Nachhaltige Mobilität
Infopoint für Unternehmen: Betriebliches Mobilitätsmanagement
Lesedauer: 18 Minuten
Betriebliches Mobilitätsmanagement
Betriebliches Mobilitätsmanagement kann das Image Ihres Unternehmens aufwerten und Ihre Attraktivität als Arbeitgeber:in stärken. Aber auch in finanzieller Hinsicht kann sich betriebliches Mobilitätsmanagement lohnen – beispielsweise in Form von konkreten Kosteneinsparungen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um betriebliche Mobilität nachhaltiger zu gestalten. Sie können unter anderem folgende Fragen stellen:
- Werden in Ihrem Unternehmen alle Dienstwagen genutzt?
- Wie sieht der Arbeitsweg Ihrer Mitarbeiter:innen aus?
- Mit welchen Verkehrsmitteln erfolgen Dienstreisen?
- Können Kund:innen Ihre Standorte mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen?
- Wie können Routen optimiert werden?
Davon ausgehend können Sie verschiedene Maßnahmen für betriebliches Mobilitätsmanagement ableiten:
Für Ihre Mitarbeitenden können Sie beispielsweise Mitfahrbörsen oder Jobräder organisieren. Sie können aber auch an Initiativen wie Österreich zu Fuß teilnehmen, um die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden zu fördern.
Außerdem können Sie Ihren Fuhrpark auf E-Fahrzeuge umstellen und Software-Anwendungen nutzen. Letztere helfen Ihnen, Routen zu optimieren oder Prozesse zu automatisieren. Um Leerfahrten zu vermeiden, können Sie auf Kooperationsformen wie Frachtgemeinschaften oder die gemeinsame Nutzung von Lieferfahrzeugen setzen. Um Waren zu transportieren sollten Sie außerdem die Vor- und Nachteile der verschiedenen Verkehrsträger prüfen (Straße, Schiene, See- oder Luftfracht). Im Green Export-Kompass der WK Kärnten finden Sie Infos und praktische Tipps, um Ihre Routen zu optimieren.
Unser Online-Ratgeber E-Mobilität begleitet Sie beim Umstieg auf E-Fahrzeuge: Profitieren Sie von branchenspezifischen Leitfäden sowie Infos zu Wirtschaftlichkeit, Ladeinfrastruktur, Stellplatz oder Förderungen.
• Online-Ratgeber E-Mobilität starten
Damit Sie Ihre betrieblichen Mobilitätsziele umsetzen können, sollten Sie Ihre Mitarbeiter:innen und Kund:innen informieren und konsequent einbinden. Hierfür eignen sich unter anderem Wettbewerbe, (Gemeinschafts-)Aktionen oder Ausprobiergelegenheiten. Langfristige Orientierung bieten Unternehmensrichtlinien oder -leitfäden.
Weiterführende Infos und Tools für betriebliches Mobilitätsmanagement
- Betriebliche Mobilität: Jetzt nachhaltig umsteigen
- Gesundheitsroutenplaner
- Radrechner V1.2
- Geh-Pakete für Unternehmen: Gesundheit und Mobilität fördern
- Der kostenlose CO2-Rechner für Arbeitswege − FluidLife
- Toolbox Mobilität: Arbeits- und Dienstwege
- Effiziente Routenplanung im Green Export Kompass
Alternative Kraftstoffe
Zu den alternativen Kraftstoffen zählen:
- Biokraftstoffe (biogene Kraftstoffe)
- Dazu zählt auch HVO100 (hydriertes Pflanzenöl)
- Synthetische Kraftstoffe (z.B. efuels)
Biokraftstoffe und synthetische Kraftstoffe eignen sich für Verbrennerfahrzeuge. Diese Kraftstoffe sind über reguläre Tankstellen erhältlich. Das heißt, es bedarf keiner alternativen Infrastruktur (z.B. E-Ladestellen).
Die AFIR-Verordnung zählt Strom, Wasserstoff und Ammoniak zu den „alternativen Kraftstoffen“. Sie trifft nur für diese Stoffe Regelungen, nicht aber für Biokraftstoffe oder synthetische Kraftstoffe.
