Lkw-Protestfahrt in Wien zeigte Wirkung
Güterbeförderer feiern in Sachen Mauterhöhung einen Teilerfolg. Nun hofft man auf weitere Schritte und Entlastungen.
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Mitte September rollten 63 Lkw aus ganz Österreich hupend durch Wien in Richtung des Verkehrsministeriums. Kolportiert wurde eine Mauterhöhung von zehn bis 13 Prozent. Dies konnte mit der Protestfahrt verhindert werden, resümiert Markus Fischer, Fachverbandsobmann des Güterbeförderungsgewerbes in der WKÖ. Laut internen Berechnungen liegt mit der Einigung der Bundesregierung nun eine deutlich niedrigere Mauterhöhung ab 2026 vor – nämlich 7,7 Prozent. „Wir erkennen das als Signal der Bundesregierung an, dass man das Problem erkannt hat und einen Schritt auf unsere Brache zumachen will“, resümiert Fischer.
Auch die Fachgruppe der WKO Steiermark spricht von einem Teilerfolg – immerhin wurde erstmals ein Automatismus durchbrochen. Heißt: 2026 wird zum ersten Mal nur der Anteil der Umweltkosten steigen – diese umfassen Kosten für die Lärmbelastung, Luftverschmutzung und den CO2-Ausstoß. Davon unberührt bleiben aber die Infrastrukturkosten. Diese machen immerhin rund drei Viertel der Kosten aus.
Nicht betroffen von der Erhöhung der Kosten für Luftverschmutzung und CO2-Ausstoß sind E-Lkw. In der Branche zeige man sich laut Fachgruppenobmann Peter Fahrner für elektrischen Antrieb offen, doch fehle es an der entsprechenden Ladeinfrastruktur. „Es braucht zuerst ausreichend Lademöglichkeiten für E-Lkw. Derzeit sind diese nicht im ausreichenden Maß vorhanden. Zudem kostet das öffentliche Laden wesentlich mehr als der Treibstoff an der Tankstelle“, so Peter Fahrner.
Das Laden dürfte vielen Kopfzerbrechen bereiten. Die Zahlen sprechen für sich: Derzeit machen Elektro-Lkws in Österreich nur 2,1 Prozent der Neuzulassungen aus. Die Fachgruppe Güterbeförderung hofft daher auf weitere Entlastungen – auch für Verbrenner. So würde ein Aus für den Nacht-60er nichts kosten, der Branche aber wichtige Erleichterungen bringen. Dasselbe gilt für den L17.