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Innenarchitektur-Studierende der NDU entwickelten Raumkonzepte für drei prototypische Stadeln im Wein- und Waldviertel – wie den „Heuboden“.
© New Design University

Museumsdorf wurde zum NDU-Raumlabor

Im Rahmen des Future Lab der NDU arbeiteten Innenarchitektur-Studierende mit dem Weinviertler Museumsdorf Niedersulz zusammen. Das Ziel: Historische Stadel neu denken und ihr Potenzial für gemeinschaftliche Nutzung im ländlichen Raum aufzeigen.

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Aktualisiert am 26.05.2025

Mit einfachen Mitteln eine atmosphärische und inhaltliche Ausstellung zu entwickeln, war nicht nur eine gestalterische Herausforderung, sondern auch eine wertvolle Lernerfahrung über Entwurf, Umsetzung und Teamarbeit“, sagt Katrin Schmudermayer. Für sie und 40 weitere Studienkolleg:innen des Bachelorstudiengangs Innenarchitektur an der New Design University wurde der „Hintaus Stadel“ von Oktober 2024 bis Jänner 2025 zum Raumlabor.

Gestartet wurde mit einem Workshop im Weinviertler Museumsdorf Niedersulz, um sich in die Gebäudestruktur und die Kulturgeschichte des Stadels einzuarbeiten. In weiterer Folge analysierten die NDU-Student:innen die Gebäudeform anhand der zwei wichtigsten Stadelformen, dem Längs- und dem Querstadel, und erarbeiteten anhand von drei prototypischen Bauplätzen ein zukünftiges Stadel-Netzwerk im Wein- und Waldviertel. 

Der Projektleiter und NDU-Professor Architekt Christian Prasser sagt dazu: „Privatsphäre und Gemeinwohl sind spannende Gegenpole, die unter einem Dach das vorgegebene Raumprogramm definierten. Raumkapsel, Küchenblock, Sanitärzelle sowie Fahrradwerkstatt sind Minimalstrukturen, die als Raum im Raum unter einem Stadeldach entworfen wurden, bewusst aber auch Platz für geselliges Miteinander bieten. Zudem ist die Verdichtung von Funktionen auf kleinstem Raum eine zeitgenössisch relevante Strategie ökologischer Nachhaltigkeit.“

Die Idee für das Projekt entstand auf Initiative von Dr. Richard Edl, der auch schon den Aufbau des Museumsdorfs begleitet hat und nun als Bindeglied zwischen der NDU und dem Museumsdorf fungierte. Das Museumsdorf selbst brachte mit seinen zwölf originalen Stadeln nicht nur das gebaute Anschauungsmaterial, sondern auch Expertise, Infrastruktur und Ausstellungsmöglichkeiten in die Kooperation ein.

Reale Verankerung verlieh dem Projekt eine „große Tiefe“

Für die Studierenden Anna Zellhofer und Marlene Lechner war das Projekt eine ganz besondere Erfahrung: „Die Möglichkeit, reale Objekte vor Ort zu besichtigen und deren spezifische räumliche, bauliche und landschaftliche Gegebenheiten kennenzulernen, hat dem Projekt eine große Tiefe verliehen.“ Die reale Verankerung habe ihnen geholfen, architektonische Entscheidungen bewusster und kontextbezogener zu treffen. 

Die Modelle und Konzepte der Teams sind noch bis 27. Juli 2025 in der Ausstellung im Eingangsgebäude des Museumsdorfs zu sehen. Auch für das Museumsdorf war die Zusammenarbeit mit der NDU „konstruktiv und inspirierend“. Weitere Projekte seien nicht ausgeschlossen – wenn Idee und Inhalt wieder so gut zueinander passen.

www.ndu.ac.at

Unter dem Titel „Pipifein“ entwarfen Anna Zellhofer und Marlene Lechner Schlafgelegenheiten in den Stadeln.
© New Design University Unter dem Titel „Pipifein“ entwarfen Anna Zellhofer und Marlene Lechner Schlafgelegenheiten in den Stadeln.