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Robert Schweizer (links) und Andreas Blochberger von der BioPower GmbH.
© WKNÖ

Wenn aus Abfall Energie wird

Roh und Reststoffe effizienter nutzen: Das war die Motivation für die BioPower GmbH, eine eigene Software zu entwickeln. Von Digi4Wirtschaft kam die Förderung dazu.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 20.11.2025

Unsere Biogasanlagen funktionieren im Grunde wie unser eigener Körper – ein hochkomplexer chemischer Prozess, den uns die Natur vorgibt. Kreislaufwirtschaft in ihrer reinsten Form“, erklärt Andreas Blochberger, geschäftsführender Gesellschafter der BioPower GmbH. Wir stehen vor einer der drei Biogasanlagen des Unternehmens – in Retz, wo nachwachsende Rohstoffe in hochwertiges Biogas umgewandelt werden. Blochberger beschreibt den Ablauf: „Die organischen Materialien werden in unsere  Fermenter eingebracht, dort kontinuierlich durch Rührwerke in Bewegung gehalten, und im Anschluss wird das entstehende Biogas zur weiteren Nutzung ausgekoppelt.“

"Absolute Kreislaufwirtschaft"

Zum Einsatz kommen vor allem Rohstoffe, die andernorts als Reststoffe anfallen: etwa Hirse als Zwischenfrucht oder Rübenschnitzel, die bei der Zuckerproduktion übrig bleiben. „Wir sind stolz darauf, echte Kreislaufwirtschaft zu leben – und
in vielen Bereichen auch Vorbild für die Branche zu sein“, betont Geschäftsführer Robert Schweizer.

Robert Schweizer (links) und Andreas Blochberger von der BioPower GmbH.
© WKNÖ Geschäftsführer Robert Schweizer (l.) und geschäftsführender Gesellschafter Andreas Blochberger von der BioPower GmbH.

Trotzdem sei klar gewesen: Nach bald zwei Jahrzehnten Biogasproduktion musste ein neuer, effizienterer Weg gefunden werden. „Es geht vor allem um die Qualität des erzeugten Gases“, so Schweizer, „denn diese hängt stark von der Zusammensetzung der eingesetzten Rohstoffe ab.“ Heute wird das Biogas noch verstromt. Ab 2027 aber soll es zu hochwertigem Biomethan aufbereitet
und direkt in die bestehenden Gasnetze eingespeist werden. „Dafür brauchen wir nachvollziehbare, belastbare Daten – und genau daran hat es bisher im Hinblick auf eine nachhaltige Zertifizierung gefehlt.“

Bis zu 50 Sensoren im Einsatz

Die Lösung: Digitalisierung. „Wir haben rund 50 Sensoren installiert, über die wir kontinuierlich Daten erfassen und mit unserer eigens entwickelten Software analysieren“, erklärt Schweizer. Die Entwicklung dieser Software wurde durch das Förderprogramm Digi4Wirtschaft unterstützt – für das Unternehmen ein wichtiger Impuls. „Diese Förderung hat uns ermöglicht, in kurzer Zeit etwas wirklich Innovatives auf die Beine zu stellen. Heute sehen wir in unserer Software genau, wie viel von welchem Rohstoff wir für die optimale Zusammensetzung des Biogases benötigen“, so Robert Schweizer.

Planung, Ernte, Lieferung – alles digital

Seit rund einem Jahr ist die Software im Einsatz – mit spürbarem Effekt: „Wir bilden damit komplette Ernte- und Lieferketten digital und automatisiert ab“, so Schweizer. Das bedeutet unter anderem: präzise Vorausplanung der Rohstoffeinsätze, digitale Anlieferungserfassung durch Landwirte und Zulieferer – alles über eine speziell entwickelte App. „Die Einlieferer dokumentieren ihre Erntemengen direkt über ein IoT-basiertes System. Bei der Anlieferung erfolgt die Verwiegung automatisiert – die gesamte Zettelwirtschaft entfällt. Alles läuft digital und nachvollziehbar.“

www.digi4wirtschaft.at

www.biopower.co.at