
Ein starkes Team für eine starke Kammer
Mit einer klaren Agenda und einem starken Führungsteam startet die Wirtschaftskammer Tirol in ihre neue Funktionsperiode. Präsidentin Barbara Thaler setzt auf fünf zentrale Schwerpunkte – und auf Teamarbeit auf allen Ebenen.
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Mit der Wahl von Barbara Thaler zur Präsidentin hat das Wirtschaftsparlament der Wirtschaftskammer Tirol letzte Woche die Weichen für die beginnende fünfjährige Funktionsperiode gestellt. Im neuen Präsidium stehen ihr die Vizepräsident:innen Martina Entner, Martin Wetscher, Anton Rieder und Markus Dax zur Seite. „Jede und jeder in unserem gesamten Funktionärs-Team bringt besondere Kompetenzen mit – das schafft die Voraussetzungen für eine schlagkräftige Vertretung der Unternehmerinteressen“, betonte Barbara Thaler.
Fünf strategische Schwerpunkte
Im Zentrum ihrer Antrittsrede stand die Vorstellung der fünf strategischen Schwerpunkte für die kommenden Jahre. Den Anfang macht die Wirtschaftskammer selbst: „Wir wollen die Wirtschaftskammer Tirol als starke Marke weiterentwickeln und die Leistungen für unsere Mitglieder auf den Punkt bringen.“ Dafür analysiert die WK ihre Prozesse genau, rückt den Nutzen für die Mitglieder ins Zentrum und verbessert die Servicequalität für Tiroler Unternehmer:innen. Der zweite Schwerpunkt betrifft die Entlastung der Betriebe: „Die Lohn-Preis-Spirale hat uns in den letzten Jahren bei den Arbeitskosten ein Plus von über 20 % gebracht. Das ist ein Problem für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe, vor allem im Export.“ Die Präsidentin sprach sich für zurückhaltende Lohnrunden aus. Auch auf Bundesebene brauche es mutige Maßnahmen – etwa die Senkung der Energieabgaben auf EU-Mindestniveau oder eine klare Absage an neue Einschränkungen bei Finanzierungen durch Nachfolgeregelungen der KIM-Verordnung.
Europa als zentrales Handlungsfeld
Europa stellt für Thaler das dritte zentrales Handlungsfeld dar. „Auf Brüsseler Ebene zählt vor allem eines: Man muss früh genug dran sein und seine Position an den richtigen Stellen einbringen.“ Rückenwind komme durch die neue EU-Kommission, die sich mit den „Omnibus-Paketen“ eine Bürokratie-Reduktion von bis zu 35 % für KMU zum Ziel gesetzt hat. Diese Dynamik müsse Österreich aktiv für sich nutzen.
Bürokratieabbau im Fokus
Bürokratieabbau ist für Thaler auch national ein Kernthema und der vierte Schwerpunkt der kommenden Periode: „Weniger Bürokratie kostet nichts – im Gegenteil:.“ Als erste Erfolge nannte sie die Vollständigkeitsprüfung im Gewerbeverfahren sowie die Digitalisierung aller Gewerberechtsbescheide im Rahmen des Tirol Konvents.
Abschließend setzte Barbara Thaler einen Appell für mehr Raum für Unternehmertum. 5.000 Betriebsübergaben stehen in Tirol bevor. Hier verstärkt die WK Tirol ihre Serviceprodukte,
aber es braucht auch attraktivere Rahmenbedingungen durch die Politik. Ebenso notwendig sind mehr betriebliche Erweiterungsflächen. „Unternehmerische Ideen brauchen Platz – das muss sich mit gewerblichen Vorsorgeflächen auch in der Raumordnung widerspiegeln.“
Ein starkes Signal kam vom Wirtschaftsparlament selbst: Alle Fraktionen unterstützten einen gemeinsamen Leitantrag zur Stärkung des Standortes Tirol (siehe Artikel unten). Thaler betonte: „Wir haben in manchen Punkten unterschiedliche Blickwinkel – aber wir verlieren nie aus den Augen, was unser gemeinsamer Auftrag ist: unseren Betrieben den größtmöglichen Nutzen zu bieten.“
Das Wirtschaftsparlament setzte ein starkes politisches Zeichen: Mit einem gemeinsamen Antrag bekräftigten alle wahlwerbenden Gruppen der Wirtschaftskammer Tirol – Tiroler Wirtschaftsbund, Freiheitliche Wirtschaft Tirol, Grüne Wirtschaft, Fachliste Industrie, Tiroler Wirtschaft und UNOS – den Willen zur Zusammenarbeit für mehr Wettbewerbsfähigkeit, schlankere Strukturen und mehr unternehmerischen Freiraum.
Die aktuelle Ausgangslage ist dramatisch: Überdurchschnittlich gestiegene Arbeits- und Energiekosten, aufwendige Genehmigungen und Berichtspflichtenbelasten die Betriebe. Doch nur ein wettbewerbsfähiger Standort kann die Mittel erwirtschaften, die Beschäftigung, Einkommen, soziale Sicherheit und eine lebenswerte Umwelt sichern.
Im Zentrum des Leitantrags steht die Stoßrichtung, der Wirtschaft neuen Schwung zu verleihen und Tirol als Wirtschaftsstandort wieder stärker zu machen – mit einem klaren Fokus auf Leistung, Unternehmertum, Fachkräftesicherung und einem deutlichen Bürokratieabbau. Dazu ist es notwendig, Hürden zu reduzieren: Ausufernde Verfahren, veraltete Regulierungen und fehlende Fachkräfte bremsen Wachstum undInvestitionen. Die Wiederbelebung von Gewerbeleerständen, der bessere Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften aus dem Ausland und eine Modernisierung der Lehre sind ebenfalls zentrale Anliegen. Auch die Servicequalität der Kammer soll durch gezielte Kundenzentrierung weiter verbessert werden.
„Mehr Nutzen, mehr Nähe, mehr Wirkung“ – mit diesem Anspruch startet die Wirtschaftskammer Tirol in die neue Periode. Der gemeinsame Antrag ist Ausdruck der Geschlossenheit und eines wirtschaftspolitischen Aufbruchs, der Tirol zukunftsfit machen soll