Stellungnahme – Novelle Stmk. Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz 2019

02.08.2023

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 22.09.2023

Empfänger

Amt der Stmk. Landesregierung
Abteilung 6 Bildung und Gesellschaft
Referat Pflichtschulen und Musikschulen
Radetzkystraße 3
8010 Graz

Absender

WKO Steiermark
Präsidium
Körblergasse 111–113
8010 Graz

Datum

Graz, am 26.07.2023

Inhalt

Stellungnahme – Änderung des Pflichtschulerhaltungsgesetzes 2004 und desSteiermärkische Pflichtschulorganisations-Ausführungsgesetzes 2000
GZ: ABT06-115953/2023-3


Sehr geehrte Damen und Herren,

 

die WKO Steiermark dankt für die Übermittlung der Gesetzesentwürfe und nimmt wie folgt dazu Stellung:  

Die WKO Steiermark begrüßt den österreichweiten Vorstoß, die Rahmenbedingungen für die Implementierung von Englisch als Unterrichts- bzw. Arbeitssprache an heimischen Pflichtschulen zu verbessern. Gleichzeitig sollte in der Steiermark von der Möglichkeit Englisch als Unterrichtssprache zu implementieren vermehrt Gebrauch gemacht und die dafür notwendigen personellen und finanziellen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. 

Insbesondere die steirische Wirtschaft verfügt über eine starke internationale Ausrichtung, die sich auch im lokalen Bildungsangebot widerspiegeln sollte. Die Verfügbarkeit eines international kompetitiven Bildungsangebotes dient dabei nicht nur der Verbesserung der Englischkompetenz heimischer Schülerinnen und Schüler, sondern ist u.a. auch eine wesentliche Voraussetzung, um hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland für ein Arbeitsverhältnis in der Steiermark zu gewinnen. Anders als die Nachbarbundesländer Kärnten und Oberösterreich verfügt die Steiermark aktuell nur über ein punktuelles, nicht aber über durchgängiges internationales Bildungsangebot, wie es beispielsweise mit dem „International Baccalaureat (IB)“ möglich wäre. Dementsprechend schwierig gestaltet sich für Expatriates der Familiennachzug von schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen, da unter den derzeitigen Voraussetzungen nicht gewährleistet werden kann, dass ein länderübergreifender Schulwechsel ohne Verluste in der jeweiligen Bildungskarrieremöglich ist. Dieser Umstand kann die Bemühungen, ausländische Spitzenkräfte in die Steiermark zu holen deutlich erschweren und damit einen entscheidenden Wettbewerbsnachteil für den Wirtschafts- und Lebensstandort bedeuten. 

Angesichts des akuten Arbeits- bzw. Fachkräftemangels in einigen Wirtschaftsbereichen und der demografischen Entwicklung wird jedoch gerade der qualifizierte Zuzug an Bedeutung gewinnen. Die bestehenden Lücken im internationalen Bildungsangebot müssen daher umgehend geschlossenen werden. Dafür braucht es eine Gesamtstrategie auf Landesebene, um bereits bestehende regionale Angebote sinnvoll zu integrieren bzw. zu ergänzen. Neben der Schaffung der notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen sind auch die dafür erforderlichen finanziellen und personellen Ressourcen bereitzustellen. Von einer zunehmenden internationalen Orientierung bzw. Attraktivierung der Steiermark für hochqualifizierte ausländische Arbeitskräfte würde letztlich nicht nur die heimische Wirtschaft profitieren, sondern auch öffentlichen Einrichtungen –wie z.B. Universitäten oder dem Gesundheitswesen – käme diese Maßnahme zugute. 


Die WKO Steiermark ersucht daher, unter Einbindung der Sozialpartnerorganisationen eine Gesamtstrategie zur Errichtung eines durchgängigen internationalen Bildungsangebotes in der Steiermark zu erarbeiten.


Freundliche Grüße

Ing. Josef Herk, Präsident

Dr. Karl-Heinz Dernoscheg, MBA, Direktor


Die unterfertigte Stellungnahme finden Sie zum Download rechts in der Downloadbox. (Achtung: Das Download-Dokument ist nicht barrierefrei.)