E-Mobilität
- Allgemeine Informationen zu E-Mobilität und Ausblick
- Wie Ihr Unternehmen von E-Fahrzeugen profitiert
- E-Fahrzeuge laden: Infrastruktur, Steckertypen und Leistung
- FAQ
- Branchenspezifische E-Mobilitäts-Leitfäden
- Weiterführende Informationen zu E-Mobilität
Allgemeine Informationen zu E-Mobilität und Ausblick
Um E-Mobilität für Unternehmen realisierbar zu machen, braucht es unter anderem eine flächendeckende alternative Infrastruktur. Innerhalb der EU sollen bis 2030 ausreichend Lade- bzw. Zapfstellen und Tankstellen zur Verfügung stehen. Die Verordnung über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) sieht Folgendes vor:
- mindestens eine Tankstelle alle 200 km entlang des TEN-V Kernnetzes
- mindestens eine Tankstelle an jedem städtischen Knoten
- jede Tankstelle muss für eine Kapazität von 1 Tonne Wasserstoff pro Tag bei 700 bar ausgelegt sein
Der benötigte Strom für das Laden von Elektrofahrzeugen kann aus erneuerbaren Energien bereitgestellt werden. Dazu zählen Wind- und Wasserkraft, Photovoltaik und Biomasse.
Wie Ihr Unternehmen von E-Fahrzeugen profitiert
Durch den Umstieg auf E-Mobilität können Sie Ihre betriebliche Klimabilanz verbessern und kosteneffizienter wirtschaften. Die finanziellen Anreize von E-Fahrzeugen ergeben sich unter anderem durch folgende Vorteile:
- Geringere Betriebskosten
- Das Laden von Elektrofahrzeugen ist günstiger als Tanken mit fossilen Treibstoffen. Je nach aktueller Preislage können die Kosten um rund 50 Prozent reduziert werden.
- Die Wartungs- und Reparaturkosten für Elektrofahrzeuge sind spürbar niedriger. Denn Elektrofahrzeuge sind technisch einfacher aufgebaut.
- Steuerliche Vorteile
- Beim Kauf eines Elektrofahrzeugs entfällt die Normverbrauchsabgabe (NoVA)
- Viele Elektrofahrzeuge sind vorsteuerabzugsberechtigt:
- vollständig vorsteuerabzugsberechtigt: bis zu einem Kaufpreis von 40.000 Euro brutto
- teilweise vorsteuerabzugsberechtigt: Kaufpreis zwischen 40.000 und 80.000 Euro brutto
- Weiterführende Infos zu steuerlichen Vorteilen
- Weiterführende Infos zum Vorsteuerabzug
- Förderungen
Mobilitätsförderungen können die Anschaffungs- bzw. Betriebskosten für Elektrofahrzeuge reduzieren. Wenn Sie auf Elektrofahrzeuge umsteigen möchten, sollten Sie daher prüfen, ob Sie Anspruch auf finanzielle Unterstützung haben. - Günstigere Versicherung
Die Versicherungskosten für Elektrofahrzeuge sind im Vergleich zu konventionell angetriebenen Fahrzeugen meist günstiger. - Kein Sachbezug für privat genutzte Firmenfahrzeuge
Für privat genutzte Firmenfahrzeuge fällt kein Sachbezug an. So werden die Lohnnebenkosten nicht erhöht.
Nutzen Sie unseren Online-Ratgeber E-Mobilität, um herauszufinden, welche wirtschaftlichen Vorteile Elektromobilität für Ihr Unternehmen birgt.
• Online-Ratgeber E-Mobilität starten
Mit unserer Übersicht über Mobilitätsförderungen entdecken Sie österreichweite und bundesländerspezifische Fördermöglichkeiten für Ihr Unternehmen.
• Zu den Mobilitätsförderungen
E-Fahrzeuge laden: Infrastruktur, Steckertypen und Leistung
Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge
Wenn Sie Elektrofahrzeuge in Ihren Unternehmensalltag integrieren möchten, sollten Sie sich frühzeitig mit der Ladeinfrastruktur auseinandersetzen.
