Ein Stück Heimat am Teller
Serie erfolgreich integriert: In Wien kennen und lieben gelernt, betreiben die Griechen Maria und Ilias Polychronakis einen Imbissstand in Klosterneuburg.
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"Wir stehen jeden Tag auf, ziehen uns an und gehen gern zur Arbeit“, sagt Maria Polychronakis und nickt Ehemann Ilias lachend zu, während sie mit geübten Händen einen griechischen Bauernsalat anrichtet. Der Duft von frisch gebratenem Fleisch und Kräutern liegt in der Luft, die Schlange vor dem Greek Gyros & Pita Grill in Klosterneuburg wird länger. Für Maria und Ilias Polychronakis ist ihr Imbissstand nicht nur ein Job, er ist eine Leidenschaft. Beide sind gebürtige Griechen: Maria kam 1967 als Kind zu ihrem Onkel nach Wien. Ilias 1996, weil er in der Heimat keine Arbeit fand. Drei Monate nach seiner Ankunft treffen sie sich in einem griechischen Lokal in Wien – und verlieben sich.
Maria betreibt zu dieser Zeit ein Gemüsegeschäft in Wien und stellt Ilias an. Doch schon bald träumt er von einem eigenen Marktstand außerhalb der Stadt. Und so wird Klosterneuburg sein neues Zuhause. Angefangen mit Gemüse, haben sie am Leopoldimarkt im November erstmals auch Gyros angeboten. Mit großem Erfolg. Und so wurde aus den Marktständen ihr eigener Imbissstand, den sie seit 2017 betreiben. Serviert werden original griechische Gerichte: von Souvlaki über Tzatziki bis hin zu Bauernsalat und Salamaki. Alles wird täglich frisch zubereitet, nichts vom Vortag wiederverwendet. „Wenn wir ausverkauft sind, sind wir ausverkauft“, sagt Maria mit Nachdruck.
Probieren, Kosten, verfeinern
Weder Maria noch Ilias kommen ursprünglich aus der Gastronomie. „Wir haben uns auf unseren Griechenland-Urlauben durch die Speisekarten gekostet, nachgekocht, verfeinert und Freunde zur Verkostung eingeladen“, erklärt Ilias. „Zuerst muss es uns schmecken, erst dann kommt es auf die Karte.“ Learning by doing, Experimentieren und ständiges Probieren – so entstand die heutige Speisekarte. Die Gäste schätzen das: „Wir haben viele Stammkunden aus allen Gesellschaftsschichten – Ärzte, Arbeiter, Familien.“ Wenn man fragt, wie man in Österreich erfolgreich Fuß fassen kann, sind sich beide einig: „Es braucht den Willen zu arbeiten. Auch die Chefleute müssen mithelfen. Und man muss das, was man tut, mit Liebe und Überzeugung machen.“
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