Wie Steirer Bier und Bienen schützen
Mit den Produkten „Beerwilly“ und „Can Bee“ werden Getränkeflaschen und -dosen vor Insekten geschützt. Die steirischen Entwickler sorgen auch für einen gewissen Fun-Faktor.
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Zwei Mai-Feiertage sind geschlagen, zwei stehen noch bevor, das Wetter wird besser und die Fußball-EM wartet quasi vor der Türe. Auch wenn die Vorfreude auf heiße Grillnachmittage mit kühlem Bier steigt, in der Realität legt einem die sonst so wünschenswerte Biodiversität doch Steine in den Weg. Anders gesagt: Ob Mücken, Bienen oder Wespen – Insekten können zum echten Stör- und sogar Sicherheitsfaktor werden. „Allein in Österreich gibt es mehr als 100.000 Personen, die schwer gegen Insektengifte allergisch sind“, erklärt Silviu Reghin. Um Insekten – allen voran die Bienen – und Menschen zu schützen und mehr Entspannung ins Outdoor-Trink-Vergnügen zu bringen, hat der Steirer das Unternehmen „Beerwilly“ gegründet.
Der Grundgedanke war neben der Sicherheit und dem Spaß für die Trinker immer auch der Bienen- und Insektenschutz – auf Flaschen und Dosen.

Silviu Reghin
Beerwilly-Gründer
„Wir produzieren im Endeffekt clevere Verschlüsse, die Getränke vor Insekten schützen“, erklärt er. Funktionieren soll das mit zwei Produkten – dem „Beerwilly“, einem Aufsatz für Getränkeflaschen, und dem „Can Bee“, der für Dosen entwickelt wurde. Auf der Flasche sorgt ein Mechanismus dafür, dass der „Beerwilly“-Aufsatz sich beim Kippvorgang automatisch öffnet – und sich in gerader Position automatisch wieder schließt. „Das allein ist schon ein Hingucker – mit den ersten Verkäufen hat sich aber gezeigt, dass die Nutzer unsere Produkte auch gerne als Partyspiel nutzen“, erzählt Reghin. „Das wollen wir jetzt ausbauen.“
Die schon in Masse produzierten Can Bees werden entsprechend inklusive kleiner Kugeln verkauft, über einen Mechanismus kann damit auf Zielscheiben geschossen werden. „Auch die nächste Edition des Beerwillys wird das haben“, erklärt der Gründer. So will man weg vom saisonalen Geschäft – „wir merken bisher schon, dass das Interesse im Frühling stark steigt und im Winter wieder etwas abflacht“.
Den namensgebenden Beerwilly gibt es aktuell nur in geringer Auflage zu kaufen, Patentstreitigkeiten bremsen das Unternehmen. „Aber wir sind zuversichtlich, das bald lösen zu können“, so Reghin. Inzwischen konzentriert man sich auf den Can Bee, der vor allem im Ausland gut angenommen wird. „Getränkeflaschen sind vor allem in Österreich und Deutschland verbreitet – international setzt man eher auf Dosen“, erzählt der Gründer. Das Interesse ist groß, Kooperationen mit globalen Biermarken waren bereits im Gespräch – aktuell sucht man Investoren für die Serienproduktion. Zeitgleich bereitet man sich auf die heurige Saison vor, Stichwort Fußball-EM. Reghin: „Wir gehen davon aus, dass wir da einige 10.000 Produkte verkaufen können.“
Quergefragt
Was ist die Vision hinter „Beerwilly“?
„Mit Getränkeverschlüssen Sinn und Spaß zu verbinden.“
Abgesehen vom Patent – die nächsten Ziele?
„Aus den Verschlüssen ein fertiges Spiel zu konzipieren.“
Gibt es weitere Ideen, an denen gearbeitet wird?
„Wir wollen etwas Vergleichbares für Gläser entwicken.“