Sie wollen sich einen schnellen Überblick über das Laden von E-Fahrzeugen verschaffen? Wir haben allgemeingültige Informationen zu eigenen und öffentlichen Ladestellen zusammengestellt:
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Eigene Ladestellen: Diese können auf Ihrem Betriebsstandort installiert werden. Auch eine Heimladung am Wohnstandort ist unter bestimmten Umständen möglich. Der Aufbau einer Ladestelle unter 11kwh im oder am eigenen Gebäude bedürfen keiner besonderen Genehmigung.
Dennoch sollten Sie vor dem Kauf von Elektrofahrzeugen die verfügbare Energieleistung prüfen lassen. Diese Prüfung kann beispielsweise durch geprüfte e-Mobility Expert:innen oder Ihren Netzbetreiber erfolgen.
Als eigene Ladestellen eignen sich Ladesäulen oder eine platzsparende Wallbox (Wandladebox). Denn diese verfügen über Schutzeinrichtungen für risikofreies Laden. Eigene Ladestellen müssen von einem konzessionierten Elektrofachbetrieb installiert werden.
- Anbieter von Ladestellen im Überblick
Bevor Sie in E-Ladeinfrastruktur (z.B. Wallboxen) investieren, sollten Sie prüfen, ob Sie Fördermöglichkeiten in Anspruch nehmen können. In unserer Übersicht über Mobilitätsförderungen finden Sie Fördermöglichkeiten für Ihr Unternehmen.
- Anbieter von Ladestellen im Überblick
- Öffentliche Ladestellen: Das öffentliche Ladenetz ist in Österreich gut ausgebaut. Sie können Elektrofahrzeuge mittels Ladekarte oder immer häufiger auch mittels Direct Payment laden. Mit dem Ladetarifkalkulator von E-Control / BMK erhalten Sie mit wenigen Klicks einen objektiven Vergleich aller für Sie in Frage kommender Ladeangebote.
Steckertypen für das Laden von E-Fahrzeugen
Standard in Europa sind Typ-2-Stecker für das Wechselstromladen und CCS für das Gleichstromladen. Darüber hinaus existieren weiterhin verschiedene Ladestecker-Typen. Mithilfe von Adaptern haben Sie Zugang zu einer Vielzahl an Ladestationen.
Typ-2-Stecker
Der Typ-2-Stecker wurde von der europäischen Kommission als Standard festgelegt. Daher müssen alle E-Autos am europäischen Markt mit diesem Ladestecker kompatibel sein. Im privaten Gebrauch sind Ladeleistungen bis 22 kW üblich, an öffentlichen Ladesäulen sind es bis zu 43 kW, jeweils bei 400 V.
Schuko-Stecker
Praktisch alle Fahrzeuge verfügen über ein Adapterkabel für das Laden an gängigen 230-Volt-Haushalts-Steckdosen mit 3,3 kW Ladeleistung.
CEE-Stecker
Teilweise gibt es auch Adapter für 400-Volt-Drei-Phasen-Drehstrom. Hier sind Anschlussleistungen bis zu 11 beziehungsweise 22 kW möglich.
Combined Charging System (CCS)
Zusätzliche Kontakte ermöglichen auch die Schnellladung mit Gleichstrom. Die übliche Ladeleistung beträgt 50 kW.
CHAdeMO-Stecker
Dieser recht gängige Schnelllade-Standard für Gleichstromladung bis 50 kW wird vor allem von asiatischen Herstellern genutzt.
Ladezeit für E-Fahrzeuge
Je nach Ladestelle und Ladestecker kann sich die Ladezeit unterscheiden. Ausschlaggebend für die Ladezeit ist die Ladeleistung:
- Bei einer Haushaltssteckdose beträgt die Ladeleistung bis 3,3 kW
- Ladesäulen mit 3-Phasen-Drehstrom verfügen über eine Ladeleistung von bis zu 22 kW
- Schnellladestationen laden mit einer Leistung von 43 kW aufwärts(um die Akkus zu schonen, werden diese bei Schnellladestationen nur bis zu 80 Prozent geladen)
FAQ-Bereich: Häufige Fragen und Antworten zur E-Mobilität im Unternehmen
Der Faktencheck vom Klima- und Energiefonds beantwortet die wichtigsten Fragen zur E-Mobilität.
