Teilnehmerrekord beim „Tag der NÖ KFZ-Wirtschaft“ im Stift Göttweig
Branchenübergreifender Austausch von Fahrzeughandel und KFZ-Technik
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Einen neuen Teilnahmerekord verzeichnete der „Tag der NÖ KFZ-Wirtschaft“ im Stift Göttweig. 180 Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Fahrzeughandel und der Fahrzeugtechnik nutzten die Gelegenheit, sich aktuelle Informationen zu ihren Branchen zu holen und zum Netzwerken. „Der branchenübergreifende Austausch zwischen dem Fahrzeughandel und unseren Werkstätten bringt die gesamte niederösterreichische KFZ-Wirtschaft weiter“, betonten Wolfgang Schirak, der Obmann des NÖ Landesgremiums Fahrzeughandel, und der Landesinnungsmeister der NÖ Fahrzeugtechnik, Gerald Kisser. Im Rahmen der Veranstaltung präsentiert wurde auch „Lisa“, ein neues, speziell für die KFZ-Branche zugeschnittenes KI-Tool.
„Nachholbedarf“ und „Verrücktheit“
Schirak geht für heuer von einem Zuwachs bei den KFZ-Neuzulassungen aus, die Zahlen liegen aber nach wie vor deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau. „Das sich abzeichnende Plus ist da ein Tropfen auf den heißen Stein, der Nachholbedarf ist nach wie vor groß“, skizzierte Schirak die Lage. Etwa jede fünfte Neuzulassung österreichweit betreffe ein E-Fahrzeug. Trotz eines breiten vorhandenen Angebots sei man also noch weit von einer 100prozentigen Durchdringung entfernt, Kundinnen und Kunden greifen nach wie vor zum Verbrenner. Entsprechend wäre es geradezu eine „Verrücktheit“, wenn auf EU-Ebene mit Flottenzielen und drohenden Milliardenstrafen die eigene KFZ-Industrie geschädigt werden würde.
Fahrzeug-Technik wird zunehmend weiblicher
Fahrzeug-Technik-Landesinnungsmeister Kisser stellte Fragen der Lehre ins Zentrum seiner Ausführungen. Angesichts von Entwicklungen wie emissionsfreien Antriebstechniken, der Hochvolttechnik und autonomem Fahren werde an überarbeiteten Berufsbildern gearbeitet. Höchst zufrieden ist Kisser mit der Entwicklung bei den Lehrlingszahlen. Von 2021 bis 2024 sei die Zahl der Lehrlinge in der NÖ KFZ-Technik von 1.612 auf 1.799 gestiegen (+11,6 %), die Zahl der weiblichen Lehrlinge sogar von 66 auf 111 (+ 68,2 %). „Die Zeiten, wo unsere Branche ein reiner Männerberuf war, sind vorbei“, so Kisser. „Unsere Branche hält unsere Fahrzeuge in der Spur.“
Insgesamt sind in der NÖ KFZ-Technik aktuell über 2.500 Unternehmen aktiv, im niederösterreichischen Fahrzeughandel sind es rund 4.600.
Bereits über 100 chinesische KFZ-Produzenten
Auf großes Interesse stieß überdies Schiraks Verweis, wonach in China mittlerweile über 100 KFZ-Produzenten aktiv seien, die aktuell dort mit hohem Preisdruck, Überproduktion und einem heftigen Verdrängungswettbewerb konfrontiert seien und entsprechend auf den europäischen Markt drängen könnten. Experten gehen laut Schirak davon aus, dass lediglich zehn bis zwanzig dieser Unternehmen tatsächlich überleben werden. „Wer sich hier engagieren will, sollte also unbedingt darauf achten, dass Investitionen, die getätigt werden, überschaubar bleiben.“
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Tag der KFZ-Wirtschaft | Fotocredit: Andreas Kraus
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