist überzeugt: „Um in einem anderen Land erfolgreich zu sein, müssen persönlich vor Ort Kontakte geknüpft und die Kultur sowie die Bedürfnisse des Markts verstanden werden.“

Erfolg durch kulturelle Intelligenz

Auch Pooja Prakash-Aigner, CEO von Merope Capital, betonte in ihrer Keynote die zentrale Rolle von kultureller Intelligenz. „Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, zu wissen, was ein Markt, ein Unternehmen oder ein Team wirklich braucht, um sich darauf anpassen zu können“, erklärte die strategische Wirtschaftsökonomin. Als globale Investorin und Innovationsführerin plädierte sie für mehr Zusammenarbeit zwischen Frauen und Männern, um gemeinsam von unterschiedlichen Potenzialen profitieren zu können. „Der Weg zum Erfolg führt über Kooperation, individuelle Stärken, sowie Wissens- und Erfahrungsaustausch“, so Pooja Prakash-Aigner. 

Österreich als starke Basis für Startups

In der abschließenden Paneldiskussion zeigten drei Unternehmerinnen, wie sich Female Entrepreneurship im Export konkret gestaltet und lieferten inspirierende Ansätze, um die eigenen Visionen zu verfolgen.

Mit ihrem Startup Nista hat sich Anna Pölzl zum Ziel gesetzt, datengetriebene Energieeffizienzlösungen für die Industrie zu liefern. Gemeinsam mit ihrem Team entwickelte sie einen AI-Kopiloten, der Werksleiter:innen dabei unterstützt, die Produktion hinsichtlich der Energiekosten zu optimieren. „Unsere Technologie und die dadurch resultierenden Einsparungen sind messbar und für jede Industrie, auch im Ausland, anwendbar“, so Pölzl über ihren Exporterfolg. Die meisten Kunden von Nista stammen aus dem D-A-CH-Raum. Die Umwelttechnologin ist überzeugt, dass Wien eine optimale Basis für Neugründungen bietet. Sie betont: „Wien ist ein attraktiver Gründungsstandort mit hervorragender Förderlandschaft und ausgezeichnetem Talente-Pool.“

Auch Sandra Falkner ist stolz auf den internationalen Erfolg ihres Unternehmens Alpengummi und exportiert bereits fast die Hälfte des biologisch abbaubaren Kaugummis nach Deutschland. Ihr Erfolgsrezept dafür sind Anpassungsfähigkeit, Mut und Flexibilität. „Von Rückschlägen darf man sich nicht aufhalten lassen. Wenn ein Markt noch nicht bereit für das Produkt ist, muss man es weiterentwickeln oder es woanders probieren“, so Falkner. Besonders wichtig ist für sie die Rolle der Digitalisierung und des e-Commerce für Startups und den internationalen Handel. „Der Informationsfluss über das Internet funktioniert besser und schneller und gerade für kleine Unternehmen ist es dadurch einfacher, zielgerichtet Marketing zu betreiben“, so Falkner.

Angetrieben von der Vision einer abfallfreien Welt, gründete Michaela Stephen MATR. Das Unternehmen produziert Matratzen mit erstklassigem Komfort und nachhaltigem Design für die Kreislaufwirtschaft. Hinsichtlich des internationalen Erfolgs ist Stephen überzeugt, dass es wichtiger ist, den Fokus auf Partnerunternehmen zu richten anstatt auf Endkund:innen. „Wenn man einen neuen Markt erschließt, kennt man die Kultur und die Bedürfnisse der Endkund:innen noch nicht. Partnerunternehmen sind entscheidend, um das Produkt an den Markt anzupassen und erfolgreich zu etablieren.“

Einig waren sich die drei Unternehmerinnen darüber, dass weiblich geführte Startups mit Empathie, Innovationskraft und einem Fokus auf Nachhaltigkeit den internationalen Markt zunehmend mitgestalten. Österreich biete für Gründerinnen eine verlässliche und inspirierende Basis, mit großartigen Netzwerken und einer gut ausgebauten Förderlandschaft. Mit 36 % hat Österreich EU-weit den höchsten Anteil an Female Startups (Quelle: Female Startup & Investing – Report, BMAW. 07/2022).

Text: Daniela Stockhammer


Fotos vom Event

Bildergalerie von Garima Smesnik auf Flickr


Bildergalerie von Marek Knopp auf Flickr


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