Zum FaktencheckDamit der Umstieg auf E-Fahrzeuge in Ihrem Unternehmen noch leichter gelingt, haben wir unternehmensspezifische Fragen und Antworten für Sie gesammelt.
Häufige Fragen und Antworten zur E-Mobilität im Unternehmen
44.622 vollelektrische Pkw wurden 2024 in Österreich zugelassen. Davon entfielen rund 80 Prozent auf Firmen, Gebietskörperschaften und juristische Personen. Immer mehr Unternehmen erkennen die Vorteile von E-Fahrzeugen – insbesondere für kürzere Strecken und häufige Nutzung.
Elektrofahrzeuge sind in der Regel teurer als vergleichbare konventionell betriebene Fahrzeuge. Dennoch rechnet sich der Umstieg E-Mobilität meist schon innerhalb von fünf Jahren.
Zum einen amortisieren günstigere Kosten für den Betrieb von E-Fahrzeugen die höheren Anschaffungskosten:
- Die „Tank“-Kosten belaufen sich erfahrungsgemäß auf weniger als die Hälfte im Vergleich zu fossilen Treibstoffen.
- Die Wartungs- und Reparaturkosten sind spürbar niedriger. Denn batteriebetriebene Fahrzeuge sind technisch einfacher aufgebaut als jene mit konventionellen Verbrennungsmotoren.
- Die KFZ-Versicherung ist im Vergleich zu konventionell angetriebenen Fahrzeugen meist günstiger.
Zum anderen profitieren Unternehmer:innen auch von steuerlichen Vorteilen:
- Beim Kauf von reinen Elektrofahrzeugen ist keine Normverbrauchsabgabe (NoVA) zu entrichten.
- Bis zu einem Kaufpreis von 40.000 Euro brutto sind von Pkw und Kombis mit E-Antrieb zur Gänze vorsteuerabzugsberechtigt. Jene zwischen 40.000 und 80.000 Euro brutto teilweise.
- Für privat genutzte Firmenfahrzeuge fällt kein Sachbezug an. Somit werden die Lohnnebenkosten nicht erhöht.
Weiterführende Infos:
Mit dem österreichweiten Programm „eMove Austria“ forciert das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) Elektroautos und E-Mobilität. Das Programm reicht von Förderungen über Reformen bis hin zu konkreten Maßnahmen.
Elektrofahrzeuge haben in der Regel einen geringeren Wartungs- und Reparaturaufwand. Denn sie sind einfacher aufgebaut als konventionelle Verbrenner. Deshalb kommen zahlreiche verschleißanfällige Teile nicht vor. Dazu zählen unter anderem Kupplung, Getriebe, Auspuff, Katalysatoren, Kraftstoffpumpe, Keilriemen oder Zahnriemen. Somit fallen auch Ölwechsel und Abgasuntersuchungen weg.
Entscheidend für den Durchbruch der E-Mobilität ist die rasante Entwicklung der Lithium-Ionen-Akkus. Sie sind äußerst verlässlich und behalten über die Jahre ihre volle Ladekapazität bei, und sie zeichnen sich durch eine besonders hohe Energiedichte aus:
Ein Lithium-Ionen-Akku kann 200 Wattstunden (Wh) pro Kilo speichern, beim Blei-Akku liegt die Energiedichte bei 35 Wh/kg: Ein Kilo Lithium-Ionen-Batterie speichert also dieselbe Energiemenge wie ein Blei-Akku von 5 kg.
