Zum Inhalt springen
fahrzeug
© Foto Fischer

Elektrofahrzeuge und Alternativantriebe geben Gas

Die Entwicklung der Kfz-Zulassungszahlen verläuft auch im ersten Halbjahr 2025 positiv. 

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 23.07.2025

Österreichweit wurde ein Neuzulassungsplus von 5,9 Prozent verzeichnet, in der Steiermark fiel das Wachstum mit 9,7 Prozent sogar noch deutlicher aus. Besonders bemerkenswert: Der Anteil alternativer Antriebe steigt weiter kräftig, während klassische Verbrenner an Boden verlieren.

„Die Elektrifizierung und der Umstieg auf alternative Antriebe schreiten dynamisch voran. Das zeigt: Die Steirerinnen und Steirer sind bereit, ihren Beitrag zur Umwelt zu leisten“, so Landesgremialobmann Peter Jagersberger. Jagersbergers Einschätzung wird durch die Zahlen bestätigt: Während Benziner mit 6.289 Stück um 14,5 Prozent und Diesel-Pkw mit 2.448 Neuzulassungen sogar um 32,8 Prozent rückläufig sind, legten Hybridfahrzeuge erneut um starke 15,1 Prozent zu. Insgesamt machen elektrifizierte Fahrzeuge (inkl. Hybride) nun bereits 58 Prozent aller Neuzulassungen in der Steiermark aus – ein klarer Trendwechsel. Der Anteil reiner Elektrofahrzeuge liegt bei 17 Prozent, der von Hybridmodellen bei 41 Prozent. Für Jagersberger steht fest: „Der Markt folgt keiner Ideologie. Die Kundinnen und Kunden entscheiden sich bewusst für moderne, effiziente Fahrzeuge – egal ob Hybrid oder rein elektrisch. Wichtig ist, dass individuelle Mobilität auch künftig leistbar bleibt.“ Daher fordert der steirische Fahrzeughandel weiterhin Investitionen in die Ladeinfrastruktur, einheitliche und transparente Preisauszeichnung an Ladesäulen sowie die Möglichkeit zur Kartenzahlung an allen öffentlichen Ladepunkten. 

Auch im Gebrauchtwagensegment setzt sich der Trend zur Elektrifizierung fort. Die Zulassungszahlen stiegen im ersten Halbjahr 2025 um 3,8 Prozent. Gerald Auer, Geschäftsführer bei Vogl & Co, beobachtet: „Elektro- und Hybridfahrzeuge sind inzwischen auch im Gebrauchtsegment angekommen. Das Angebot ist vielfältig, die Preise beginnen teilweise schon unter 20.000 Euro – insbesondere durch den Wettbewerb mit chinesischen Herstellern.“ Dank Reichweiten von bis zu 700 Kilometern und zuverlässiger Batterietechnik (mit garantierter Restkapazität von über 90 Prozent nach vier Jahren) punkten gebrauchte E-Autos mit hoher Alltagstauglichkeit. Ein zusätzliches Plus: Fachbetriebe bieten geprüfte Fahrzeuge mit Batteriezertifikat an – das schafft Sicherheit beim Kauf.


Nachfrageimpuls durch NoVA-Streichung

Im Nutzfahrzeugsegment (N1) verzeichnen Benzin- und Dieselfahrzeuge drastische Rückgänge (minus 70,3 % bzw. 38,6 %). Im Gegensatz dazu legten Elektrotransporter um beachtliche 47,3 Prozent zu. Ein Grund dafür: Die mit 1. Juli 2025 wirksam gewordene Abschaffung der NoVA für leichte Nutzfahrzeuge. Viele Betriebe haben ihre Investitionsentscheidungen bewusst auf das zweite Halbjahr verschoben, was sich in der rückläufigen ersten Jahreshälfte widerspiegelt. „Der Entfall der NoVA, insbesondere bei Pritschenwägen, bringt echte Entlastung für Handwerksbetriebe“, erklärt Bundesgremialobmann Klaus Edelsbrunner. Erste Zahlen im Juli bestätigen bereits eine Belebung des Markts. 


Gespräche mit Ministerium gehen weiter

Dem Bundesgremium Fahrzeughandel ist es weiters gelungen, in intensiven Gesprächen mit dem Finanzministerium Verbesserungen bei der Gesetzeslage zu erzielen. So konnten unter anderem bestimmte nachteilige Regelungen – wie etwa die ursprünglich geforderte klimadichte Trennwand bei Kastenwagen – gestrichen werden. Bei Pick-ups befinden sich die Verhandlungen allerdings noch im Gange, da derzeit kein einziges Modell auf dem österreichischen Markt die Voraussetzungen für eine NoVA-Befreiung erfüllt. Die Gespräche mit dem Ministerium laufen weiterhin. 


Enormes Plus an Ladestationen

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Transformation des Fahrzeugmarktes ist in vollem Gange. Die Steiermark zeigt, dass Umweltverantwortung und wirtschaftlicher Erfolg kein Widerspruch sein müssen. Nun gilt es, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Wandel nachhaltig abzusichern – allen voran durch den flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur. Wobei dieser mit größeren Schritten voranschreitet, als man vermutet: Laut dem Bundesverband für Elektromobilität gibt es mit Stand Juni 2025 bereits 31.651 öffentliche Ladepunkte in Österreich, was gegenüber dem Juni 2024 ein enormes Plus von fast 40 Prozent bedeutet. In der Steiermark kann man derzeit bei 3.859 Stationen das Fahrzeug aufladen, das ist ein Plus von 34 Prozent gegenüber 2024.