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Seitliche Aufnahme einer Person mit Helm, die direkt neben einer weißen Tafel steht, auf der Linien sind. Die Person zeigt auf die Tafel. Direkt gegenüber der Person stehen drei weitere Personen mit Helmen, die auf die Tafel blicken
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Europas Industrie unter Druck: China zieht davon

Während China seine Industrieproduktion massiv ausbaut, kämpft Europa mit einer anhaltenden Industrieschwäche. Die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Standorte – auch Österreichs – steht immer mehr auf dem Spiel

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 06.05.2025

Die europäische Industrie gerät zunehmend unter Wettbewerbsdruck, insbesondere durch die dynamisch wachsenden Volkswirtschaften Asiens. Vor allem China ist es gelungen, durch staatlich koordinierte industriepolitische Eingriffe in strategischen Schlüsselbereichen – wie Batterien und Photovoltaik – die globale Technologieführerschaft zu übernehmen. 

Aktuelle Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) zeigen, dass die Industrieproduktion in China seit Jahren stark wächst, während sie in anderen Wirtschaftsräumen stagniert: So lag im Oktober 2024 der Index der Industrieproduktion in China um 35,4 % über dem Vor-COVID-Niveau (Jänner 2019). Im Gegensatz dazu ist die Industrieproduktion in den vier größten EU-Volkswirtschaften – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien („EU-4“) – noch immer um 7,2 % niedriger als vor der COVID-19-Krise.

Eine Statistik zur Industrieproduktion in den Ländern USA, China, EU und Asean im Vergleich, wobei die Kurve Chinas am höchsten ist. Dnach folgt Asean, dann USA und dann EU
© DMC Quelle: IWF

Arbeitskosten, Bürokratie und Abhängigkeiten als Bremsklötze

Diese strukturelle Schwäche der größten europäischen Volkswirtschaften wirkt sich auch auf Wertschöpfungsketten aus, indem sie etwa die Nachfrage nach Vorleistungen dämpft. Das trifft auch österreichische Zulieferbetriebe spürbar. Insgesamt leidet die Wettbewerbsfähigkeit Europas und Österreichs unter hohen Energie- und Arbeitskosten, zunehmender Bürokratie, einseitigen Abhängigkeiten bei strategisch wichtigen Gütern sowie unter der zunehmenden industriepolitischen Aktivität wichtiger Handelspartner.  

Fazit: Wettbewerbsfähigkeit stärken – europäisch und national

Um im globalen Vergleich zu bestehen, müssen die europäische und die österreichische Industrie ihre Wettbewerbsfähigkeit ausbauen. Für Österreich ist die im Regierungsprogramm verankerte Industriestrategie ein zentraler Hebel, den es klug in die künftige EU-Industriepolitik einzubetten gilt. Ein erster konkreter Schritt in diese Richtung: der „Made in Europe“-Bonus des Wirtschaftsministeriums (BMWET), der darauf abzielt, die europäische Wertschöpfung durch die verstärkte Nutzung technischer Komponenten europäischer Herkunft zu erhöhen.

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