
Auf ein neues Business umgesattelt
Die Pädagogin Katica Schwarzenberger hat Bücher gegen Werkzeug getauscht und mit ihrem Bruder eine Fahrrad-Werkstatt in Graz eröffnet.
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Bremsen richten, Gänge neu einstellen, Tretlager wechseln, Dynamo reparieren – und dazwischen Buchhaltung erledigen, Bestellungen aufgeben, auf Social Media die Werbetrommel rühren und Termine koordinieren: Das ist der neue Alltag von Jungunternehmerin Katica Schwarzenberger. Im Vorjahr hat sie mit ihrem Bruder Daniel Brčina die Fahrrad-Werkstatt „Velopolis“ in der Grazer Schörgelgasse eröffnet – und sich damit einen Lebenstraum erfüllt.
Über Jahre in der Suchtprävention tätig, hat die ausgebildete Pädagogin mit der Unternehmensgründung komplett umgesattelt und Lehrmaterial gegen Werkzeug getauscht. Um die Drahtesel mit fundiertem Know-how reparieren zu können, hat die dreifache Mutter am WIFI eine Ausbildung zur Fahrrad-Mechatronikerin absolviert. Ihr Bruder Daniel konnte einschlägige Erfahrung einbringen, war er doch zuletzt mit einem Fahrrad-Kurierdienst selbständig. „Fahrräder werden immer komplizierter und aufwändiger. Auch wenn rechtlich kein Befähigungsnachweis erforderlich ist, ist eine gute Ausbildung in diesem Bereich sehr wichtig“, so die für die Mechatroniker zuständige Innungsgeschäftsführerin Barbara Bammer.
Initialzündung für die Selbständigkeit
Seit rund einem Jahr mischt „Velopolis“ nun am Markt mit, die Geschwister sind als Familienunternehmen ein eingespieltes Team. „Ich hab mich schon immer fürs Radfahren begeistert. Als ich meine Kinder bekam, stellte sich aber die Frage, wie wir alle gemeinsam sicher mit dem Rad unterwegs sein können. Ich hab mich dann immer mehr mit dem Thema beschäftigt, das war dann die Initialzündung für die Selbständigkeit“, erinnert sich Schwarzenberger. Damit ist Vepolpolis einer von 4.928 Betrieben, die im Vorjahr in der Steiermark gegründet wurden – und das in einer veritablen „Boom-Branche“, denn der Trend zum Radfahren ist ungebrochen: So gibt es in der Steiermark aktuell bereits 110 Fahrradtechnik-Betriebe, die Händler sind hier noch gar nicht eingerechnet.
Um sich von der Konkurrenz abzuheben, hat das Geschwisterpaar den Schwerpunkt auf Lastenräder gesetzt. „Wir wollen damit bewusst Familien ansprechen und jene, die mehr als nur sich selbst transportieren wollen“, schließen die beiden.
