Neue Obfrau an der Spitze der steirischen Tankstellen
Seit Dezember steht Manuela Tatschl an der Spitze der Fachgruppe Tankstellen. Die Branche sieht sie im positiven Wandel.
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„Man muss offen sein für Neues“, ist die neue Obfrau der Garagen, Tankstellen und Serviceunternehmen Manuela Tatschl überzeugt. Etwas Neues tat sich auch in der Fachgruppe auf: Nach 29 Jahren als Obmann verabschiedete sich Harald Pfleger mit Dezember in die Pension. Von ihm übernimmt nun Tatschl. Lange gezögert, die Obfrauschaft in der Fachgruppe zu übernehmen, habe sie nicht. „Die Arbeit in der Tankstelle hat mir schon immer Freude gemacht. Jetzt möchte ich für die Mitglieder da sein und mit starker Stimme unsere Interessen vertreten“, erklärt Unternehmerin, die bereits seit 2016 Funktionärin in der Fachgruppe ist.
Mit Tankstellen kennt sich die 45-Jährige jedenfalls aus. Seit 2011 betreibt sie mit ihrem Partner Konrad in Rottenmann, Liezen und Trautenfels drei Tankstellen und einen Lebensmittelmarkt, davor arbeitete sie vor allem in der Tourismusbrache. Wie es zum Wechsel kam? „Das Tankstellengeschäft kenne ich von klein auf. Meine Eltern haben von 1980 bis 2002 eine Tankstelle in Knittelfeld betrieben. Wir haben gleich daneben gewohnt. Nach der Schule hat es im Betrieb immer das Mittagessen gegeben und ich habe dort meine Hausaufgaben gemacht. Auf der Tankstelle war ich immer gern. Also habe ich nach meiner Zeit auf einem Kreuzfahrtschiff, als Area Managerin bei einem Tankstellenkonzern begonnen und bin später in die Selbstständigkeit gewechselt“, erzählt Tatschl.
Und die habe so ihre Tücken: Die Branche befinde sich im Wandel. „Als mein Vater mit der Tankstelle begonnen hat, hat man noch Ölfilter und Scheibenwischerblätter verkauft. Dann lag der Schwerpunkt auf der Gastronomie, einige Jahre später wurde auf Lebensmittelmarkt umgestellt. Und auch heute steht uns ein großer Wandel bevor. Die Infrastruktur der Tankstelle wird sich aufgrund der E-Mobilität ändern müssen. Ich bin mir aber sicher, dass wir auch in Zukunft unsere Kunden mit Energie, in welcher Form auch immer, versorgen werden, erklärt Tatschl. Auch Herausforderungen bei der Mitarbeitersuche sind der Mutter einer Tochter nicht fremd: „Die schwierige Suche nach Arbeitskräften wird mich und die gesamte Branche sicher noch länger beschäftigen. Wir haben 24 Stunden und sieben Tage die Woche geöffnet. 90 Prozent unserer 40 Mitarbeiter sind Frauen. Hier gilt es den bestmöglichen Konsens zwischen Arbeit und Familie zu finden, damit alle Seite zufrieden sind.“
Und wie bekommt Tatschl alles unter einen Hut? „Zeitmanagement ist das A und O. Man muss wirklich gut planen und gleichzeitig flexibel bleiben, um alles zu meistern.“