Impulse setzen

Wirtschaft Wirtschaft und Politik sind mit vollem Schwung in den Herbst gestartet. Die wirtschaftliche Lage ist nach wie vor in vielen Branchen herausfordernd – aber es gibt durchaus positive Ansätze.

Ein erfreuliches Signal ist das Konjunktur-Paket der Bundesregierung. Besonders wichtig ist die Erhöhung des Investitionsfreibetrags, denn Investitionen von heute sind das Wachstum von morgen. Ebenso richtig ist die Verlängerung der Strompreiskompensation für energieintensive Betriebe. Klar ist aber auch: Langfristig braucht es mehr als punktuelle Schritte – wir müssen die strukturellen Herausforderungen unseres Wirtschaftsstandorts entschlossen anpacken. Dazu gehört der Bürokratieabbau - dieser kostet nichts, spart Geld, beschleunigt Investitionen und damit auch die Konjunktur. 

Positiv sind auch die Signale, die beim Thema Inflation gesendet werden. Die Bundesregierung scheint den Ernst der Lage zu erkennen und ist zumindest bei einem Teil der Pensionserhöhungen den unpopulären Schritt gegangen, unter der Inflationsrate zu bleiben. Auch der Wille, den Beamtenabschluss aufzuschnüren, zeugt von Ernsthaftigkeit. In den letzten drei Jahren waren es gerade die Beamtenlohnrunden, die den privaten Sektor unter Zugzwang gebracht und die Inflation befeuert haben. Die Metaller zeigten diese Woche bei ihren Lohnverhandlungen, was Verantwortung heißt: Sie erzielten in demonstrativer Einigkeit einen Abschluss deutlich unterhalb der Inflation und unterbrechen damit die Lohn-Preis-Spirale. Ein starkes Zeichen seitens der Sozialpartnerschaft!

Und in Tirol? Da setzen die FAFGA und der Seilbahntag den Startschuss in die Wintersaison. Gerade die Seilbahnen sind ein Kernstück unserer Wertschöpfungskette, das auf viele andere Branchen ausstrahlt. Umso wichtiger ist es, dass in Tirol weiterhin investiert wird und die Betriebe bei Nachhaltigkeit und Energieeffizienz Maßstäbe setzen.

Gute Nachrichten gibt es auch von der dualen Ausbildung: Bei den EuroSkills in Dänemark konnte der Sanitär- und Heizungstechniker Johannes Gstrein eine Goldmedaille erringen – ein Beweis mehr, wie hochstehend die heimische Lehrlingsausbildung ist. Klar ist aber: Wir müssen weiter alles daransetzen, genügend Fachkräfte zu gewinnen. Das gelingt nur mit fundierter Aus- und Weiterbildung und – wo nötig – qualifizierter Zuwanderung. Die Betriebe brauchen Planungssicherheit, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Und schließlich wurde beim Jahrhundertprojekt Brennerbasistunnel mit dem Durchstich ein Meilenstein geschafft. Nun gilt es, auch die Zulaufstrecken und Verladeterminals voranzutreiben. Das ist für Tirol von zentraler Bedeutung - für die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft ebenso wie für die Entlastung von Bevölkerung und Umwelt.

Die Zeiten sind wahrlich nicht einfach – aber solange sich sämtliche Ebenen bemühen, die richtigen Impulse zu setzen, lebt die Chance auf den Aufschwung.