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Barbara Thaler, Präsidentin der Tiroler Wirtschaftskammer
© WK Tirol/ Emanuel Kaser

Sommerloch?

„Wir stehen an einem entscheidenden Wendepunkt: Die Konjunktur zeigt mit Ausnahme der Industrie in vielen Branchen erste Anzeichen der Erholung.“

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 26.08.2025

Früher sprach man oft vom „Sommerloch“ – ein paar ruhige Wochen ohne große Schlagzeilen. Heute wirkt das wie ein Relikt aus der Vergangenheit. Auf internationaler Ebene wird intensiv über Frieden in der Ukraine und über eine Stärkung des europäischen Wirtschaftsraums gerungen. Auch auf Bundesebene gibt es Bewegung bei zentralen Themen: eine pragmatische Lösung beim Trinkgeld, schnellere UVP-Genehmigungen, eine Diskussion über Maßnahmen gegen die Inflation und endlich auch die Thematisierung der Teilzeitarbeit. Auf Landesebene bewegt sich ebenfalls einiges: Für die Gemeinden wurde ein Investitionspaket geschnürt, das in Kombination mit regionalen Vergaben die Tiroler Wirtschaft stärken kann. In Alpbach wurde intensiv über die europäische Zukunft nachgedacht und beim Treffen der Euregio-Wirtschaftskammern konnten wir unsere länderübergreifenden Partnerschaften für Innovation und Entbürokratisierung vertiefen

Unser Ziel ist klar: Eine Kammer, die in aller Phasen unternehmerischen Handelns verlässliche Partnerin ist und praxisorientierte Unterstützung bietet.

Man kann das Glas halb leer sehen und es bedauern, dass die frühere Ruhe abhandengekommen ist. Man kann es aber auch halb voll sehen und es positiv betrachten, dass sämtliche politischen Ebenen den Ernst der Lage erkennen und daran arbeiten, die Rahmenbedingungen zu verbessern, um die Konjunktur wieder in Schwung zu bekommen. Auch in den heimischen Unternehmen gibt es keinen Stillstand – nicht nur im Tourismus, sondern quer durch alle Branchen.

Auch die Wirtschaftskammer arbeitet intensiv weiter daran, den Nutzen für die Mitglieder noch besser abzudecken. Mit dem Projekt Kundenzentrierung richten wir unsere Leistungen neu aus. Wir haben genau hingeschaut, wie unsere Services wahrgenommen werden, wo wir stark sind – und wo wir besser werden müssen. Alles ändert sich – das Umfeld, die Märkte, die Kundenerwartungen – also muss sich auch die WK Tirol ändern. Erste Verbesserungen setzen wir bereits um, vieles fließt in eine umfassende strategische Weiterentwicklung. Unser Ziel ist klar: Eine Kammer, die in allen Phasen unternehmerischen Handelns verlässliche Partnerin ist und praxisorientierte Unterstützung bietet – gerade dann, wenn sie am meisten gebraucht wird.

Wir stehen an einem entscheidenden Wendepunkt: Die Konjunktur zeigt mit Ausnahme der Industrie in vielen Branchen erste Anzeichen der Erholung. Ein Comeback ist möglich – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Die Wirtschaftskammer setzt sich dafür ein, dass die Politik jetzt die richtigen Impulse setzt. Weniger Bürokratie, weniger Auflagen, mehr Vertrauen in die Ideen und die Innovationskraft der Unternehmerinnen und Unternehmer – schon das würde enorm viel bewegen.

Eines ist klar: Ein Sommerloch können wir uns nicht leisten. Nicht in der Politik, nicht in der Wirtschaft – und schon gar nicht für die Zukunft unserer
Betriebe.