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Violeta „Leti“ Halili
© Zum Platzl

Leidenschaft, die schmeckt

Serie erfolgreich integriert: Violeta „Leti“ Halili kam aus dem Kosovo nach Traisen – heute lebt sie hier ihre Liebe zur Küche und zu den Menschen.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 27.11.2025

Kurz nach Mittag. Im „Zum Platzl“ in Traisen ist einiges los. Leti, wie sie von allen genannt wird, lächelt, während sie einer Stammkundin den frisch gebackenen Apfelstrudel hinstellt. „Kommt frisch aus dem Rohr, ist noch warm“, sagt sie, dann wendet sie sich an zwei Arbeiter: „Die Berner Würstel sind gleich fertig.“ Violeta Halili, gebürtig aus dem Kosovo, kam 2003 als 20-Jährige nach Traisen – der Liebe wegen. „Mein Mann hat seine Familie in der Heimat besucht, und so hat sich alles ergeben. Als meine Familie nach Österreich kam, wollte ich die Schule nicht verlassen. Aber dann habe ich ihn getroffen – und der Rest ist Geschichte.“ Der Anfang war schwer. „Sprache, alles fremd“, erinnert sie sich, „aber meine Familie war da. Dann habe ich zu arbeiten begonnen, ab da wurde es leichter.“ Die Gastronomie wurde schnell ihr Zuhause: zuerst beim Pirker in Mariazell, danach 18 Jahre in einem Gasthof, wo sie klein anfing – Geschirr spülen, Zimmer putzen, in der Küche helfen – bis sie schließlich im Service landete. „Ich habe alles durchgemacht, und es hat mir Spaß gemacht. Ich liebe die Gastro, den Kontakt mit den Menschen – die Sprache habe ich nur durch Gespräche mit Gästen gelernt.“

Es fühlt sich wie Heimat an

Der Traum von der Selbstständigkeit war immer präsent. „Ich habe der vorherigen Betreiberin vom ,Zum Platzl‘ manchmal geholfen. Als neu ausgeschrieben wurde, habe ich mich beworben. Mein Mann meinte: ‚Warum weit fahren, wenn du das, was du liebst, in deinem Wohnort machen kannst? Wir sind da, wir helfen.‘“ Und  so übernahm Leti 2023 das Lokal. „Ich kenne die Menschen, sie kennen mich, und sie kommen gerne. Es ist meine zweite Heimat. Ich bin dankbar und überwältigt von der Unterstützung.“ Die Küche spiegelt ihre Leidenschaft wider: alles frisch und selbst gemacht. Die Arbeitstage sind lang. „Manchmal schlafe ich nur drei Stunden“, lacht sie, „aber ich liebe den Job. Ich würde es immer wieder machen.“ Ihr Rat an andere: „Arbeiten, sich hineinhängen, etwas machen, das man liebt – und die Sprache lernen. Dann klappt alles.“
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