Leistungsträger arbeiten bis 28. Juni nur für den Staat
Der „Tag der staatlichen Umverteilung“ fällt heuer schon auf den 28. Juni. 1,7 Millionen Haushalte tragen den Wohlfahrtsstaat.
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Wenn aktuell bundesweit über die Budgetkonsolidierung diskutiert wird, springt eine Zahl besonders ins Auge: Rund 43,5 Prozent beträgt die Abgabenquote in Österreich – eine der höchsten der EU, nur in Frankreich, Belgien und Dänemark werden die Bürger durch den Staat stärker belastet. „Österreich hat ein Ausgabenproblem, kein Einnahmenproblem. Für uns ist klar: Es braucht steuerliche Entlastungen für Leistungsträger“, betont WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk angesichts einer Analyse von EcoAustria. Demnach fällt der „Tag der Staatlichen Umverteilung“ – also jener Tag, bis zu dem besagte Leistungsträger arbeiten müssen, bis sie ihr erworbenes Einkommen endlich auch privat nutzen können – auf den 28. Juni. Im Gegensatz zum bekannten „Tax Freedom Day“ wurden hier direkte und indirekte öffentliche Leistungen, die den Steuern gegenüberstehen, in die Analyse miteinbezogen.
Zentrales Problem: Für die jährlichen öffentlichen Ausgaben im Ausmaß von 271,3 Milliarden Euro (2024) muss eine immer kleiner werdende Gruppe geradestehen – und 49 Prozent des Bruttoeinkommens für die staatliche Umverteilung aufwenden. Denn von den insgesamt 4,1 Millionen Haushalten in Österreich sind laut Analyse nur noch 1,7 Millionen Nettozahler-Haushalte – also 42,3 Prozent. Im Umkehrschluss bedeutet das: Fast 60 Prozent der Haushalte sind Nettoempfänger von Sozialtransfers, Sachleistungen und Co. „Da herrscht eine eindeutige Schieflage! Unser Wohlfahrtsstaat wird nicht mehr durch eine große Solidargemeinschaft, sondern mittlerweile durch eine Minderheit getragen“, ortet Herk entsprechend klaren Handlungsbedarf. Denn benachteiligt sind vor allem Unternehmerinnen und Unternehmer, die – ebenso wie einkommensstärkere Unselbständige – überproportional häufig mehr zum System beitragen, als sie zurückbekommen. „Und je kleiner die Gruppe der nettozahlenden Haushalte wird, desto stärker die Belastung für jeden Einzelnen“, warnt Herk