200 Schüler:innen aus ganz Tirol beteiligten sich am Wettbewerb Jugend forscht in der Technik 2024
© Daniel Kilian | WK Tirol

Jugend forscht in der Technik 2024: Mit Begeisterung und Freude experimentieren

Die Siegerprojekte befassten sich mit den Folgen von Hochwasser, mit Naturphänomenen, mit den 17 nachhaltigen Zielen der UN und mit einer Eismaschine, die ganz ohne Strom funktioniert.

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Aktualisiert am 21.05.2024

200 Schüler:innen im Alter von 9 bis 15 Jahren beteiligten sich 2024 am beliebten Wettbewerb Jugend forscht in der Technik, einer gemeinsamen Initiative von Wirtschaftskammer Tirol, Förderverein Technik Tirol, Land Tirol und Industriellenvereinigung Tirol. Erstmals wurde heuer auch ein Preis in der Sonderkategorie Nachhaltigkeit vergeben. Alle 16 eingereichten Projekte haben automatisch daran teilgenommen, unabhängig in welcher Hauptkategorie - Volksschule, Schulklasse oder Kleingruppe – ein Projekt aus den Fachgebieten Technik, Informatik/Mathematik, Umwelttechnik/Energie sowie Chemie/Physik eingereicht wurde.

Schüler:innen der 3. und 4. Klasse Volksschule, der Neuen Mittelschule, der AHS-Unterstufe, des Polytechnikums und der allgemeinen Sonderschule, Kleingruppen und geschlossene Schulklassen ließen ihrem Forschergeist freien Lauf, übten sich im Programmieren, erkundigten sich bei Expert:innen über genaue Abläufe in der Natur oder fanden es selbst heraus. Wenn sie beim ersten Versuch scheiterten, probierten sie noch einmal und brachten alle ihre wertvollen und selbst gemachen Erfahrungen in digitaler Form als schriftliche Arbeiten ein, die Teil der Juryentscheidung war.

Die entscheidenden Punkte holten sich die Teilnehmer:innen bei der Abschlusspräsentation am 16. Mai im Haus Marie Swarovski. Die Jury - Marlene Hopfgartner, WK Tirol, Claudia Grißmann, Land Tirol, Christin Burckhardt, IV, und Matthias Proßegger, Förderverein Technik, war sich einig: „Bei diesem herausragenden Wettbewerb wird die große Freude deutlich, mit der die Kinder und Jugendlichen an das gemeinsame Erforschen von Zusammenhängen und Auswirkungen herangehen. Bei so viel sympathischer Euphorie und Begeisterung fällt es nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen.“ Dennoch ist sie gefallen und die Preise wurden im Rahmen der Projektauszeichnung vergeben: 300 Euro für Platz 3, 500 Euro für Platz 2 und 800 Euro für die Siegerprojekte. Für die Gewinner:innen der Sonderkategorie Nachhaltigkeit gab es eine geführte Abenteuer-Tour durch den Naturpark Karwendel. Alle Teilnehmer:innen erhielten zudem Forscherurkunden sowie Kinogutscheine. Überreicht wurden die Preise vom Landesvorsitzenden der Jungen Wirtschaft Tirol, Patrick Schwarz, der noch einmal betonte: „Ihr seid die Stars. Von mir bekommt ihr alle einen 1. Preis für eure Begeisterung auf den Spuren des kleinen Alberts.“

Die Siegerprojekte:

Kategorie Volksschulen

Sehr eindrucksvoll präsentierten die Schüler:innen der VS Oberlangkampfen (3a) ihre Recherche aus Büchern, Filmen, dem Internet sowie bei Expert:innen zum Thema „Folgen von Hochwasser und Schutzmöglichkeiten am Beispiel des Inns in Oberlangkampfen“. Mit Erfolg. Sie holten damit den 1. Platz. Nach Schwerpunktfragen gegliedert gab es Info-Inseln, die anhand von Versuchen vor Ort Aufschluss darüber gaben, wie man Trinkwasser reinigen kann, was bei Hochwasser am Fluss passiert, wo das Wasser am Fluss schnell oder langsam fließt und welche Techniken es zum Schutz vor Hochwasser im 2023 betroffenen Ort Oberlangkampfen zum Einsatz kommen. Die Frage, ob das Experiment, aus Innwasser wieder Trinkwasser machen zu können, geglückt ist, musste der kleine Noel leider mit Nein beantworten, aber für Gebrauchswasser war es durchaus verwendbar.

Den ersten Platz in der Kategorie Volksschule holten sich die Schüler:innen der VS Oberlangkampfen mit ihrem Projekt "Folgen von Hochwasser und Schutzmöglichkeiten am Beispiel des Inns in Oberlangkampfen". Im Bild mit ihrer Lehrerin (Mitte), Marlene Hopfgartner und Patrick Schwaz (v.l.).
© Daniel Kilian | WK Tirol Den ersten Platz in der Kategorie Volksschule holten sich die Schüler:innen der VS Oberlangkampfen mit ihrem Projekt "Folgen von Hochwasser und Schutzmöglichkeiten am Beispiel des Inns in Oberlangkampfen". Im Bild mit ihrer Lehrerin (Mitte), Marlene Hopfgartner und Patrick Schwaz (v.l.).

