Die zweite Chance im Glas
Die Flotte Lotte rettet, was andere wegwerfen - und macht daraus Suppen, Eintöpfe und Chutneys. So werden jedes Monat Tonnen an Lebensmittel vor dem Müll bewahrt.
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Zwiebel, Karotten und Erdäpfel. Das sind die Klassiker an Lebensmitteln, die am Ende des Tages in den Supermarkt-Regalen übrig bleiben und dann, nach Ladenschluss, entsorgt werden. In Summe landet ein Drittel aller Lebensmittel im Müll. „In anderen Bereichen würde man da die Hände zusammenschlagen, bei den Lebensmitteln ist das leider noch nicht ganz angekommen“, schildert Daniel Ruttinger, Geschäftsführer der Flotte Lotte GmbH in Zwettl. „Wir verwerten das, was andere trotz einwandfreier Qualität wegwerfen müssen“, erklärt er.
Vor über zehn Jahren startete das Team als Verein damit, ungenutzte Ressourcen zu sammeln und daraus Produkte herzustellen. 2021 wurde dann die Flotte Lotte GmbH gegründet, die heute sieben Mitarbeiter:innen beschäftigt.
Zwei Mal pro Woche wird der Großhandel besucht, wo jedes Mal mehrere hundert Kilo an Obst und Gemüse parat stehen. „Da wissen wir vorher nicht, was kommt. Saisonal kann man es ungefähr abschätzen. Und wenn etwas nicht vom Großhandel kommt, rufen wir bei den Landwirten aus der Umgebung an – das hat sich gut eingespielt. Die Rezepte sind inzwischen optimal abgestimmt, auch bei der Haltbarkeit stehen wir sehr gut da“, erzählt Ruttinger.
Der Fokus liegt auf Suppen, Eintöpfen und Chutneys. Besonders beliebt sind die Produkte in den Landeshauptstädten der umliegenden Bundesländer – weniger am Land. Die Lieferungen nach Österreich und Deutschland erfolgen ab Versand innerhalb eines Tages. „Wir wollen das Online-Sortiment weiter ausbauen und den Fokus auf Marketing und den Webshop legen“, betont der Geschäftsführer.
Ein weiteres neues Projekt ist das der Baumpaten. Das Zwettler Unternehmen hat Erhaltungsflächen mit 400 Obstbäumen gepachtet – zum einen, um die Flächen zu schützen und zu erhalten, und zum anderen, um mit Schulen zusammenzuarbeiten und die Jugend für dieses wichtige Thema zu begeistern.
„Den Produkten Wert geben“
Für diese Haltung wurde die Flotte Lotte vom Magazin BusinessArt als „Nachhaltige Gestalterin“ ausgezeichnet. Wie man das schafft? „Nachhaltiges Wirtschaften heißt, die eigenen Prozesse kritisch zu hinterfragen – sei es bei Energiequellen, Rohstoffen oder regionalen Netzwerken. Man muss die Wirtschaft in der Region stärken und den Produkten einen Wert geben.“
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