Sozialpartner fordern Absicherung der Thermenbahn
„Wir stehen für die Thermenbahn“, das betonten Vertreter der WKO, der Arbeiterkammer und des ÖGB heute einmal mehr im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung im Rathaus Fürstenfeld.
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Knapp 1,4 Millionen Nächtigungen zählt man mittlerweile im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld mit den Thermen Bad Blumau, Bad Loipersdorf, Bad Waltersdorf und Sebersdorf pro Jahr. Damit zählt die Thermenregion zu den absoluten Zugpferden des steirischen Tourismus – aber auch darüber hinaus wächst die Wirtschaft im Bezirk. Rund 8.000 Betriebe sowie etwa 45.000 Beschäftigte sprechen eine klare Sprache. „Für eine innovative Zukunftsregion wie den Bezirk Hartberg-Fürstenfeld ist eine zeitgemäße Bahninfrastruktur unabdingbar“, betonen darum WKO-Regionalstellenobmann Christian Sommerbauer, AK-Vizepräsident Gernot Acko und Martin Lebenbauer vom ÖGB. Vor diesem Hintergrund haben die Sozialpartner eine gemeinsame Initiative zur Zukunft der Thermenbahn ins Leben gerufen. „Wir setzen uns nicht nur für den Erhalt, sondern auch für den Ausbau der Thermenbahn ein“, so der Tenor, der auch von den Landtagsabgeordneten Lukas Schnitzer (ÖVP) und Wolfgang Dolesch (SPÖ) sowie von Melanie Franke (Rogner Bad Blumau) unterstützt wird. Derzeit erreicht die Thermenbahn auf der Strecke von Fehring nach Hartberg eine Geschwindigkeit von maximal 80 km/h – keine Konkurrenz für den motorisierten Individualverkehr! Gefordert wird daher eine deutliche Beschleunigung durch eine zeitgemäße Streckenführung sowie eine deutliche Verkürzung der Fahrzeiten in Richtung Wien und Graz.
Ebenso notwendig ist die Einführung konkurrenzfähiger Intervalle im Sinne eines integralen Taktfahrplans. Darüber hinaus gilt es, die Bahnstrecken zwischen Hartberg, Fürstenfeld, Gleisdorf und Werndorf auszubauen, um eine direkte Anbindung an die internationalen Seehäfen Koper und Triest zu schaffen. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Reaktivierung der von der ÖBB stillgelegten Güterbahnhöfe und Verladestationen entlang der Strecke – eine Maßnahme, die jederzeit umsetzbar wäre. Unterstützt werden die Sozialpartner dabei von den Experten von „Verkehrplus“, die nicht nur gängige Mythen rund um das Thema Eisenbahn entkräften, sondern auch das Zukunftspotenzial der Thermenbahn aufzeigen – von ihrem Nutzen über aktuelle Trends bis hin zu maßgeblichen Realfaktoren. Ihr Fazit ist eindeutig: Mit einer gezielten Attraktivierung eröffnet sich für die Thermenbahn ein enormes Entwicklungspotenzial für die Zukunft. Eisenbahnexperte Helmut Moroder zeigte am Beispiel der Vinschgau-Bahn eindrucksvoll, welches Potenzial in regionalen Bahnverbindungen steckt. Die 2005 nach 14 Jahren Stillstand reaktivierte Strecke entwickelte sich trotz anfänglicher Skepsis rasch zum Erfolgsmodell: Fahrgastzahlen übertrafen alle Erwartungen, Investitionen in den gesamten Südtiroler ÖPNV folgten. Derzeit wird die Bahn elektrifiziert und auf einen Halbstundentakt ausgebaut – mit künftig verdreifachter Kapazität. Die Sozialpartner stehen geschlossen hinter der Thermenbahn – als Symbol für Fortschritt, Zusammenhalt, regionale Verbundenheit und eine lebenswerte Zukunft! Zum Abschluss der Veranstaltung wurde eine Petition für den dauerhaften Erhalt der Strecke unterzeichnet, die an die politischen Entscheidungsträger und die ÖBB übermittelt wird, um eine mögliche Stilllegung der Thermenbahn abzuwenden.
Unter https://www.openpetition.eu/at/jhxzd haben Sie zudem die Möglichkeit, die Petition digital zu unterstützen.