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Sechs Hände von fünf Personen halten sechs unterschiedlich große Zahnräder in die Mitte. Teilweise berühren sich die Zahnräder
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Gesetzliche Mitgliedschaft sorgt für eine starke Stimme aller Betriebe

Interessenvertretung unabhängig von Größe, Branche oder Finanzstärke. Mit der Wirtschaft. Für die Wirtschaft.

Lesedauer: 5 Minuten

01.12.2025

Die WKÖ vertritt gemeinsam mit den neun Landeskammern die Interessen von mehr als 590.000 Mitgliedsbetrieben. Die gesetzliche Mitgliedschaft in der Wirtschaftskammer basiert auf einem liberalen Grundgedanken. Sie ermöglicht es, wichtige Gesamtinteressen der Wirtschaft gegenüber Politik und Staat durch eine starke, selbstbestimmte und selbstverwaltete Organisation zu vertreten. Die Pflichtmitgliedschaft sorgt für eine einheitliche und durchschlagskräftige Interessenvertretung. 


Hinweis
Die Alternative zur Pflichtmitgliedschaft ist nicht mehr Freiheit, sondern mehr Staat und damit mehr Fremdbestimmung.

Und:
93 % der Mitglieder haben bis zu 9 Mitarbeiter:innen und könnten sich ohne die solidarische Pflichtmitgliedschaft keine Interessenvertretung leisten.

Keine WKO würde heißen ...

Die Mitgliedschaft in freiwilligen Interessenverbänden kostet viel Geld. Das können sich die allermeisten kleinen Unternehmen nicht leisten.

Die Interessen der kleinen Unternehmen und EPU kommen ohne gesetzliche
Interessenvertretung unter die Räder.

Ohne Selbstverwaltung würden viele Aufgaben, welche die Wirtschaft heute selbst regelt (z.B. duale Ausbildung) an den Staat zurückfallen. Bevormundung, Regulierung und Bürokratie für Unternehmen würden dadurch deutlich wachsen.

Ohne gesetzliche Mitgliedschaft in der WKO können die Unternehmen nicht mehr mit einer Stimme sprechen und mit den Arbeitnehmern verbindliche Lösungen erzielen. Das reduziert die Durchsetzungskraft der Wirtschaft - und erhöht die Streikgefahr.

Mit der WKO gibt’s ...

Die gesetzliche Mitgliedschaft sorgt dafür, dass Unternehmen aller Größen und Branchen auf eine starke Interessenvertretung zählen können – ganz unabhängig von ihrer finanziellen Stärke.

Die solidarische Finanzierung sorgt dafür, dass Unternehmen aller Größen und Branchen vielfältige Serviceleistungen kostenlos nutzen können. Vom Gründerservice bis zur Exportberatung – und das in über 80 Regionalstellen, neun Landeskammern und an rund 100 Standorten im Ausland.

Als gesetzliche Interessenvertretung ist die WKO in alle Gesetzgebungsprozesse eingebunden, die Unternehmen betreffen. Und das auch auf europäischer Ebene, wo 80% aller rechtlichen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft entschieden werden.

Dank der gesetzlichen Mitgliedschaft regelt die WKO viele für die Wirtschaft wichtige Themen selbst, etwa die Ausbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Verhandlung der Kollektivverträge auf Branchenebene.

Die gesetzliche Mitgliedschaft sorgt dafür, dass die Unternehmen gegenüber der Arbeitnehmervertretung geeint auftreten und mit einer Stimme sprechen. Das nützt den Betrieben - und schützt vor Streiks.

Funktionierende Wirtschaft ist essenziell

Unternehmerinnen und Unternehmer in der Wirtschaftskammer stellen nur rund 4,6 % der Gesamtbevölkerung, sichern aber mehr als 2,5 Millionen Arbeitsplätze und bilden rund 99.000 Lehrlinge aus – und sorgen damit für Wohlstand und Wachstum. Ohne eine funktionierende Wirtschaft könnten wichtige Bereiche wie Bildung, Gesundheit oder der Sozialstaat nicht finanziert werden.