Akkus von Elektrofahrzeugen sollen getauscht werden, wenn deren Leistung auf 80 Prozent fällt. Bei der neuesten Generation kommt es dazu nach 10 Jahren oder 4.000 Ladezyklen (also einem Jahrzehnt täglichem Laden), so der Verkehrsclub Österreich. Laut den Herstellern halten aktuell eingesetzte Batterien weit über diesen Zeitraum hinaus – sie sind für mindestens 150.000 km oder 15 Jahre ausgelegt.
- BEV (Battery Electric Vehicle): E-Fahrzeuge, die ausschließlich durch Batterien angetrieben werden.
- HEV (Hybrid): Der Elektro-Antrieb erhöht den Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors und spart Treibstoff. Der Akku wird ausschließlich mit rückgewonnener Bremsenergie geladen. Ein separates Laden des Akkus ist nicht möglich.
- PHEV (Plug-in-Hybrid): Kann zusätzlich am Stromnetz geladen werden. Die höhere Akku-Kapazität ermöglicht zwischen 20 km und 100 km rein elektrischen Antrieb, was zur Emissions-Entlastung in Ballungsgebieten führt.
- REX / REEV (Range Extender): Ein Verbrennungsmotor dient als „Reichweitenverlängerer“ und versorgt den Akku während der Fahrt über einen Generator mit Strom. Mit steigender Reichweite der Akkus verliert diese Brückentechnologie an Bedeutung. Diese Technik wird kaum noch angeboten.
- FCEV (Fuel Cell Electric Vehicle): Fahrzeuge mit Brennstoffzelle werden ebenfalls von einem E-Motor angetrieben, nutzen als Energiequelle jedoch Wasserstoff, der in der Brennstoffzelle mit Sauerstoff reagiert und dabei Strom erzeugt. Noch sind die Kosten recht hoch, das Marktangebot an Fahrzeugen bescheiden, und beim Wirkungsgrad ist noch Luft nach oben.
Für die Umstellung von großen Fuhrparks mit mehr als zehn Fahrzeugen gibt es spezialisierte Berater:innen.
Wie weit ein E-Fahrzeug fahren kann, hängt von zwei entscheidenden Größen ab:
- dem Verbrauch des E-Motors und
- der Leistungsfähigkeit der Batterie.
Je mehr Speicherkraft eine Batterie hat, desto höher ist die Reichweite.
Mittelklasse-Pkw und kleinere Transporter haben eine Reichweite von 150 − 300 Kilometern pro Batterieladung. Faktoren wie hohe Fahrgeschwindigkeiten oder die Außentemperatur können diese Reichweite deutlich verringern.
Dennoch reicht die Reichweite von E-Fahrzeugen für einen Großteil der durchschnittlich zurückgelegten Wegstrecken:
- 94 Prozent der in Österreich absolvierten täglichen Wegstrecken liegen unter 50 Kilometern.
- Mehr als die Hälfte der Gewerbebetriebe in Deutschland legen zwischen 70 und 175 Kilometer täglich zurück. Im urbanen Bereich kommen sogar 85 Prozent täglich auf höchstens 100 Kilometer.
Allerdings erfordert der Einsatz von Elektromobilität in Betrieben ein gewisses Umdenken, weil die Zeit für das „Betanken“ eingeplant werden muss. Ausschlaggebend für die Ladezeit ist die Ladeleistung:
Die Ladeleistung eines E-Fahrzeugs ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich:
- Schuko-Stecker: Eine vollständige Ladung (meist während der Nacht) mit 2,3 kWh dauert zwischen acht und elf Stunden.
- Wallbox: Bei einer Ladeleistung von 11 kWh kann das Fahrzeug binnen 3-6 Stunden vollgeladen sein.
- Öffentliche Ladestationen: Schnellladestationen mit einer Leistung bis zu 350 kWh erlauben eine Ladung auf 80 Prozent in weniger als 20 Minuten.
Für eine grobe Abschätzung der Ladezeit gilt folgende Faustformel:
Ladezeit in h = Akkukapazität in kWh / Ladeleistung in kW
Das WLTP-Verfahren beinhaltet unterschiedliche Testzyklen mit Beschleunigungs- und Bremsanteilen, unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Standzeiten.