Der zweite Platz ging an die VS Thielmann in Telfs mit ihrem Projekt „Es geht auch mit weniger Zucker! Ein Projekt zur Förderung von Wohlbefinden und Nachhaltigkeit“. Den dritten Platz erreichte eine andere Klasse der VS Thielmann Telfs mit ihrem Projekt „Die Abfall-Detektiv:innen: Kinder machen sich stark für eine saubere Zukunft“, die Besucher:innen zu einem Abfall-Quiz mit Gewinnchancen einluden.

Kategorie Schulklassen

Ein echtes Sommerhighlight landeten die Schüler:innen der MS Hötting West mit ihrem Projekt „Eismaschine“ und waren damit auch die Sieger ihrer Kategorie. Neben schauspielerischem und verkäuferischem Geschick bei der Präsentation ihres Experiments überzeugten die Schüler:innen vor allem mit dem Ergebnis: Speiseeis Sorbet und Stracciatella zum Schlecken auf der Tüte – ohne Abfall – oder im nachhalten Becher mit Holzlöffelchen. Die Eismaschine kommt ganz ohne Strom aus. Sie wird mit Eiswürfel und Salz betrieben. Dabei nutzten die Schüler:innen ihr Wissen aus der Physik und den Effekt, dass beim Schmelzen von Eis mit Zugabe von Salz unter idealen Voraussetzungen die Temperatur auf unter -20 Grad Celsius sinken kann. Unter diesen Bedingungen kräftig gerührte Zutaten ergaben ein schmackhaftes Genussergebnis.

In der Kategorie Schulklasse holte sich die MS Hötting West den ersten Platz mit ihrem Projekt "Eismaschine".
© Daniel Kilian/ WK Tirol In der Kategorie Schulklasse holte sich die MS Hötting West den ersten Platz mit ihrem Projekt "Eismaschine".

Der zweite Platz ging an die MS Dr. Posch mit ihrem Projekt „Zeitreise der Kosmetik – von Cleopatra bis heute“ und die Schülerinnen erzeugten vor Ort Lippenbalsam aus Bienenwachs. Mit Punktegleichheit holte sich jeweils einen dritten Platz das BG BRG Kufstein mit seinem Projekt „Stromerzeugende Treppe“ sowie die PTS Brixlegg mit ihrem Projekt „Sun! Rain! Pain?“, verbunden mit einem Appell für den Klimaschutz. 

Kategorie Kleingruppe

Die MS Clemens Holzmeister Landeck ging mit ihren beeindruckenden Bewegungsrobotern und dem Projekt „Bionische Visionen: Naturphänomene in Technik umsetzen“ als Sieger hervor. Das Ziel der Schüler:innen Fabio, Franz, Luigi, Rosa, Rut und Stefanie war, die Prinzipien der Bionik auf innovative Weise in die Technologie zu integrieren und damit die Effizienz und Nachhaltigkeit zu verbessern. Gezeigt haben sie dies mit Lego-Robotern, die nach dem Vorbild von Tieren konstruiert wurden – zum Beispiel ein nachgeahmtes Gürteltier. Die Anwendung von Bionik (Biologie, Technik und Design) und interdisziplinärem Denken brachte die Gruppe zur Lösung von komplexen Problemen mit dem erwünschten Nebeneffekt, dass dieses bionische Verständnis auch zu nachhaltigen Lösungen für technische Herausforderungen führte.

Die Sieger:innen in der Kategorie Kleingruppe kommen aus der MS Clemens Holzmeister Landeck. Sie überzeugten mit dem Projekt "Bionische Visionen: Naturphänomene in Technik umsetzen". Im Bild mit Marlene Hopfgartner und Patrick Schwarz (v.l.).
© Daniel Kilian | WK Tirol Die Sieger:innen in der Kategorie Kleingruppe kommen aus der MS Clemens Holzmeister Landeck. Sie überzeugten mit dem Projekt "Bionische Visionen: Naturphänomene in Technik umsetzen". Im Bild mit Marlene Hopfgartner und Patrick Schwarz (v.l.).

Platz zwei ging an die Gruppe Clara, Leo und Raul vom BG BRG Kufstein mit dem Projekt „Unsere ökologische Schwebebahn“, die mit viel Herzblut nach den effektivsten Magneten suchten. Und den dritten Platz belegte die Gruppe Alexander, Jonas und Maximilian vom BG BRG Kufstein mit dem Projekt „Edgar, unser Schweinroboter“.

Sonderkategorie Nachhaltigkeit

In der erstmals prämierten Sonderkategorie Nachhaltigkeit konnte die VS Arzl mit ihrem Projekt „1 Klasse – 17 Ziele“ punkten. Der gerade stattfindende Um- und Ausbau an ihrer Schule hat die Schüler:innen inspiriert, sich ihren eigenen Traumschulcampus nach den Global Goals zu verwirklichen. In Verbindung mit Lego Spike und Programmierungen auf iPads entstand ein buntes Areal mit Spielplatz, Zubringerbus, Baumhaus, Teich, Fußballplatz und Imbissbude aber auch Repair Stationen und dem Müllmonster, das den Abfall „frisst“.

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