
Heizöl ist billig wie lange nicht, doch die Betrugsgefahr steigt
Auf Online-Plattformen wird Heizöl teils unter dem Marktniveau angeboten. Laut Experten ist hier Wachsamkeit angesagt.
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Wenn die Zeiten wirtschaftlich schwieriger werden und hohe Energiekosten Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen vor Herausforderung stellen, dann mag so manches scheinbare Schnäppchen attraktiv wirken. Gleichzeitig häufen sich im digitalen Raum aber Betrugsangebote, allen voran diverse „Fake-Shops“ (wir berichteten). Aktuell kommt es im Bereich des Energiehandels vermehrt zu verdächtigen Aktivitäten. „Zuletzt haben wir immer wieder Hinweise auf Online-Plattformen erhalten, die Heizöl zu extrem niedrigen Preisen anbieten, die deutlich unter dem ohnehin niedrigen Marktniveau liegen“, erklärt Jürgen Roth, Obmann des Energiehandels in der WKO Steiermark. Noch lägen zwar, so informiert man auch seitens des Fachverbands, keine rechtskräftigen Beweise für Betrug vor, doch es gebe Indizien, dass es sich hierbei um betrügerische Angebote handle.
Für Konsumenten sei es aktuell jedenfalls wichtig, wachsam zu sein, betont Roth: „Wir empfehlen, sich bei den vertrauten Stammlieferanten über das aktuelle Preisniveau zu informieren – dann hat man einen ersten Vergleich und kann die Lage besser beurteilen.“
Grundsätzlich gebe es verschiedene Merkmale betrügerischer Angebote: Die Preise seien unrealistisch niedrig (teils 70 bis 75 Cent pro Liter), es werden Zahlungsmethoden – wie etwa auf Rechnung – beworben, nach Angebotslegung ist dann aber doch nur Vorauszahlung möglich. Auch bei neu registrierten Domains ohne Bewertungen und Erfahrungsberichte oder niedrigen Vertrauenswerten bei Plattformen wie Scamadviser sei Vorsicht geboten. „Ein erster Schritt ist sicher ein Blick ins Impressum – wo der Stammsitz des Unternehmens ist, ob sie in Österreich gelistet sind. Und natürlich heißt es: Vorsicht bei Vorauszahlungen“, empfiehlt Roth. Unternehmen sollten sich bei verdächten Angeboten auch bei der Plattform www.watchlist-internet.at informieren und ihre Kunden dahingehend sensibilisieren.
Seitens des Fachverbands wurde eine Meldung bei Wachtlist Internet bereits eingebracht, die betreffenden Unternehmen sollen, wenn sich der Verdacht bestätigt, auch öffentlich als betrügerisch eingestuft werden. Gleichzeitig werden weitere Möglichkeiten geprüft, um dagegen vorzugehen und zu informieren.