Zusätzlich werden Sonderausstattungen für Gewicht, Aerodynamik und Eigenverbrauch berücksichtigt. Da in der Praxis anders als in genormten Testrunden gefahren wird, liegen die Verbräuche in der Praxis höher.
Für eine gesamtheitliche Ökobilanz von Elektrofahrzeugen ist auch der Einsatz von Ressourcen für die Erzeugung des Antriebstroms und zur Fahrzeugherstellung zu berücksichtigen.
Bei der Herstellung eines durchschnittlichen Elektroautos entstehen etwa 6,5 Tonnen CO2. Ein durchschnittliches „Verbrenner-Modell“ verursacht bei der Produktion rund 5,5 Tonnen CO2. Der anfangs höhere CO2-Fußabdruck von Elektrofahrzeugen gleicht sich durch die Nutzung erneuerbarer Energie innerhalb von 30.000 km bis 50.000 km aus. Da der Anteil an Strom aus erneuerbaren Quellen bereits heute sehr hoch ist, fällt die CO2-Bilanz für E-Mobilität positiv aus.
E-Fahrzeuge setzen die Energie wesentlich effizienter ein als Verbrennungsmotoren, bei denen etwa ein Drittel der eingesetzten Energie als Wärme verpufft. Elektromotoren erreichen Wirkungsgrade jenseits der 90 Prozent. Zudem dient die Motorbremse als Generator (Rekuperation). Durch Bremsen wird der Akku geladen, was die Reichweite erhöht und den Verschleiß der Bremsen verringert.
Auch der Akku wirkt sich auf den ökologischen Fußabdruck von Elektrofahrzeugen aus. Details dazu finden Sie unter „Wie steht es um die Ökobilanz von Lithium-Ionen-Akkus?“
Im Fahrbetrieb erzeugen Elektrofahrzeuge keine Abgase und weniger Lärm. Feinstaub entsteht lediglich durch Reifenabrieb, nicht jedoch durch den Antrieb. Deshalb sind E-Fahrzeuge gerade in Ballungsräumen eine saubere Alternative.
Unser Tipp für Ihren nachhaltigen Erfolg:
Elektroautos wirken sich positiv auf Ihre Klimabilanz aus. Mit dem Klimaportal ziehen Sie Bilanz über Ihre Gesamtemissionen im Betrieb.
Die Gewinnung von Lithium ist aufwändig. Denn der limitierte Rohstoff ist in Gewässern und Gesteinen nur in geringer Konzentration verfügbar. Details zur industriellen Lithiumgewinnung finden Sie unter anderem in der Publikation „Batterierohstoff Lithium“ von Fraunhofer.
Aktuelle Akkus sind für mehrere Tausend Lade- und Entladezyklen ausgerichtet. Herstellergarantien von 100.000 km bis 240.000 km Laufleistungen und einem Zeitraum von acht bis zehn Jahre sind schon bei vielen Fahrzeugen Standard.
In der Praxis zeigt sich, dass die Lebensdauer der Akkus die Erwartungen der Hersteller oft übertreffen. Selbst bei einer Laufleistung von mehr als 200.000 Kilometern erbringen die Akkus in der Regel noch über 90 Prozent ihrer ursprünglichen Leistung.
Wie bei Akkus aus Mobiltelefonen und Computern gilt auch bei E-Fahrzeugen: Je länger die Akkus in Gebrauch sind, desto besser ihre Ökobilanz. So können Akkus beispielsweise in stationären Großspeichern im Einsatz bleiben (Second Life). Das Recycling ausgedienter Autoakkus wird mittels der Batterieverordnung der EU nachhaltig geregelt.
Durch Recycling können wertvolle, jedoch problematische Rohstoffe wie Lithium und auch Nickel, Mangan oder Kobalt wieder für die Batterieproduktion eingesetzt werden. Verfahren dazu sind in Musterbetrieben, beispielsweise in Belgien, bereits erprobt, sie müssen jedoch erst in großem Maßstab umgesetzt werden.
