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Neue Schienen
© voestalpine

Schienen-Weltpremiere aus Donawitz

Die voestalpine hat in ihrem Technologiezentrum in Donawitz die erste wasserstoffbasierte Schiene produziert.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 04.09.2025


5.000 Kilometer lang ist das rostbraune Schienennetz der ÖBB. Am Bahnsteig 8 des Linzer Hauptbahnhofs erstrahlen wenige Meter seit kurzem aber in auffälligem Laubfroschgrün. Die Farbwahl hat Symbolcharakter, handelt es sich doch um eine produktionstechnische Innovation: Es ist die weltweit erste wasserstoffbasierte Schiene. Sie besteht aus einem Mix aus Schrott sowie Reineisen, das in der HYFOR-Pilotanlage der voestalpine in Donawitz erzeugt wurde. „Wasserstoffbasiert“ bedeutet dabei, dass für das Herauslösen des Sauerstoffs aus dem Eisenerz – idealerweise „grüner“, also aus erneuerbaren Energiequellen gewonnener – Wasserstoff verwendet wird. Im Gegensatz zur konventionellen Produktion entsteht dabei kein Kohlendioxid, sondern nur Wasserdampf als Nebenprodukt, ohne dass die Schiene an Verschleißbeständigkeit beziehungsweise Härte einbüßt.

Technologische Herausforderung

„Die Produktion hochwertiger, CO2-reduzierter Stahlqualitäten zählt zu den größten technologischen Herausforderungen bei der grünen Stahlproduktion“, betont voestalpine-Vorstand Franz Kainersdorfer, Leiter der Metal Engineering Division. Die voestalpine gilt schon jetzt als Weltmarktführer für komplette Bahnin­frastruktursysteme – von Gleis- und Weichensystemen sowie Befestigungen und Schwellen bis zu Signaltechnik und volldigitalen Diagnose-Anwendungen und Monitoring-Lösungen für das Instandhaltungsmanagement. Zudem ist man europäischer Marktführer für Qualitätsdraht und produziert am Standort Kindberg Nahtlosrohre, die weltweit exportiert werden.

Mit der weltweit ersten „grünen“ Schiene setzt man in diesem Stärkefeld einen neuen Maßstab für die nachhaltige Stahlproduktion. Die Schmelze des Ausgangsmaterials erfolgte dabei in der konzerneigenen Forschungsanlage Technikum Metallurgie (TechMet) in Donawitz, im benachbarten Schienenwalzwerk erfolgte im Anschluss die Verarbeitung zur fertigen Schiene.

Das Projekt ist Teil des „greentec steel“-Programms des Konzerns, mit dem die Transformation Richtung „Net-Zero-CO2-Emissionen“ umgesetzt wird. Ab 2027 werden dafür in Linz und Donawitz je ein mit grünem Strom betriebener Elektrolichtbogenofen in Betrieb gehen, bis 2050 will man eine CO2-neutrale Stahlproduktion realisiert haben.