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Schrott, der in dämmrigen Sommerlicht von einer Baggerzange aufgelesen wird
© Adobe Stock/onlyyouqi

Grüner Stahl dank Künstlicher Intelligenz

Um Schrott besser für die Stahlproduktion aufbereiten zu können, setzt man in der Marienhütte auf Farbsensoren und KI.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 10.11.2023

Für Heinz Mayer ist es ein „Paradebeispiel, wie Wissenschaft und Wirtschaft zusammen mit neuen digitalen Technologien an der grünen Transformation arbeiten“. Worüber der Geschäftsführer von Joanneum Research so schwärmt, ist ein Forschungsprojekt, das aktuell im Stahl- und Walzwerk Marienhütte in Graz läuft. Zusammen mit der Voestalpine, der Technischen Universität Graz sowie den Kompetenzzentren K!-MET und Know Center setzt man im Rahmen des Projekts „InspecSrap“ auf die Mithilfe von Hightech-Geräten und Künstlicher Intelligenz, um die Stahlproduktion „grüner“ zu machen.

Dafür kommen auf den Förderbändern, auf denen der angelieferte Schrott aus der Bauindustrie und Altautoverwertung Richtung Recycling rattert, hochsensible Spektralkameras  zum Einsatz. Sie scannen den aus maximal 500 Kilometer Entfernung angelieferten Schrott und liefern Daten über dessen genaue Zusammensetzung. In weiterer Folge wird er durch Künstliche Intelligenz analysiert und treffsicherer und schneller in verschiedene Güteklassen eingeteilt. Außerdem wird Störmaterial besser aussortiert und anhand der Daten exakt bestimmt, wie viel Energie in weiterer Folge für die Wiederverwertung des Schrotts notwendig ist. „Je sortenreiner das Ausgangsmaterial, desto besser das Endprodukt“, lautet hier die Erfolgsformel.

Insgesamt ist für diese Art der Stahlproduktion – 470.000 Tonnen sind es in der Marienhütte pro Jahr – nur ein Zehntel jener Energie notwendig, die bei der konventionellen Stahlproduktion aus Eisernerz gebraucht werden würde, rechnen Voestalpine-Vorstand Franz Rotter und Marienhütte-Chef Markus Ritter vor. Zudem reduziert sich der CO2-Ausstoß entlang der gesamten Verarbeitungskette um 75 Prozent.


Mayer (Joanneum Reserach), Landesrätin Eibinger-Miedl, Voestalpine-Vorstand Rotter, Marienhütte-Chef Ritter (v.l.)
© Land Steiermark Mayer (Joanneum Reserach), Landesrätin Eibinger-Miedl, Voestalpine-Vorstand Rotter, Marienhütte-Chef Ritter (v.l.)