Zum Inhalt springen
Helmut Friedl stolz mit den strahlend-leuchtenden Weihnachtssternen, die man selbst in Graz heranwachsen lässt.
© Blumen Friedl

Für diese Unternehmen ist die Adventzeit die große Bühne

Ob Weihnachtsbäckerei, Blumenschmuck, Adventkränze oder Kunsthandwerk: Wie steirische Betriebe auch heuer für ein gelungenes Fest sorgen.

Lesedauer: 4 Minuten

Aktualisiert am 30.11.2023

Nicht mehr lange und es wird das erste Türchen am Adventkalender geöffnet. Spätestens dann ist klar, was bunte Lichter schon jetzt verheißen: Es ist wieder Weihnachtszeit. Das heißt für viele: eine Zeit der Ruhe, der Besinnlichkeit – und nicht zuletzt der Geschenke für die Allerliebsten. Es sind viele Dinge, die zu dieser Zeit einfach dazugehören. Eines ist aber sicher: Ohne die steirischen Betriebe wäre Weihnachten nicht Weihnachten. Ein Lokalaugenschein, wo gerade in dieser Zeit der Stille intensiv an einem frohen Fest gearbeitet wird.

Süße Freude

Seit 1660 wird im Haus der heutigen Konditorei Regner gebacken, auch die Familie selbst ist schon lange im Geschäft – Gregor Regner führt den Betrieb in der fünften Generation. Es war aber sein Vater, der einst auf den Lebkuchen kam, als ein Lebensmittelhändler in der Nachbarschaft eröffnete. Die konkrete Idee entstand  um das Jahr 1999, zur Zeit der Landesausstellung in der Region. „Er wollte, dass die Gäste etwas aus dem Ort mitnehmen können.“ Gesagt, getan – Michael Regner kramte die Rezepte seines Urgroßvaters aus dem Archiv, modernisierte sie – und der „Seckauer Lebkuchen“ war geschaffen.  Heute hat der Betrieb 45 Mitarbeiter, zahlreiche Partnerschaften mit Bäckereien, Geschäften und sogar Rewe. Steirischer Lebkuchen findet den Weg bis nach Hongkong. 

Zwei Männer bestreichen Lebkuchenteig
© Regner/Freilichtmomente Lebkuchenproduktion bei Regner

Entsprechend wichtig ist für die Konditorei heute das Weihnachtsgeschäft. „Davon leben wir“, so Gregor Regner. 900 Kilo Lebku­chenteig werden täglich verarbeitet – mit der Produktion wird schon im Mai begonnen. Dabei setzt der Traditionsbetrieb auf Handarbeit: „Bei Lebkuchen braucht es Fingerspitzengefühl, der Teig verhält sich immer anders“, erklärt Regner. Vieles sei heute maschinell möglich, aber: „Wir wollen bei der Qualität keine Abstiche machen.“  Aktuell ist in Seckau Hochsaison, in der Konditorei hat man einen Weihnachtsmarkt errichtet, um auch Produkte wie Kekse, Schoko-Nikoläuse und Co. auszustellen. „Mitte Dezember reißt die Arbeit dann ab. Weihnachten verbringen wir in tiefster Entspannung bei unseren Familien“, erzählt Regner.

blick auf runde Lebkuchen mit Nüssen verziert auf einem Backblech. Eine Hand mit Handschuh nimmt sie aus dem Ofen.
© Regner/Freilichtmomente Die Seckauer Lebkuchen sind international gefragt

Individuell und regional

Auch anderswo hat man gerade Hochsaison: Seit kurzem erstrahlt das Geschäft von „Blumen Friedl“ in der Kalvarienbergstraße in Graz voll und ganz in weihnachtlichem Glanz. „Wir haben den Laden mit Christbäumen, Kugeln, Glitzer und Glimmer dekoriert – weil wir unseren Kunden ein Einkaufserlebnis bieten wollen. Gerade auch, weil das Wetter noch nicht so weihnachtlich ist: Bei uns kann man schon in die Adventzeit eintauchen“, erzählt Helmut Friedl, der das Traditionsunternehmen mit heute 18 Mitarbeitern in dritter Generation führt. 

Helmut Friedl stolz mit den strahlend-leuchtenden Weihnachtssternen, die man selbst in Graz heranwachsen lässt.
© Blumen Friedl Helmut Friedl stolz mit den strahlend-leuchtenden Weihnachtssternen, die man selbst in Graz heranwachsen lässt.

Denn das Weihnachtsgeschäft sei auch in der Floristik sehr wichtig geworden: „Es beginnt schon jetzt mit dem Binden von Adventkränzen, Dekorationen für Weihnachtsfeiern und Co., zwei Wochen vor dem 24. Dezember geht es dann mit Geschenkartikeln los, weihnachtlich dekorierten Pflanzen oder unseren Weihnachtssternen, die wir bei uns in Graz wachsen lassen. Die Regionalität wird den Kunden immer wichtiger.“ Ein Kassenschlager seien natürlich Adventkränze. „Besonders individuell gestaltete Kränze sind im Kommen. Da gibt es viele floris­tische Möglichkeiten – trockene Blätter, in Wachs getauchte Zweige, außergewöhnliche Formen und Farben. Der Adventkranz ist zum Schmuckstück geworden, der den Raum verschönern soll. Deshalb verzeichnen wir da auch steigende Zahlen“, so Friedl.

Ein Adventkranz mit weißen Kerzen wird gebunden
© Blumen Friedl Auch Adventkränze liegen aktuell natürlich voll im Trend


Weihnachtszauber

Für weihnachtlich-individuelle Raumgestaltung steht auch Anna Hischmann mit ihren handgemachten Deko-Artikeln. Die Kunsthandwerkerin feiert heuer gemeinsam mit ihrem Mann Johann in ihren Räumlichkeiten in Pirching am Traubenberg ein Jubiläum: zehn Jahre „Ad­ventzauber“ am „Hochschneider-Hof“. „Angefangen haben wir mit Holz und rostigem Blech – daraus produzieren wir beschriftete Tafeln, Sterne, Herzen und vieles mehr“, erzählt sie.

Anna Hirschmann bei der Arbeit
© Hochschneider-Hof Anna Hirschmann bei der Arbeit

Dekoriert und gestaltet habe sie schon immer. Irgendwann folgte der Entschluss, daraus ein Unternehmen zu machen – das sie mit Begeisterung auch in der Pension weiterbetreibt. Das Interesse sei groß: „Die Menschen schätzen es, wenn man etwas in Handarbeit gestaltet.“ Besonders stark setzt sie auf Naturmaterialien: „Ich dekoriere Weihnachtsfeiern mit Moosen, Mis­telzweigen, Ästen, gestalte Adventkränze, Gläser, Kerzen oder auch Weihnachtskrippen und vieles mehr“, erzählt Hirschmann. Geöffnet hat sie ganzjährig, feste Zeiten gibt es nicht, Kunden können einfach vorbeikommen. „Ich will, dass man sich bei uns wohlfühlt – Inspiration holen und in die richtige Stimmung versetzen kann.“ So dass Weihnachten auch wirklich zu Weihnachten wird.

Dekorationsartikel wie Holzsterne, gebundene Tannenbäume und Christbaum-Kugeln
© Hochschneider-Hof Einige Deko-Artikel aus Anna Hirschmanns Handarbeit