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© Adobe Stock/aerial-drone
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Respektables Ergebnis für Exporteure

Trotz sich verschärfender Rahmenbedingungen schaffte der steirsche Außenhandel im vergangenen Jahr das drittbeste Ergebnis in der Geschichte.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 24.07.2025

Für eine kleine, offene Volkswirtschaft wie Österreich ist insbesondere die Entwicklung der Exporte von entscheidender Bedeutung für die gesamtwirtschaftliche Erholung. Seit dem neuerlichen Amtsantritt Donald Trumps in den USA ist die Gesamtlage auf den Weltmärkten allerdings von großer Unsicherheit geprägt (siehe Seite 13). Dazu kommen auch auf dem Heimmarkt ein anhaltendes Konjunkturtief und strukturelle Wettbewerbsnachteile durch hohe Energie- und damit Produktionskosten. Das hat das ohnehin schwierige außenwirtschaftliche Umfeld für Österreichs Exporteure noch einmal verkompliziert. 
Vor diesem Hintergrund sprechen die Spitzen von Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung mit Blick auf die Exportbilanz für 2024 von einem „durchaus beachtlichen Ergebnis“. Zwar musste zum zweiten Mal in Folge ein leichtes Minus von 592 Millionen Euro oder 2,1 Prozent beim Exportvolumen verzeichnet werden, dennoch bedeuten die 28,3 Milliarden Euro das drittbeste Ergebnis in der Geschichte des steirischen Außenhandels. 
So konnte vor allem der Bereich „Maschinen und mechanische Geräte“ zulegen (plus knapp 22 Prozent). Unter den Gewinnern sind auch die Warengruppen „Papier und Pappe“ (plus 21,7 Prozent) sowie „Pharmazeutische Erzeugnisse“ (plus 10,2 Prozent). 

Fahrzeugsektor bremst

Ein deutliches Minus von 17,1 Prozent gegenüber dem Jahr davor musste 2024 dagegen der Sektor „Fahrzeuge und Fahrzeugteile“ – eine der traditionell tragenden Säulen des heimischen Exports – verbuchen. Entspannung ist diesbezüglich mit Blick auf die nach wie vor kriselnde deutsche Automobilindustrie mittelfristig keine zu erwarten. Wie sich die angekündigte teilweise Umorientierung auf den Rüstungsbereich auf die steirischen Zulieferer auswirken könnte, bleibt abzuwarten. 
„Die aktuellen Außenhandelsergebnisse belegen die Notwendigkeit, die steirische Wirtschaft sowohl strukturell wie auch geographisch weiter zu diversifizieren“, unterstreicht der Geschäftsführer des Internationalisierungscenters Steiermark (ICS), Karl Hartleb. Eine langfristige Analyse zeigt die Krisenresilienz, die es zu verteidigen und stärken gilt. So weist die Steiermark für die Jahre 2010 bis 2024 eine positive Handelsbilanz (siehe auch Grafik oben) auf. Um diese Erfolgsgeschichte fortschreiben zu können, fordern Wirtschaftsvertreter zum wiederholten Mal von der Bundesregierung ein Aufgeben der bisherigen Blockadehaltung gegenüber dem Mercosur-Abkommen ein.
Mit Blick auf die Auslandsmärkte bleibt Deutschland wichtigste Zieldestination für Produkte und Dienstleistungen aus der Steiermark. Allerdings ging das Geschäft mit dem Nachbarland gegenüber 2023 um 7,4 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro zurück. Auf Platz zwei folgen die USA mit 3,8 Milliarden Euro und einem satten Plus von 23,2 Prozent. An dritter Stelle liegt Italien (minus 5,5 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro) vor China (minus 0,1 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro) und Großbritannien (minus 1,4 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro).