
"Wir sehen Licht bei Investitionsneigung"
Externe Einflüsse haben das Raiffeisen-Ergebnis getrübt, doch das operative Geschäft sei gut gelaufen, berichtet der RLB-Vorstand.
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Auch wenn die Konjunktur verhalten und die Unsicherheit weiterhin groß ist, blickt man bei Raiffeisen Steiermark auf ein passables Geschäftsjahr zurück. So liegt die Bilanzsumme der RLB Steiermark nach IFRS mit 16,9 Milliarden Euro weiter auf hohem Niveau, das Konzernergebnis ist indes infolge der RBI-Bewertung auf 116,5 Millionen Euro gesunken. „Externe Einflüsse haben das Ergebnis beeinflusst, das eigene operative Geschäft ist in Summe gut gelaufen“, resümierte Generaldirektor Martin Schaller.
In Summe betreuten die RLB Steiermark und die 40 Raiffeisen-Banken zuletzt 760.644 Privatkunden und 71.674 Unternehmen, insgesamt wurden 54 Milliarden Euro an Kundengeldern gemanagt. „Wir haben 2,6 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen zur Verfügung gestellt, umgerechnet waren das jeden Tag 10,5 Millionen Euro“, so Marktvorstand Rainer Stelzer. Die „vorsichtige Investitionspolitik der Firmen“ sei aber spürbar: „Während die Spareinlagen leicht gewachsen sind, herrscht auf Investitionsseite noch Zurückhaltung.“ Insbesondere im Bau- und Baunebengewerbe stehen viele Betriebe vor großen Herausforderungen.
Auch Schaller ist überzeugt davon, dass „KIM & Co von Investitionen abgehalten haben“. Für heuer sehe man aber „Licht bei der Investitionsneigung“, da die Zinsen gesunken und die Einkommen gestiegen seien. Im laufenden Jahr rechnet er noch mit „zwei bis drei Zinssenkungen, sodass sich der Leitzins zu Jahresende bei 1,75 bis zwei Prozent einpendeln wird“. Um die Wirtschaft anzukurbeln, brauche es laut Schaller einen „Konjunkturbooster sowie mehr Digitalisierung und KI“.
KI nutzen für mehr Wettbewerbsfähigkeit
Die Chance neuer Technologien stand auch im Fokus des heurigen Raiffeisen-Konjunkturgesprächs, zu dem rund 500 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Interessenvertretungen gekommen waren. „Künstliche Intelligenz ist ein mächtiges Werkzug – aber kein wirtschaftliches Allheilmittel. Sie kann helfen, den Rückgang der Erwerbsbevölkerung zu kompensieren und Produktivitätseinbußen abzufedern, doch wir brauchen mehr als nur Technologie“, sagte IV-Chefökonom Christian Helmenstein: „Es braucht den Mut zu radikaler Innovation und ein höheres Tempo. Nur so lässt sich das Potential der KI wirklich ausschöpfen.“