Masterplan für den steirischen Wohnbau
Im Schloss Seggau trafen sich Branchenvertreter beim jährlichen Bautag. Wege zu leistbarem Wohnen standen im Fokus.
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Großer Andrang herrschte auch heuer wieder beim Steirischen Bautag im Schloss Seggau: Zahlreiche Unternehmer aus dem Baugewerbe sowie Vertreter der Siedlungsgenossenschaften waren auf Einladung der Bau-Innung zum großen Branchentag gekommen. Und dort wurden die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zu den Entwicklungen im Haus- und Wohnbau präsentiert: Demnach gaben 65 Prozent der befragten Steirerinnen und Steirer an, aktuell in Eigentum zu wohnen – 19 Prozent in einer Wohnung, 43 Prozent in einem Einfamilienhaus und drei Prozent in einem Reihenhaus. 70 Prozent der Hauseigentümer sind darin auch sehr zufrieden, bei den Wohnungsbesitzern ist es jeder Zweite.
Aus den Ergebnissen leitet Bau-Innungsmeister Michael Stvarnik einen klaren Auftrag ab: „Wir wollen das Bauen wieder einfacher und günstiger machen und somit leistbaren Wohnraum in der Steiermark zur Verfügung stellen.“ Dafür wurde etwa das Forschungsprojekt „Wohnbau – radikal neu gedacht“ ins Leben gerufen, wo nun erste Ergebnisse mit Handlungsempfehlungen auf dem Tisch liegen – dabei geht es etwa um Wohnbaukataloge, Standards für die digitale Projektabwicklung sowie Investitionen in Forschung und Entwicklung innovativer Materialien.
Auftragslage weiterhin schleppend
Wenn wieder mehr Bewegung in den Wohnbau kommt, profitiert davon auch die Baubranche, die aktuell noch sehr unter Druck steht. Laut aktuellen Umfragen der Innungen Bau und Holzbau sowie der Bauindustrie entwickelt sich die Auftragslage weiterhin schleppend, auch in den kommenden Monaten ist nur eine minimale Verbesserung auf die Durchschnittsnote 3,0 in Sicht. Wie die Betriebe in der Befragung mitteilten, sind beim Wohnungs- und Hausbau für 69 Prozent Energieeffizienz wichtig, aber auch Parkplätze (43 Prozent), ein Garten (42 Prozent) bzw. Balkon (41 Prozent).
Probleme bereiten den steirischen Bauunternehmen die Dauer und der Aufwand der behördlichen Genehmigungsverfahren: 53 Prozent bewerten den Aufwand als sehr hoch, 43 Prozent als hoch. Um die Verfahren effizienter abzuwickeln, wünschen sich die Unternehmen strengere Erledigungsvorgaben, elektronische Akteneinsicht und bessere Serviceangebote sowie eine Entrümpelung der Baugesetze.