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Reihenhäuser nebeneinander
© Adobe Stock/slavun

Preisranking: Was Immobilien wo in der Steiermark kosten

Geschäftsmieten sind im Vorjahr durchschnittlich um 1,6 Prozent gesunken – in Graz sogar um 5,01 Prozent. Bei Kaufimmobilien dagegen gab es einen Preisanstieg. 

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 08.05.2025

Eine veritable Krise der Bauwirtschaft in den vergangenen Jahren, Debatten rund um Kreditvergaben oder Mietpreisbremsen und eine   insgesamt schwierige wirtschaftliche Gesamtsituation machen eines klar: Die Lage am Immobilienmarkt bleibt spannend. Auch wenn die Preise, wie der neue Immobilienpreisspiegel 2025 zeigt, gesamt eher nicht zurückgehen, steht für den langjährigen steirischen Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, Gerald Gollenz, fest: „Die Steiermark und Graz liegen preislich immer noch im guten Mittelfeld – besonders wenn man mit Tirol, Salzburg oder Wien vergleicht.“ Österreichweit bleibt Gollenz der Branche als Fachverbandsobmann erhalten, in der Steiermark übergibt er nach 25 Jahren an Andreas Kern. Dieser beurteilt die Lage ähnlich: „Die gesamtwirtschaftliche Unsicherheit bedingt eine noch verhaltene Nachfrage – das wirkt auf die Preise.“


Lag der durchschnittliche Quadratmeterpreis beim Kauf von Eigentumswohnungen im Erstbezug 2024 in Österreich bei 3.559,21 Euro (+2,07 Prozent), waren es in der Steiermark nur 2.516,28 Euro (+1,83 Prozent) – damit verzeichnet man in diesem Bereich weiter den günstigsten Durchschnittspreis Österreichs. Ähnlich sieht es bei Baugrundstücken (114,33 Euro), gebrauchten Eigentumswohnungen (1.375,9 Euro), Reihenhäusern (1.438,73 Euro), Einfamilienhäusern (1.594,04 Euro) oder neuwertigen Mietwohnungen (7,36 Euro) aus. Nur die Landeshauptstadt sticht heraus, bleibt im Vergleich zu Städten wie Innsbruck oder Bregenz aber verhältnismäßig günstig. Ein starkes Plus gab es in Graz bei Betriebsgrundstücken (+10,69 Prozent), ein deutliches Minus bei Mieten von Geschäftslokalen (-5,01 Prozent) – recht konstant zeigen sich hingegen die Mieten auf Büroflächen mit 13,07 Euro. „Bei Gewerbemieten bleibt Graz in einem für Unternehmen gut leistbaren Rahmen“, so Gollenz. Auch in anderen steirischen Regionen wie Weiz (-4,17 Prozent) oder Liezen (-2,08 Prozent) gingen die Preise bei Geschäftslokalen zurück.


Die Rahmenbedingungen, um sich Eigentum aufzubauen, sind nicht nur auf Bundesländer- sondern auch Bezirks­ebene durchaus unterschiedlich. Die günstigsten Baugrundstücke gibt es etwa in Hartberg-Fürstenfeld (53,97 Euro pro Quadratmeter) oder der Südoststeiermark (54,95 Euro), an der Spitze stehen Graz (380,18 Euro) und Umgebung (174,22 Euro). Bei neuen bzw. gebrauchten Eigentumswohnungen bleibt das Murtal (2.068,51 bzw. 979,54 Euro) Preissieger. Auch die Mieten bleiben im Murtal mit 5,92 Euro pro Quadratmeter am günstigsten, den kräftigsten Anstieg gab es in Liezen (+6,54 Prozent) auf 7,09 Euro, das höchste Minus in Bruck-Mürzzuschlag (-2,64 Prozent). Eine Mietobergrenze sieht Gollenz weiter negativ: „Wir brauchen einen Sanierungsturbo, der so unterbunden wird. Am Ende schadet das den Eigentümern, der Wirtschaft und auch den Mietern!“ 

Die Zukunft? „Langsam nimmt der Markt wieder Schwung auf“, so Gollenz. Ein steigendes Angebot werde einen starken Preisauftrieb verhindern.  Kern: „Nimmt die Wirtschaft Fahrt auf, wird die Nachfrage anspringen. Das wird hoffentlich schon 2026 passieren!“ Die großen Themen? „Deregulierung und Bildung“, betont Gollenz. Darauf will Kern setzen: „Wir werden eine Weiterbildungsschiene etablieren, beim Bürokratieabbau bin ich im Austausch mit der Politik. Wir müssen vom Verwalten wieder ins Arbeiten kommen!“