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Barbara Thaler, Präsidentin der Tiroler Wirtschaftskammer
© WK Tirol/ Emanuel Kaser

Für die Betriebe da sein – nicht für die Schlagzeilen

„Wir wollen dort unterstützen, wo Betriebe uns wirklich brauchen, gerade in Situationen, die schwierig oder komplex sind.“

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 25.11.2025

Die letzten Wochen haben gezeigt: Viele Unternehmer:innen wünschen sich mehr Klarheit, mehr Service und mehr Verlässlichkeit. Genau das nehmen wir uns zu Herzen – und handeln. Die missglückte Kommunikation auf Bundesebene war nur der Auslöser, dahinter liegt ein größerer Vertrauensverlust. Unser Ziel ist klar: Eine Wirtschaftskammer, die mit ihren Leistungen sichtbar ist und den Betrieben die tagtägliche Praxis erleichtert. Genau darauf richten wir unseren Reformprozess aus. 

Wir setzen in Tirol konkrete Maßnahmen, um Vertrauen zurückzugewinnen.

Wir setzen in Tirol konkrete Maßnahmen, um Vertrauen zurückzugewinnen: Die beschlossene Erhöhung der Funktionärsentschädigungen wird zurückgenommen. Es war der falsche Zeitpunkt – und es braucht konkrete Schritte, nicht Erklärungen. Bei den Gehältern für die WK-Mitarbeiter:innen sprechen wir uns deutlich für eine bundesweite Lösung von +2,1 % aus. Gleichzeitig fordern wir eine Null-Lohnrunde für die Managementebene.

Unser Reformprozess in Tirol läuft seit Monaten und wird jetzt beschleunigt. Ein zentraler Baustein dabei ist die Kundenzentrierung. Wir orientieren die Wirtschaftskammer Tirol konsequent an den Bedürfnissen unserer Mitgliedsbetriebe – für mehr Tempo, mehr Servicequalität und mehr Nutzen im Alltag der Unternehmer:innen. Unsere Leistungen werden klarer strukturiert, verständlicher kommuniziert und künftig am Lebenszyklus eines Unternehmens ausgerichtet: von der Gründung über das Wachstum und die Internationalisierung bis hin zur Nachfolge.

Nach einem umfassenden Reality-Check mit externer Prüfung haben wir bereits erste Verbesserungen umgesetzt. Wichtiger ist jedoch der strategische Schritt: Wir wollen dort unterstützen, wo Betriebe uns wirklich brauchen, gerade in Situationen, die schwierig oder komplex sind. Denn die Herausforderungen werden nicht kleiner. Die Tiroler Unternehmen stehen vor tiefgreifenden Umbrüchen – vom Fachkräftebedarf über Digitalisierung und neue Technologien bis hin zu globalen Marktverschiebungen. Eine moderne Servicekammer muss unkompliziert helfen – nicht kompliziert wirken.

Ziel der Kundenzentrierung ist es, das Angebot für unsere bisherigen Nutzer:innen stetig zu verbessern – und jene besser zu erreichen, die unsere Leistungen noch nicht in Anspruch nehmen. Weiterentwicklung gehört zum Unternehmertum – und als Unternehmerkammer gehen wir diesen Weg mit Überzeugung

Wir in der Tiroler WK sind jedenfalls reformbereit. Aber vieles können wir nicht allein ändern. Auf Bundesebene braucht es einen klaren Schulterschluss und Mut zur Veränderung – ohne Tabus.