Was die Tiroler Unternehmer:innen wirklich leisten
„Die Wirtschaft“ ist nichts anderes als die Summe der Tiroler Betriebe und ihrer Mitarbeiter:innen. Aktuelle Daten und Fakten zeigen, welchen Beitrag unsere Unternehmen für das Land leisten. Kleine und mittlere Firmen prägen die Struktur und sind Motor für Beschäftigung und Stabilität.
Lesedauer: 2 Minuten
Schon beim ersten Blick in die aktuelle Publikation der WK Tirol „Was die Tiroler Unternehmer:innen leisten“ wird klar: Unsere heimischen Firmen sind die Basis für Wachstum und Wohlstand. In Tirol gab es 2024 rund 52.200 Unternehmen, wobei klein- und mittelständische Betriebe das Rückgrat bilden. Der breite Branchen- und Größenmix sorgt dafür, dass die Tiroler Wirtschaft krisenfester ist als viele andere Regionen – das gilt auch für die letzten Jahre mit ihren zahlreichen Herausforderungen. Eine besondere Rolle spielt der Tourismus: Tirol ist mit Abstand das Tourismusland Nummer eins in den Alpen. Mit einem Anteil von 11 % an der gesamten Wirtschaftsleistung und rund 59.000 Beschäftigten ist er einer der wichtigsten Wohlstandstreiber des Landes. „Die stabilen Nächtigungszahlen dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass unsere Betriebe bei den Erträgen gehörig unter Druck stehen. Wenn wir das Erfolgsmodell weiterschreiben wollen, brauchen die Unternehmen entsprechende Verbesserungen bei den Rahmenbedingungen seitens der Politik“, betont WK-Präsidentin Barbara Thaler.
Starker Wohlstandsmotor und soziales Rückgrat
Die Tiroler Betriebe sind aber nicht nur ein Wohlstandsmotor, sie sichern auch Einkommen und damit unser starkes Sozialsystem. 2024 zählte die gewerbliche Wirtschaft 266.000 unselbstständig Beschäftigte – sieben von zehn von ihnen arbeiten in Kleinst- und Mittelunternehmen. „Somit ist die Wirtschaft in Tirol in vielen Fällen ausgesprochen familiär. Das betrifft nicht nur die Betriebsgröße, sondern auch das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern“, so Thaler. Dazu kommen über 3.000 Lehrbetriebe, die mehr als 10.100 Lehrlinge ausbilden und damit die Basis für die Fachkräfte von morgen schaffen. Die duale Ausbildung bleibt ein entscheidender Eckpfeiler der Tiroler Wirtschaft – sie verbindet Theorie und Praxis, sichert Qualität und schafft Karrierechancen. Tirols Arbeitgeber:innen leisten jährlich rund 20,8 Milliarden Euro an Löhnen und Gehältern. „Diese Zahlungen und die daraus abzuführenden Steuern sind eine tragende Säule unseres österreichischen Sozialsystems“, unterstreicht die Präsidentin.
Die Wirtschaft in Tirol in vielen Fällen ausgesprochen familiär. Das betrifft nicht nur die Betriebsgröße, sondern auch das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

Barbara Thaler
Präsidentin der Wirtschaftskammer Tirol
Investitionen, Innovation und Export als Zukunftsmotor
Doch die Welt bleibt nicht stehen – und die Tiroler Wirtschaft auch nicht. Wachsende Ansprüche der Kund:innen, technologische Umbrüche und internationaler Wettbewerb machen Investitionen zur entscheidenden Stellschraube für die Zukunft. Allein 2023 investierten Tirols Unternehmen rund 5,2 Milliarden Euro in neue Sachanlagen – ein starkes Bekenntnis zum Standort und zu Innovation. Forschung und Entwicklung gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung: Die Aufwendungen der Tiroler Betriebe in diesem Bereich sind auf rund 670 Millionen Euro gestiegen. Nicht zuletzt deswegen erreichen die heimischen Produkte und Dienstleistungen Spitzenqualität und Tirol kann sich auch als starker Exportstandort bewähren: Tirols Waren- und Dienstleistungsexporte erreichten zuletzt 16,8 Milliarden Euro. Besonders gefragt sind pharmazeutische Erzeugnisse (22 %), Maschinen (13 %) und elektrotechnische Produkte (7 %). Damit trägt der Export wesentlich zur regionalen Wirtschaftsleistung bei und zeigt, dass „Made in Tyrol“ international überzeugt.
Politische Rahmenbedingungen entscheidend für die Zukunft
Die aktuellen Zahlen verdeutlichen: „Unsere Betriebe leisten viel – doch sie stehen auch unter Druck. Damit die Tiroler Wirtschaft weiterhin pulsiert, Innovationen vorantreibt und Arbeitsplätze schafft, braucht es entschlossenes politisches Handeln“, fordert die WK-Präsidentin. Dazu gehören Maßnahmen gegen die Inflation, damit Kaufkraft und Planungssicherheit erhalten bleiben. Ebenso braucht es stabile und planbare Energiepreise, um Produktions- und Standortkosten verlässlich kalkulieren zu können. Ein weiterer zentraler Punkt ist der Arbeitskräftemangel: Hier sind verstärkte Berufsorientierung, gezielte Unterstützung der Lehrbetriebe und eine moderne Zuwanderungspolitik für dringend benötigte Fachkräfte gefordert. Und nicht zuletzt muss der Bürokratieabbau endlich konsequent umgesetzt werden.
Hier geht's zur aktuellen Ausgabe der Publikation „Was die Tiroler Unternehmer:innen leisten“.