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Person mit Brillen und in weißem Laborkittel blickt durch Glasscheibe auf Roboterarm mit blauem Laserlicht
© Christian Vorhofer

Mit drei Maßnahmen die Innovationskraft fördern

Innovationen halten Tirol wettbewerbsfähig. Die Wirtschaftskammer Tirol fordert von der Politik die Stärkung von Schlüsseltechnologien, eine Offensive für KI-Fachkräfte und die Sicherung der Forschungsprämie.

Lesedauer: 1 Minute

27.08.2025

Innovationen sind das Herzstück einer starken Wirtschaft. Als Hochlohnstandort kann Tirol nicht mit Billigware konkurrieren, sondern nur mit erstklassigen, technologisch topmodernen Produkten und Dienstleistungen. „Wir dürfen nicht zuschauen, wie andere die Zukunft gestalten – wir müssen sie selbst in die Hand nehmen. Die Kombination aus Qualität und Innovationskraft sichert Arbeitsplätze und Wohlstand und hilft uns, verlorenes Terrain im internationalen Wettbewerb wieder wettzumachen“, erklärt WK-Präsidentin Barbara Thaler.

Bürokratische Hürden bremsen Innovation

Die Wirtschaftskammer Tirol versteht sich als Förderin und Möglichmacherin von Innovation. Sie unterstützt Unternehmen mit dem Tiroler Innovationspreis, Beratungs- und Förderservices, Vernetzungsformaten und Gründerangeboten. In der Euregio arbeitet die WK eng mit Südtirol und dem Trentino zusammen. Beim kürzlich stattgefundenen Treffen der Euregio-Kammern in Alpbach standen Digitalisierung, Innovation und grenzüberschreitende Kooperationen im Mittelpunkt. Die Kammern vereinbarten, die Zusammenarbeit in Forschung, Technologietransfer und Projektentwicklung zu vertiefen, und sagten der Bürokratie den Kampf an: „Bürokratische Hürden bremsen Innovation und erschweren es Unternehmen, dringend benötigte Fachkräfte zu gewinnen und zu binden. Nur durch schlanke Verwaltungsprozesse schaffen wir Raum für kreative Lösungen und sichern unsere Wettbewerbsfähigkeit langfristig“, so WK-Präsidentin Barbara Thaler.

Rückenwind für den Standort Tirol

Tirol hat grundsätzlich gute Voraussetzungen: Die Quote bei Forschung und Entwicklung liegt aktuell bei rund 3,2%. Den Großteil dieser Investitionen in der Höhe von nahezu einer Milliarde Euro trägt die Industrie – die sich allerdings derzeit in einer schwierigen Lage befindet. Der steigende internationale Wettbewerbsdruck macht es notwendig, jetzt darauf zu achten, das Innovationsfeuer am Leben zu halten. Die Politik kann mit drei klug gesetzten Offensiven der Innovation am Standort Tirol Rückenwind verschaffen.

Erstens müssen Schlüsseltechnologien beschleunigt werden – etwa Quantentechnologie, Life Sciences und Künstliche Intelligenz. Dafür braucht es gezielte Fördermittel und bessere Strukturen, damit Forschungsergebnisse rascher in Marktanwendungen und Unternehmensgründungen umgesetzt werden. Zweitens braucht Tirol eine mutige KI-Strategie, die Aus- und Weiterbildung mit konkreten Anwendungsprojekten verbindet. „Ziel ist, innerhalb von drei Jahren rund 1.000 KI-Fachkräfte auszubilden. Das WIFI bietet eine Reihe praxisnaher Kurse im Bereich Künstliche Intelligenz und

kann dabei ein zentraler Partner sein“, betont die Präsidentin. Und drittens soll die Forschungsprämie gestärkt werden. Die Prämie ist eine steuerliche Begünstigung für Forschungs- und Entwicklungsausgaben der heimischen Unternehmen und soll in der bestehenden Form erhalten und hinsichtlich künftiger Weiterentwicklungen überprüft werden.

Die Politik sollte das vorhandene Zeitfenster gut nutzen. Tirol verfügt über starke Forschungsressourcen und engagierte Unternehmen. Mit gezielten Investitionen in Schlüsseltechnologien, einer KI-Bildungsoffensive und der Sicherung der Forschungsprämie kann die Innovationskraft des Standorts nachhaltig gestärkt werden.

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