Die digitale Zukunft der Hotellerie
Mit einem KI-gestützten E-Concierge überzeugt das Grazer Unternehmen„SimplyAI“ immer mehr Hotels – und wächst stetig.
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Videos, Bilder, Suchanfragen im Netz – die Künstliche Intelligenz mit Anwendungen wie ChatGPT und Co. hat den Alltag schon jetzt massiv verändert. Doch auch wenn immer mehr Menschen und Betriebe darauf zurückgreifen, oft fehlt es noch am richtigen Zugang, um KI-Tools wirklich im Alltag für tatsächlich auftretende Probleme und Bedürfnisse zu nutzen. Die beiden Brüder Ralph und Christoph Stöckl wollen genau hier mit ihrem im April gegründeten Unternehmen „SimplyAI“ ansetzen. Neben Auftragsarbeit und Beratung auf Projektbasis haben die Grazer nun ein erstes Produkt entwickelt, mit dem sie in der Hotellerie für Aufsehen sorgen: den sogenannten „E-Concierge“.
Was gibt es zum Abendessen, wann ist Check-out, wie lange geht das Frühstück, wo ist der Wellness-Bereich, was kann ich in der Umgebung unternehmen – Fragen, die bei wohl jeder Reise aufkommen. Dank SimplyAI sollen aber nicht mehr Mitarbeiter zigmal täglich damit konfrontiert werden – die Abwicklung übernimmt eine Künstliche Intelligenz in mittlerweile rund 70 Sprachen. „Unser Produkt ist schon bei 14 Hotels im Einsatz“, erzählt Ralph Stöckl. Darunter bekannte Namen wie „Parkhotel Graz“, „Spa Resort Styria“ oder „Hotel Gollner“. Das Konzept: Ein Chatbot, der die gängigsten Fragen einfach und unkompliziert beantwortet – und so sowohl Gäste als auch Rezeptionsmitarbeiter entlastet. „Die Idee kam uns im Urlaub. Weil ich Wasserskifahren wollte, bin ich zur Rezeption, um mich zu informieren. Nach etwas Wartezeit hat mich die Mitarbeiterin dann nur auf Flyer verwiesen. Ich bin zurück zu meinem Bruder und habe nur gesagt: „Das muss doch besser gehen‘“, erinnert sich der Gründer.
Der E-Concierge ist ein praktischer Service für Gäste und entlastet die Mitarbeiter. So wird eine bessere persönliche Kundenbetreuung möglich.

Ralph Stöckl
Geschäftsführer bei SimplyAI
So sei die Idee entstanden, man begann die Entwicklung und stieß gleich auf Interesse. „Das Feedback war besser als erwartet“, so Stöckl. Heute hat man zahlende Kunden mit Jahresverträgen – bis Ende 2025 soll der E-Concierge schon bei 50 Hotels im Einsatz sein, nächstes Jahr sind weitere 100 geplant. Dafür setzen die Brüder auf eine kostenlose Testphase – erst danach ist eine einmalige Einrichtungsgebühr und ein regelmäßiger Betrag in Form eines Abomodells fällig. Auch das Feedback sei ausgezeichnet, wie Stöckl berichtet. „Die Zugriffszahlen zeigen: Die Menschen nehmen das gerne an.“ Auch die Mitarbeiter berichten von massiver Entlastung – ein Mehrwert in Zeiten des Arbeitskräftemangels. „Deshalb ist unser Produkt auch nicht nur für die Hotellerie interessant – der E-Concierge ist eigentlich überall einsetzbar“, so Stöckl. Daneben will man weiter bedarfsorientiert KI-Projekte umsetzen. „Weil wir das einfach können!“ Christoph Stöckl etwa hat seine Dissertation zum Thema verfasst.