12. Tiroler Nachhaltigkeitsfrühstück: Sustainable Finance – Gemeinsam die Zukunft gestalten
Im BTV Stadtforum Innsbruck
Lesedauer: 2 Minuten
BU: Die Vortragenden (v.l.): Simon Meinschad (RespAct), Marlene Hopfgartner (WK Tirol), Fredrik Holz (BTV), Lisa Keiler (VerNetzT), Magdalena Christandl (BTV), Selina Renzl (Derfeser GmbH) und Hannes Gruber (BTV).
Am 17. Oktober 2025 lud die Wirtschaftskammer Tirol gemeinsam mit respACT und der BTV Vier Länder Bank AG zum zwölften Tiroler Nachhaltigkeitsfrühstück in das BTV Stadtforum Innsbruck. Rund 45 Teilnehmende folgten der Einladung, um über das hochaktuelle Thema „Sustainable Finance“ zu diskutieren. Nach der Begrüßung durch respACT-Landeskoordinator Simon Meinschad und Marlene Hopfgartner, Wirtschaftskammer Tirol, folgten spannende Impulsvorträge.
Impuls 1: ESG-Daten als Grundlage für Finanzierungsentscheidungen
Hannes Gruber, Magdalena Christandl und Fredrik Holz von der BTV Vier Länder Bank AG gaben im ersten Impuls einen praxisnahen Einblick in die wachsende Bedeutung von ESG-Informationen für Kreditvergabe, Risikorating und Investitionsentscheidungen.
Sie zeigten auf, dass Banken als Finanzinstitute selbst unter die volle CSRD-Berichtspflicht fallen und daher verpflichtet sind, auch Nachhaltigkeitsdaten ihrer Kunden systematisch zu erfassen und zu bewerten. Das bedeutet: Auch wenn durch die Omnibus-Initiative zahlreiche Unternehmen künftig von der gesetzlichen Berichtspflicht ausgenommen sind, bleiben ESG-Daten für die Unternehmensfinanzierung ein zentrales Thema. In diesem Kontext wurde betont, dass die freiwillige Berichterstattung nach den VSME-Standards kleineren und mittleren Unternehmen die Möglichkeit bietet, viele Datenanforderungen der Banken bereits strukturiert zu erfüllen – und damit ihre langfristige Position deutlich zu stärken.
Der Impuls verdeutlichte eindrucksvoll, dass Nachhaltigkeit nicht nur regulatorisch, sondern zunehmend finanziell relevant ist: Wer seine ESG-Leistung transparent macht, schafft Vertrauen – und erleichtert zugleich die eigene Finanzierung.
Impuls 2: Praxisbericht – Der erste VSME-Nachhaltigkeitsbericht
Im zweiten Beitrag teilte Selina Renzl von der Ernst Derfeser GmbH ihre Erfahrungen beim Erstellen des ersten VSME-Nachhaltigkeitsberichts im Betrieb. Sie schilderte offen die Herausforderungen zum Beispiel bei der Datenerfassung, betonte jedoch auch die Lernkurve und den strategischen Mehrwert des Prozesses.
Die Einführung strukturierter Datenerhebungen habe intern zu mehr Bewusstsein geführt und die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen gestärkt. Zudem ergebe sich durch die systematische Aufbereitung von ESG-Informationen ein klarer Wettbewerbsvorteil – insbesondere in Gesprächen mit Kunden und Banken.
Impuls 3: Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Erfolgsfaktor
Im dritten Impuls stellte Lisa Keiler von der Initiative VerNetzT – Vereinbarkeit Netzwerk Tirol, praxisorientierte Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie vor. Anhand konkreter Beispiele zeigte sie, wie gezielte Programme – etwa flexible Arbeitszeitmodelle, Kinderbetreuung oder Wiedereinstiegsunterstützung – nicht nur soziale Verantwortung ausdrücken, sondern auch die Mitarbeiterbindung stärken. Betont wurde, dass Unternehmen, die Vereinbarkeit aktiv fördern, loyale, motivierte und langfristig engagierte Mitarbeitende haben.
Networking & Austausch
Nach den Impulsen lud die der Gastgeber BTV zu einer Hausführung und einem regionalen Frühstück ein. In entspannter Atmosphäre nutzten die Gäste die Gelegenheit zum fachlichen Austausch und persönlichen Kennenlernen. Die Veranstaltung fand gemäß den Vorgaben des Green Events Tirol statt und wurde entsprechend zertifiziert.
Das Tiroler Nachhaltigkeitsfrühstück bot auch diesmal wieder eine vielfältige Plattform für Austausch, Inspiration und Vernetzung rund um die Themen Bildung, Chancengerechtigkeit und unternehmerische Verantwortung im Sinne der SDGs.