
JW-Konjunkturbarometer 2025: Die Stimmungslage bleibt angespannt
Bürokratieabbau und Lohnnebenkostensenkung stehen ganz oben auf der Prioritätenliste, wenn es darum geht, jene Zuversicht, jenen Mut und Innovationsgeist wieder zu wecken, den gerade Österreichs Jungunternehmen verkörpern
Lesedauer: 2 Minuten
Im Rahmen der bereits 28. Welle des Konjunkturbarometers der Jungen Wirtschaft wurde die Stimmungslage unter Österreichs Jungunternehmer:innen im Trend abgefragt, wobei zwischen dem 27. Jänner und dem 4. Februar 2025 insgesamt 920 österreichische Jungunternehmer:innen (bis 40 Jahre) durch das Market Institut online befragt wurden.
Themen waren dabei unter anderem Konjunktur-Erwartung, eigene Geschäftsentwicklung, Veränderung der Kostensituation, Verkaufspreise und Ertragslage, Investitionen und Pläne zur Einstellung von Mitarbeiter:innen, Bürokratie, Pensionsvorsorge, Arbeitskräftemangel und Internationalisierung.
Besorgter Blick in die Zukunft, Investitionsbereitschaft als Indikator
Rund 36% der Jungunternehmen erwarten eine weitere Verschlechterung der Konjunktur. Nur 17% rechnen mit einer positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Ein wichtiger Indikator ist die Investitionsbereitschaft: 41% planen, ihre Investitionen zu senken – lediglich 17% wollen diese steigern. 37% der Befragten rechnen mit sinkenden Erträgen, nur jede:r Fünfte mit einer Verbesserung.
Starker Fokus auf Internationalisierung und Investitionen in die Zukunft
Die internationale Perspektive ist, was den Stellenwert von Handelsbeziehungen betrifft, bei den Jungen stark ausgeprägt: 87% sehen den Export als entscheidend für einen starken Wirtschaftsstandort. Ein Drittel der Jungunternehmen ist bereits international aktiv oder plant dies in Zukunft.
Sehr bewusst ist man sich auch der Herausforderungen, die der demografische Wandel mit sich bringt. Um dem damit drohenden Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, werden Zukunftsinvestitionen in die Lehrausbildung (90%), den Ausbau der Kinderbetreuung (82%) sowie Anreize für mehr Vollzeitarbeit (72%) als wichtige Maßnahmen gesehen.
Top 3 der unternehmerischen Herausforderungen für junge Betriebe
Auf Platz 1 der zentralen Hürden wird von Österreichs Jungunternehmer:innen die Bürokratie gesehen (50%), noch vor den Umsatzeinbußen (mit 45% auf dem zweiten Platz) und steigenden Arbeitskosten (38%).
Wenig überraschend daher die zentralen Forderungen der Jungen: 67% wünschen sich eine Senkung der Lohnnebenkosten. 40% fordern eine Reduktion bürokratischer Form- und Meldepflichten, 38% sehen Handlungsbedarf bei der Digitalisierung und vor allem bei der Effizienz staatlicher Behördenprozesse.

Fazit: Junge Unternehmen brauchen freie Fahrt für Mut, Zuversicht, Wachstum und Innovation
Bürokratische Hürden, hohe Kosten und eine unklare wirtschaftliche Zukunft bremsen jene Zuversicht, die gerade junge Unternehmer:innen eigentlich verkörpern. Österreichs Betriebe haben eine klare Vorstellung, welche Freiräume sie brauchen, um ihr nach wie vor vorhandenes Potenzial für Wachstum und Innovation entfalten zu können.
Das Regierungsprogramm schlägt die richtige Richtung ein, indem es zentrale Forderungen der jungen Unternehmen aufgreift. Um ein junges Wirtschaftswunder möglich zu machen, ist nun eine rasche Umsetzung gefragt.