2.573 Steirerinnen und Steirer haben sich im ersten Halbjahr selbständig gemacht
Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen verzeichnete die Steiermark heuer den dritthöchsten Gründungswert aller Zeiten: 2.573 Personen haben sich in den ersten sechs Monaten selbständig gemacht. Damit gab es lediglich im Rekordhalbjahr 2021 um sieben Prozent und im Vorjahreshalbjahr um drei Prozent mehr Neugründungen.
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Sein eigener Chef zu werden, liegt nach wie vor voll im Trend – daran hat auch die Konjunkturflaute der letzten Monate nichts geändert: Mit 2.573 Neugründungen verzeichnete die Steiermark 2024 den dritthöchsten Halbjahres-Gründungswert aller Zeiten. Nur in den Jahren 2021 und 2023 haben sich in unserem Bundesland von Jänner bis Juni noch mehr Personen selbständig gemacht (2.766 und 2.644). Auf die Steiermark entfallen damit 13,3 Prozent aller bundesweiten Firmengründungen. Rechnet man noch die selbständigen Personenbetreuer dazu, waren es sogar 3.122 Neugründungen.
Für WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk ist das ein „äußerst positives Zeichen für den Standort Steiermark“. Schließlich belegen die Zahlen, „dass die Selbständigkeit auch oder gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen eine echte Alternative für die Steirer ist. Trotz erschwerter Planbarkeit haben diese Menschen Eigenverantwortung und echten Leistungswillen bewiesen. Genau jene Eigenschaften, die gefordert sind, um den Standort weiterzuentwickeln und durchzustarten. Denn die Unternehmer schaffen Arbeitsplätze und damit Wohlstand im Land.“ Am meisten Firmengründungen (ohne Personenbetreuung) gab es im ersten Halbjahr in den Branchen Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) mit 8,5 Prozent, Versand- und Internethandel (7,6 Prozent), Werbung und Marktkommunikation (7,1 Prozent), Persönliche Dienstleister (6,5 Prozent) sowie Direktvertrieb (5,3 Prozent).
WKO unterstützt Gründer mit Serviceangeboten
Im Vorfeld der Gründung werden die angehenden Unternehmer mit einem umfassenden Serviceangebot der Wirtschaftskammer unterstützt. „Wir bieten umfangreiche Workshops, Trainings und Beratungen an, die von den angehenden Gründerinnen und Gründern auch hervorragend genutzt werden“, betont Markus Reiter, Leiter des Gründerservice in der WKO Steiermark. „Inhaltliche Schwerpunkte bilden Themen wie Steuern und Businessplan bis hin zu Versicherungen, Gewerberecht, Rechtsformen, Buchhaltung und Kundengewinnung.“
Warum die Selbständigkeit auch im ersten Halbjahr 2024 für so viele Steirer eine Option war, erklärt Reiter so: „Wir verzeichnen im Gründerservice einen Trend zur nebenberuflichen Tätigkeit, dieser hat sich fortgesetzt. Unsere Arbeitswelt wird hier immer bunter und vielfältiger“, so Reiter. Dahinter stecke vor allem der Wunsch nach mehr Flexibilität und Eigenverantwortung, was sich auch in der aktuellen Motivumfrage der WKO widerspiegelt: Demnach war der Wunsch ein zweites berufliches Standbein zu schaffen für elf Prozent der Gründer ein wesentliches Motiv, genauso wie das Bedürfnis, sein Einkommen zu steigern (11,9 Prozent) oder das Streben nach flexiblerer Zeit- und Lebensgestaltung (10,1 Prozent). Für 12,8 Prozent war der Gedanke, sein eigener Chef sein zu wollen, ausschlaggebend für die Gründung, für 18,3 Prozent der lang gehegte Traum von der Selbständigkeit.
Und die Statistik fördert weitere interessante Details aus der Gründerlandschaft zutage: So beträgt das rot-weiß-rote Durchschnittsalter bei der Gründung (ohne selbständige Personenbetreuer) aktuell 36,5 Jahre. Gegliedert nach Rechtsformen, machen die Einzelunternehmen mit einem bundesweiten Anteil von 75,6 Prozent das Gros der Gründungen aus, gefolgt von der GmbH (13,5 Prozent). Auf die neue Rechtsform Flexible Kapitalgesellschaft (FlexCo) entfielen 0,4 Prozent der Gründungen. Gestiegen ist auch der Anteil der Gründerinnen im Land: 45,4 Prozent der Einzelunternehmen (ohne Selbständige Personenbetreuer) wurden von Frauen gegründet.
Wie sich die Gründungen in den Regionen darstellen
Ein Blick auf die steirischen Bezirke zeigt, dass die meisten Gründungen in der Landeshauptstadt Graz erfolgten (696), gefolgt von Graz-Umgebung (323), Hartberg-Fürstenfeld (197), Liezen (195), Leibnitz (190) und Weiz (178).