Viele Autohersteller haben sich weitreichende Selbstverpflichtungen für Akku-Rohstoffe auferlegt. Dazu zählen unter anderem die Ursprungsregion und soziale Standards, unter welchen die Rohstoffe abgebaut werden.
Welche „Art“ von Strom Sie beziehen, hängt auch davon ab, wo Sie laden:
- Strom aus dem Netz der Energieversorger ist Wechselstrom
- Schnellladestation geben schon „gewandelten“ Gleichstrom an das Fahrzeug ab
Für das Laden am eigenen Standort sollten Sie eine Wallbox installieren. Diese ist sicher, zuverlässig und kommunikationsfähig. Auch öffentliche Ladestellen sind sicher. So können beispielsweise Unbefugte den Ladevorgang nicht unterbrechen. Denn durch eine elektrische Verriegelung kann das Kabel kann weder vom E-Auto, noch von der Ladesäule ungewünscht entfernt werden.
Auch für Nutzer:innen ist das Laden sicher. Die Ladesäulen sind durch abgesicherte Stecker geschützt. Nässe oder Schnee können zudem keinen Stromschlag hervorrufen. Die Energie fließt erst dann, wenn das E-Auto mit der Ladesäule verbunden wurde.
Sollte es zu einem Unfall mit einem Elektrofahrzeug kommen, schaltet sich der Batteriestrom automatisch ab.
Unsere Expert:innen sind gerne für Sie da. Stellen Sie Ihre Frage einfach direkt an Ihre Landeskammer:
- Burgenland
T +43 5 90907 2000
E wkbgld@wkbgld.at - Kärnten
T +43 5 90904 777
E sofortservice@wkk.or.at - Niederösterreich
T +43 2742 851 16301
E nachhaltigkeit@wknoe.at - Oberösterreich
T +43 5 90909 3433
E nachhaltigwirtschaften@wkooe.at - Salzburg
T +43 662 88 88 399
E umwelt@wks.at - Steiermark
T +43 316 601 601
E wirtschaftsservice@wkstmk.at - Tirol
T +43 5 90 905 8815
E nachhaltigkeit@wktirol.at - Vorarlberg
T +43 5522 305 357
E wirtschaftspolitik@wkv.at - Wien
T +43 1 51450 1010
E nachhaltigkeitsservice@wkw.at
Branchenspezifische E-Mobilitäts-Leitfäden
Für einzelne Branchen hat die Wirtschaftskammer spezielle Leitfäden erstellt:
- Leitfaden Elektromobilität für Handwerksbetriebe
- Leitfaden Ladeinfrastruktur im Mehrparteienwohnbau
- Broschüre Ladestationen für Kunden im Tourismus
Weiterführende Informationen zu E-Mobilität
- Broschüren:
- Umdenken / Umlenken zu E-Mobilität. Wirtschaftliche Vorteile für Betriebe: Broschüre der Reihe Business for Climate
- Antworten zu E-Mobilität:
- Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ)
-
Reichweitenangaben für Sommer und Winter sowie Vergleich verschiedener Modelle: Nachprüfen, wie sich Fahrstil, Außentemperatur und Reisegeschwindigkeit bei gängigen am Markt erhältlichen Elektroautos und Plug-in-Hybriden auf die Reichweite auswirken.
- E-Fahrzeuge am Markt:
- Überblick zu E-Fahrzeugen: Von Bikes über Transportfahrräder, Pkw und Nutzfahrzeuge – und zu Ladestationen
- El-Motion: Der alljährliche österreichische Fachkongress bietet Wissenswertes zu E-Mobilität für KMU und kommunale Anwender.
- E-Tankstellen finden:
- Goingelectric: Kartentool zu kostenlosen Ladestationen in Österreich oder anderen europäischen Ländern
- ladestellen.at: Das Ladestellenverzeichnis der E-Control, zeigt die nächstgelegenen öffentlichen Stromladestellen an, inklusive Infos zu Steckertypen, Ladeleistung, Zahlungsoptionen...
- Förderungen für Elektroautos und E-Mobilität:
Unser Online-Ratgeber E-Mobilität zeigt, worauf Sie in Bezug auf die Ladeinfrastruktur achten sollten.
