"Die Welt ein Stück besser machen"
Christoph Wecht ist seit September Rektor der New Design University (NDU). Im Interview spricht er über seine Ziele und über Studierende mit gesellschaftlicher Verantwortung.
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Die ersten Wochen sind geschafft. Wie war der Start ins neue Studienjahr – erstmals als Rektor der NDU?
Christoph Wecht: Ich wurde sehr freundlich von der Belegschaft empfangen. Nach acht Jahren als Professor, Senatsvorsitzender und als Dekan war ich ja schon vertraut mit vielem, was hier passiert. Es hat sehr gut angefangen.
Was war Ihre Motivation, Rektor zu werden?
Mein Antrieb war ganz klar das Gestalten. Wenn ich in einer Organisation tätig bin, dann will ich sie auch beeinflussen und in die Zukunft führen. Die Rolle ermöglicht es, an entscheidender Stelle für die NDU etwas zu bewegen und sie hoffentlich noch erfolgreicher zu machen.
Warum genau die NDU?
Die NDU ist einzigartig in ihrer Form. Klein, aber fein – und sie beschäftigt sich mit sehr spannenden, vielseitigen Themen. Wir betrachten Gestaltung sehr breit und aus verschiedenen Perspektiven: Von Innenarchitektur und Grafik bis zu Informationsdesign, Event-Engineering oder Management. Und als kleine Uni sind wir einfach agiler als die ganz großen Einrichtungen. Man kommt schnell in Positionen, wo man mitgestalten kann.
Wovon profitieren die Studierenden am meisten? In welchem Bereich ist die NDU besonders stark?
Mein Ziel ist immer, dass unsere Studierenden als Persönlichkeiten reifen. Das gelingt durch die intensive Betreuung in kleinen Gruppen – man ist als Professor mehr in einer Coaching-Funktion. Und das ist schon etwas Besonderes. So entstehen viel Austausch und Nähe zur Praxis, unterstützt durch unsere Werkstätten und Studios. Ich glaube, genau das zeichnet unsere Absolventinnen und Absolventen aus.
Gibt es Ziele, die Sie als Rektor für die NDU verfolgen wollen?
Ja, natürlich. Erstens der Aufbau unseres Doktorats „Value through Design“, den wir im Herbst starten. Das ist ein großer Schritt für uns, um uns als Universität weiterzuentwickeln. Zweitens: Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft verstärken, etwa durch mehr Praxisprojekte und Bachelorarbeiten. Da sehe ich noch Potenzial. Und das große Thema künstliche Intelligenz – wie machen wir unsere Studierenden in diesem Bereich zukunftsfit?
Wie wollen Sie als Rektor sein? Welchen Führungsstil verfolgen Sie?
Ich möchte präsent und verfügbar sowie ein Diskussionspartner für Kolleginnen und Kollegen sein. Und ich möchte Visionen und Leitbilder für die NDU entwickeln, an denen sich dann auch andere orientieren können.
Mit welchem Wissen und welchen Kompetenzen sollen die Studierenden die NDU verlassen?
Sie sollen nicht nur ihr Fach beherrschen, sondern auch gesellschaftlich Verantwortung übernehmen. Erfolgreich sind sie, wenn sie konstruktiv und kreativ wirken, die Methoden und Instrumente anwenden können – und den Anspruch haben, die Welt ein Stück besser zu machen. Wenn sie das tun, haben wir einen guten Job gemacht.
Wir zeichnen die NDU in zehn Jahren – was sehen Sie?
Meine Vision ist, dass die NDU fest in der österreichischen Hochschullandschaft verankert ist. Dass sie etabliert ist und wahrgenommen wird – und einen Mehrwert für Gesellschaft und Wirtschaft schafft.