Die von Kritikern immer wieder als "Kammerzwang"  oder "Zwangsmitgliedschaft" bezeichnete Pflichtmitgliedschaft bildet die Grundlage eines Solidarsystems zwischen großen, mittleren und kleinen Unternehmen – das schafft Stärke, weil dadurch die Erreichung gemeinsamer Anliegen und Ziele finanziert werden kann, deren Verfolgung die Möglichkeiten des einzelnen Mitglieds übersteigen würde.

Pflichtmitgliedschaft sorgt für eine starke Stimme

Die Wirtschaftskammer kann immer für alle Angehörigen der in ihr organisierten Branchen sprechen. Dadurch erhalten die Positionierungen, Gutachten und Stellungnahmen ein besonders hohes Gewicht, denn sie bringen nicht Einzelinteressen, sondern das Gesamtinteresse der Mitglieder zum Ausdruck.

Eine Wirtschaft, die mit einer Stimme spricht und sich nicht auseinanderdividieren lässt, setzt mehr durch. Die Wirtschaftskammer vertritt die Interessen der Betriebe auf Augenhöhe mit den Sozialpartnern und der Regierung und kann auch in Krisensituationen ihr volles Leistungsangebot sicherstellen.

Mit einem umfangreichen Service- und Bildungsangebot unterstützen die Kammern ihre Mitglieder und deren Mitarbeiter:innen bei der täglichen Arbeit.

Kammerumlagen wurden mehrfach gesenkt

Die Wirtschaftskammer Österreich hat in den vergangenen Jahren mehrere Entlastungsschritte für ihre Mitglieder gesetzt. So wurden zuletzt 2019 und 2024 deutliche Beitragssenkungen durchgeführt.

Die untenstehende Grafik zeigt, wie sich die durchgeführten Entlastungsschritte auf Unternehmen unterschiedlicher Größenklassen auswirken. Für die Darstellung wurden fiktive Unternehmen herangezogen:

  • So zahlt ein Großunternehmen im Jahr 2025 91.515 Euro an Kammerumlagen 1 und 2. Ohne die Beitragssenkungen seit dem Jahr 2000 würde dieses Unternehmen heute 141.648 Euro zahlen, also um 55 % mehr.
  • Ein mittleres Unternehmen zahlt im Jahr 2025 15.416 Euro an Kammerumlagen 1 und 2. Ohne die Beitragssenkungen würde dieses Unternehmen heute 23.583 Euro zahlen, also um 53 % mehr.
  • Ein kleines Unternehmen mit 3 unselbständig Beschäftigten (Voll- und Teilzeit) zahlt im Jahr 2025 326 Euro an Kammerumlagen 1 und 2. Ohne die Beitragssenkungen seit dem Jahr 2000 würde dieses Unternehmen heute 478 Euro zahlen, also um 47 % mehr.

Während das gesamte Volumen der Kammerumlagen 1 und 2 für die WKÖ im Zeitraum von 2000 bis 2024 nominell um 38,2 % gestiegen ist, stieg der Verbraucherpreisindex im gleichen Zeitraum um 79,5 %. Gleichzeitig ist die Zahl der Mitglieder um mehr als 83 % gewachsen. Das zeigt, dass die Einnahmen der WKÖ weit unter der Inflation gestiegen sind und die WKÖ ihre Produktivität laufend gesteigert hat.

Sozialpartnerschaft sichert sozialen Frieden und reduziert Streiks

Die Wirtschaftskammer ist Teil der Sozialpartnerschaft und steht als solche für Lösungen aus der Praxis für die Praxis – von einer Kollektivvertragsabdeckung, um die uns andere Länder beneiden, bis hin zu raschen Antworten in Krisensituationen. Damit trägt die Sozialpartnerschaft wesentlich zum sozialen Frieden und Zusammenhalt in der Gesellschaft bei. Kaum ein Land kennt so wenig Streiks wie Österreich.

Die wichtigsten Fakten zur Lohnpolitik: 

  • rd. 350 Kollektivverträge verhandelt die WKÖ jährlich.
  • 98 % aller Arbeitsverträge der österreichischen Arbeitnehmer:innen sind kollektivvertraglich geregelt.
  • Dies bedeutet Platz 1 bei der KV-Abdeckung im internationalen Vergleich.