• Online-Ratgeber E-Mobilität starten
Mithilfe einer Photovoltaik-Anlage können Sie Ihre Elektrofahrzeuge mit der Kraft der Sonne tanken – beispielsweise über ein integriertes Energiemanagementsystem oder einen stationären Stromspeicher
• Mehr über erneuerbare Energien erfahren
• Gewerbe- oder Handwerksbetrieb finden
Wasserstoff-Mobilität
Mit grünem Wasserstoff betriebene Fahrzeuge erleichtern die Defossilisierung schwer elektrifizierbarer Verkehrssektoren. Insbesondere für den Schwerlastverkehr gilt Wasserstoff als Schlüsseltechnologie. Wasserstoff ist auch ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von synthetischem Sustainable Aviation Fuel (e-SAF). Dieser Treibstoff spielt eine zentrale Rolle für die Klimaneutralität der Luftfahrt.
Folgendes Beispiel aus der H2-Mobility Austria Studie von Deloitte zeigt, wie Wasserstoff den CO2-Ausstoß im Schwerverkehr reduzieren kann. Demnach könnten durch den Einsatz von 2.000 Wasserstoff-Schwerlast-LKWs pro Jahr folgende Einsparungen erzielt werden:
- 24.000 Tonnen weniger CO2
- 80 Tonnen weniger NOx-Emissionen (Stickstoff)
- 50 Prozent weniger Feinstaub-Emissionen
Die AFIR-Verordnung zum Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe enthält Vorgaben für die Errichtung von Wasserstofftankstellen.
In der österreichischen Wasserstoff-Strategie ist Wasserstoff aus erneuerbaren Energieträgern eine der Technologien auf dem Weg zur Defossilisierung des Verkehrs. Denn Wasserstoffmobilität bietet unter anderem folgende Vorteile:
- hohe Reichweiten
- hohe Beladung
- kurze Betankungszeiten
Diese Vorteile machen Wasserstoffmobilität vor allem für folgende Bereiche attraktiv:
- Güterverkehr
- Fernverkehr
- Schwerlastverkehr
- Busverkehr im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) als Dekarbonisierungsoption attraktiv.
Die Hydrogen Partnership Austria, kurz HyPA, ist eine österreichische Wasserstoffplattform. Diese Plattform initiiert regelmäßig Stakeholderdialoge zu Wasserstoff im Schwerverkehr. Die Roundtables sollen relevante Stakehoder in die Umsetzung der Wasserstoffstrategie einbinden.
- Zum Nachbericht „Wasserstoff im Schwerverkehr“
Webinare für betriebliches Mobilitätsmanagement
In diesem Abschnitt finden Sie unsere bisherigen Webinare für nachhaltige Mobilität.
Webinare zum Thema Nachhaltigkeit
Die Mobilität der Zukunft bietet große wirtschaftliche Chancen durch neue nachhaltige Geschäftsmodelle. Batterielösungen und emissionsfreie Fahrzeuge bilden die Basis für diese Entwicklung. Die Umstellung auf umweltfreundliche Verkehrsmittel und die Effizienzsteigerung der Verkehrsinfrastruktur bieten Potenzial zur Ressourcenschonung. Es gibt viele Ansatzpunkte, um Umweltbelastungen zu reduzieren, Nutzungsintensivierung durch Sharingangebote und Verlängerung der Lebensdauer durch Reparatur. Entwickeln auch Sie Ihre Lösung zur nachhaltigen Mobilität.
Besuchen Sie unsere österreichweite Webinar-Übersicht für nachhaltiges Wirtschaften. Die Themenpalette reicht von konkreten Handlungspotenzialen wie dem Umstieg auf E-Fahrzeuge oder Kreislaufwirtschaft über Services & Tools bis hin zu gesetzlichen Vorgaben.
• Für kommende Webinare zu aktuellen Nachhaltigkeitsthemen anmelden
• Vergangene Webinare flexibel nachsehen oder in den Präsentationsunterlagen schmökern
• Zur Webinar-Übersicht
Stand: 17.11.2025