Weltmeister im CO2-Sparen
Das Grazer Stahlwerk Marienhütte hat dank Millioneninvestitionen den in der Branche weltweit geringsten CO2-Ausstoß.
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Als Industriebetrieb inmitten des Grazer Stadtgebiets steht die Marienhütte besonders im Fokus, wenn es um Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit geht. Dass der – österreichweit einzige – Erzeuger von Betonstahl hier öffentliche Aufmerksamkeit alles andere als scheuen muss, zeigt jetzt nicht zuletzt eine neue internationale Öko-Bewertung: Mit einem CO₂-Fußabdruck von 293 Kilogramm pro produzierter Tonne Stahl wird das 300-köpfige Unternehmen in diesem Bereich sogar als Weltmeister ausgewiesen. „Bereits vor zehn bis fünfzehn Jahren haben wir das Thema Nachhaltigkeit fest auf unsere Agenda genommen – auch als Antwort auf die Entwicklung des neuen Stadtteils Reininghaus. Natürlich wird Nachhaltigkeit aber auch zur harten Währung im internationalen Wettbewerb“, erklärt Marienhütte-Geschäftsführer Markus Ritter.
Bereits vor 15 Jahren haben wir Nachhaltigkeit fest auf unsere Agenda genommen.

Markus Ritter
Geschäftsführer bei der Stahl- und Walzwerk Marienhütte GmbH
Bei der sogenannten Umweltprodukt-Deklaration (EPD) wird die Umweltbilanz eines Produkts in seiner Gesamtheit evaluiert – von der Herstellung bis zur Entsorgung. Während klassische Hochöfen zwischen eineinhalb und zwei Tonnen CO2 pro Tonne Stahl verursachen, liegen europäische Elektrostahlwerke mit Grünstrom durchschnittlich bei etwa einer halben Tonne. Die Grazer Marienhütte unterschreitet diesen Wert mit einem CO₂-Fußabdruck von nur 293 Kilogramm pro produzierter Tonne Stahl noch einmal deutlich.
Öko-Kriterien bei Ausschreibungen
Das Rekordergebnis habe das Unternehmen in den vergangenen Jahren durch Millioneninvestitionen erreicht: allen voran mit dem Bau einer neuen Entstaubungsanlage um rund acht Millionen Euro. Ritter: „Der erzielte Reststaubwert liegt bei lediglich 0,1 Milligramm pro Kubikmeter Abluft – ein äußerst niedriger Wert, der um das Hundertfache unter den gesetzlichen Vorgaben liegt.“ Dazu kommen der Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energien, kompakte Werksstrukturen sowie der eigene Bahnanschluss beim Materialtransport als wichtige Maßnahme für einen möglichst klimafreundlichen Transport. Damit nicht genug: Aktuell werden weitere Millioneninvestitionen vorbereitet.
Ritters verbleibender Wunsch an die Politik: „Ausschreibungen müssen so gestaltet sein, dass Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung auch tatsächlich zählen.“