EU-Außenhandel: Ungenutzte Chancen im globalen Wettbewerb
Zahl von Handelsabkommen unter EU-Beteiligung in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen.
Lesedauer: 1 Minute
Im globalen Wettbewerb hat die EU handelspolitischen Aufholbedarf gegenüber anderen Wirtschaftsräumen. So zeigt ein Blick auf UN-Handelsdaten, dass es China während der letzten Dekade deutlich besser als der EU gelungen ist, seine Handelsbeziehungen in Wachstumsregionen auszubauen. Bei den Entwicklungs- und Schwellenländern Asiens ist hier der stärkste Zuwachs zu beobachten. Um insgesamt 127 Prozent sind die chinesischen Exporte dorthin im Zeitraum zwischen 2013 und 2023 angewachsen. Zum Vergleich: Der EU gelang im selben Zeitraum lediglich eine Ausweitung seiner Ausfuhren in die Region um 20 Prozent. Ähnliche Dynamiken zeigen sich auch für Subsahara Afrika. Während China seine Exporte um 96 Prozent ausweiten konnte, gingen jene der EU sogar um zwei Prozent zurück. Auch im Mittleren Osten und Zentralasien reduzierten sich die Exporte der EU um ein Prozent, während China ein Plus von rund 80 Prozent einfahren konnte.
Der strategische Schwerpunkt der USA auf den asiatisch-pazifischen Raum („Pivot to Asia“) (+52 %) ging zulasten des Handels mit den wachstumsstarken Märkten in Afrika (-24 %) und im Mittleren Osten/Zentralasien (-7 %). Dort verzeichneten die Vereinigten Staaten einen noch stärkeren Rückgang im Exportwachstum als die EU.
Handelspolitik stärken
KNÖ-Vizepräsident Christian Moser analysiert: „Bedauerlicherweise ist die Zahl neuer bilateraler und regionaler Handelsabkommen unter EU-Beteiligung deutlich zurückgegangen. Der EU kommt die Aufgabe zu, ihre Handelspolitik durch den zügigen Abschluss neuer Freihandelsabkommen und die Weiterentwicklung bestehender Partnerschaften zu stärken.“