Woman in Business Circle am 18.11.2025 – Rückblick
Starke Stimmen für ein starkes Europa
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Unter dem Motto „Was Europa bewegt – und was wir bewegen können“ fand ein weiterer inspirierender „Woman in Business Circle“ im LAUFEN space Wien statt. Gemeinsam mit rund 100 Unternehmerinnen aus ganz Österreich sprachen die geschäftsführende WKÖ-Vizepräsidentin Martha Schultz und Bundesministerin Claudia Plakolm über Herausforderungen und Chancen, die Europa für Unternehmerinnen bereithält. Der Abend bot nicht nur tiefgehende Einblicke, sondern bewies einmal mehr die Kraft eines starken Netzwerks.
Zusammenhalt als Schlüssel zum Erfolg
Im innovativen Designumfeld des Keramik- und Badmöbelherstellers LAUFEN begrüßte FiW gemeinsam mit Regine Perina, CFO von LAUFEN Austria, hochkarätige Gäste aus Politik und Wirtschaft sowie zahlreiche Unternehmerinnen.
In ihren Eröffnungsworten unterstrich die aktuell geschäftsführende WKÖ-Vizepräsidentin und FiW-Bundesvorsitzende Martha Schultz die zentrale Bedeutung eines geeinten und wirtschaftlich starken Europas, gerade in Zeiten der Krise. Sie betonte: „Europa ist ein Friedensprojekt, das wir nie aus den Augen verlieren dürfen, vor allem auch im Hinblick auf kommende Generationen.“ Der europäische Binnenmarkt bilde eine wichtige Grundlage für den Wohlstand in Österreich. Um die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu sichern, brauche es daher eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft sowie verlässliche Rahmenbedingungen. „Nur ein geeintes Europa kann langfristig eine Schlüsselrolle auf der globalen Bühne einnehmen“, so Martha Schultz.
Mit Haltung und Herz
Zentraler Programmpunkt des Abends war das Gespräch mit Claudia Plakolm, Bundesministerin für Europa, Integration und Familie. Im Dialog mit Martha Schultz gab sie persönliche Einblicke in ihren Werdegang und ihre Vision für Europa.
Aufgewachsen auf einer Landwirtschaft in Oberösterreich, habe sie früh erfahren, wie wichtig Zusammenhalt sei, innerhalb der Familie ebenso wie in der Gemeinde. Diese begleiten sie bis heute in ihrer politischen Arbeit: „Der respektvolle Umgang miteinander und der Einsatz jedes Einzelnen sind Voraussetzung für den gemeinsamen Erfolg.“
Schon früh engagierte sie sich in Vereinen, der Landjugend, im Musikverein und der Schüler:innenvertretung und wurde später Mitglied des Gemeinderats. Seit April 2025 ist sie Bundesministerin für Europa, Integration und Familie. In dieser Funktion setzt sie sich dafür ein, gesellschaftliche Werte zu stärken und das Bild der europäischen Union positiv zu stärken. „Unsere Aufgabe in der Politik ist es, die europäische Union näher an die Menschen zu bringen und zu zeigen, welche Errungenschaften die EU für das tägliche Leben bringt. Freies Reisen, eine hohe Exportquote und sichere Arbeitsplätze sind Errungenschaften, die nicht g immer selbstverständlich waren“, betonte Claudia Plakolm.
Starker Binnenmarkt für internationale Wettbewerbsfähigkeit
Auch die bulgarische Botschafterin I. E. Desislava Naydenova-Gospodinova schilderte in einem Statement aus dem Publikum eindrucksvoll die positiven wirtschaftlichen Effekte des EU-Beitritts für ihr Land. „Der Weg dahin war lang und erforderte viele Reformen - - aber er hat sich gelohnt“, erklärte sie. Seit dem Beitritt seien das durchschnittliche BIP pro Kopf, die Kaufkraft und die Löhne in Bulgarien deutlich gestiegen. „Eine EU-Mitgliedschaft bedeutet eine stärkere Stimme auf der internationalen Bühne und leistet einen positiven Beitrag für Handelsbeziehungen“, so Desislava Naydenova-Gospodinova.
Patrick Lobis, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, hob ebenfalls hervor, wie wichtig ein starker Binnenmarkt sei: „Unser wichtigstes Ziel ist die Entbürokratisierung auf europäischer Ebene, um eine florierende Wirtschaft zu fördern“, so der Experte. Wesentliche Faktoren seien laut ihm unter anderem die Lockerungen territorialer Lieferbegrenzungen und die Anerkennungen von Berufstiteln.
Der Abend zeigte, dass Lösungen für globale Herausforderungen oft im regionalen Miteinander und in starken, europaweiten Netzwerken ihren Anfang nehmen. Bernadette Jandl, FiW-Bundesgeschäftsführerin und stellvertretende Abteilungsleiterin im Zielgruppenmanagement in der WKÖ fasste zusammen: „Mit Frau in der Wirtschaft setzen wir genau da an. Es geht darum, eine Plattform zu bieten, die Unternehmerinnen vernetzt, inspiriert und ihnen eine starke Stimme gibt – in Österreich und in ganz Europa.“
Text: Daniela Stockhammer