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Johannes Gersthofer in seinem Schauraum
© WKNÖ

Wenn die Software fräst

Beim Steinmetzbetrieb Gersthofer steuert seit kurzem eine Software die Fräsmaschine. Die Förderung dafür kam von Digi4Wirtschaft.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 23.06.2025

Ein großer Steinmetzbetrieb – mitten im Ortszentrum? „Als unsere Firma 1902 gegründet wurde, lag sie am Ortsrand“, lacht Johannes Gersthofer, Geschäftsführer des Bau-, Steinmetz- und Kunststeinbetriebs Gersthofer in Grafenbach. „Wir sind bereits die fünfte Generation, die das Unternehmen führt.“

Was 1902 mit einer „Bethon-Fabrik“ begann, ist heute ein moderner Steinmetz-Betrieb, bei dem kein Auftrag dem vorherigen gleicht. Gersthofer: „Egal, ob es die Küchen-Arbeitsplatte ist oder eine Skulptur für den Garten – bei uns wird alles individuell gefertigt.“ Und das neuerdings auch zeitsparend: Musste früher für eine Statue oder eine Säule die Feinarbeit von Hand mit Hammer und Meißel erledigt werden, übernimmt dies seit ein paar Monaten eine neue Fräsmaschine inklusive hochwertiger Software. „Im Vorjahr mussten wir eine alte Brückensäge aus den Achtzigerjahren austauschen. Wir entschieden uns dafür, ein modernes, softwaregesteuertes System einzuführen“, berichtet Gersthofer. „Wenn nun im Rahmen eines Umbaus eine individuelle Säule benötigt wird, können wir die Daten, die der Architekt liefert, direkt in die Fräsmaschine einspielen. Die arbeitet dann über viele Stunden selbsttätig und trägt Schicht für Schicht den Stein ab, bis die Säule fertig ist – ein bisschen wie ein umgekehrter 3D-Drucker.“

Johannes Gersthofer in seinem Schauraum
© WKNÖ Johannes Gersthofer verbindet im Familienbetrieb Tradition mit Innovation.

Die Endkontrolle des Werkstücks erfolgt durch die Mitarbeiter des Steinmetzbetriebes. „Die Erfahrung und das Fachwissen unserer Mitarbeiter sind Goldes wert und unser höchstes Gut“, ist Gersthofer stolz.

Hälfte der Kosten gefördert

Stolz ist er auch darauf, dass er im Rahmen der Digi4Wirtschaft-Aktion die neue Software gefördert bekommen hat: „Wir haben uns die Förderbedingungen auf der Homepage angeschaut und dann den Förderantrag abgeschickt. Die Hälfte unserer Investitionskosten für die Software wurden übernommen, das war eine tolle Unterstützung.“

Mitarbeiter Lukas Lauermann beim Bearbeiten des Steins
© WKNÖ Mitarbeiter Lukas Lauermann beim Nachbearbeiten des Steins.

Preisvorteil für Kunden

Vom neuen System profitieren auch die Kunden. Gersthofer: „Die Maschine arbeitet sehr schnell, das spart Kosten, und diesen Preisvorteil können wir an unsere Kunden weitergeben.“

Gibt es bereits Zukunftspläne? „Im Herbst freue ich mich darauf, dass wir wieder zwei neue Lehrlinge aufnehmen. Und unsere nächste große Investition soll ein eigener 3D-Scanner sein, mit dem wir direkt auf der Baustelle vermessen und dann gleich mit den Daten die Fräsmaschine starten können.“

www.digi4wirtschaft.at

Steinbaumeister Gersthofer