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Thomas Leitner
© SkillsAustria

Tischler Thomas Leitner will mehr als „nur“ eine Medaille

Von 10. bis 15. September finden in Lyon die 47. WorldSkills statt. Thomas Leitner kämpft als Bautischler um den Titel.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 14.08.2024

Die Zahlen lesen sich beeindruckend: 1.500 Teilnehmer aus 65 Ländern, mehr als 250.000 Fans – keine Frage, die Berufsweltmeisterschaften in der französischen Metropole Lyon sind ein Event der Superlative. Für den Murtaler Bautischler Thomas Leitner sind die WorldSkills, bei denen die besten Fachkräfte unter 22 Jahren um Gold, Silber und Bronze kämpfen, aber doch nur der logische nächste Schritt. Immerhin bringt der Obdacher schon einiges an Wettkampferfahrung mit – ganze drei Mal belegte die österreichische Medaillenhoffnung schon den zweiten Platz bei Landeslehrlingsmeisterschaften der Steiermark. „Diese Erfolge haben meinen Ehrgeiz noch weiter angefacht“, betont Leitner. So will er auch am 15. September, bei der „Closing Ceremony“ im 60.000 Menschen fassenden Groupama Stadion auf dem Siegertreppchen stehen – und geht durchaus selbstbewusst an die Sache heran: „Ich will nicht nur teilnehmen, sondern Gold holen.“

Selbständigkeit als große Zukunftsvision

Dafür trainiert der Steirer gemeinsam mit Experte Wolfgang Fank auf Hochtouren. Denn er weiß: „Jeder Handgriff muss sitzen, kein Szenario darf mich wirklich überraschen.“ Sein Coach kennt die Fallstricke der internationalen Bühne, holte immerhin 2013 selbst WM-Silber in Leipzig – und verhalf WM-Teilnehmer Wolfgang Ramminger 2022 zu Bronze in Basel: „Es ist entscheidend, auf sämtliche Eventualitäten gefasst zu sein, um in den entscheidenden Momenten die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Außerdem darf man sich keinesfalls von der Kulisse beeinflussen lassen.“

In Lyon will Leitner vor allem auch die Kenntnisse aus seinem Berufsalltag bei Arbeitgeber MT Design in Zeltweg einsetzen. Im Betrieb ist er hauptsächlich in der Werkstatt tätig, wo er Möbel fertigt und einen Industrieroboter bedient. Die Mischung „aus traditioneller Handwerkskunst und moderner Technologie“ gefalle ihm besonders, erzählt Leitner. 

Besonders angetan hat es ihm allerdings der Werkstoff Holz: „Es ist ein Material, das sich ständig verändert und immer neue Herausforderungen bietet. Diese Vielfältigkeit und die Möglichkeit, auf Basis von Holz etwas Greifbares und Schönes zu schaffen, machen den Beruf des Tischlers so besonders.“ Was ihm an seinem Job sonst so gefällt? „Man lernt ständig dazu, ob es neue Techniken oder Materialien sind. Es ist ein Beruf, der sowohl kreative als auch technische Fähigkeiten fördert und einem erlaubt, echte Kunstwerke zu schaffen.“ Nach den WorldSkills will Leitner den Meister machen – „und eines Tages vielleicht meinen eigenen Betrieb führen.“ Vielleicht als Weltmeister.