NDU-Werke vollenden die Stiftsbibliothek
Im Rahmen des Future Lab der New Design University kreierten Studierende des Bachelorstudiengangs „Design, Handwerk & materielle Kultur“ keramische Skulpturen für das Museum am Dom in St. Pölten. Das Thema: „Im Feuer geboren“.
Lesedauer: 2 Minuten
Ein ganz wesentlicher Teil des Museums am Dom in St. Pölten ist die barocke Stiftsbibliothek. Prunkvoll und geschichtsträchtig. Nur ein Raum blieb bis heute unvollendet – der Südraum. Denn während der Fertigstellung im 18. Jahrhundert ging dem Kloster das Geld aus. Die barocken Bücherkästen wurden noch eingebaut, beim Figurenschmuck wurde in diesem einen Raum allerdings gespart.
Um diese Lücken zu füllen, startete das Museum am Dom ein Future Lab-Projekt mit der New Design University (NDU). Der Auftrag an die Studierenden des Bachelorstudiengangs „Design, Handwerk & materielle Kultur“ lautete: Zeitgenössische Objekte aus Keramik zu entwerfen, welche die bereits bestehenden barocken Figuren auf den Bücherkästen ergänzen sollen.Die Objekte werden in der Jahresausstellung bis Ende Oktober ausgestellt und finden auch danach einen dauerhaften Platz in der St. Pöltner Stiftsbibliothek.
Skulpturen orientieren sich am Jahres Thema „Im Feuer Geboren“
Gestartet wurde mit einer Führung durch die Räume. „Dabei wurden Aspekte wie Raumgröße und thematische Bezüge besprochen. Die Ausstellung steht unter dem Titel ‚Im Feuer geboren‘ – eine thematische Klammer, die inhaltlich wie materiell eine Verbindung zur Keramik schafft“, erzählt Student Alexander Jakl. Immerhin werden die Skulpturen im Entstehungsprozess gebrannt.
Hinzu kommt: Im Südraum waren die Fakultäten Medizin und Rechtsprechung vertreten. Die vorhandenen Figuren beziehen sich auf diese Themen. Daher sollten sich auch die Studierenden an den Themen orientieren. Der Kreativität an sich waren allerdings keine Grenzen gesetzt. „Uns wurde völlig freie Hand gelassen, die eigenen Gedankengänge skulptural umzusetzen und in Kontext zu den prunkvollen Räumlichkeiten zu setzen“, schildert NDU-Studentin Natalie Weller.
Ende März wurden die sechs neuen Skulpturen dem Museum am Dom präsentiert. Das Feedback vonseiten der Besucher ist laut Barbara Taubinger, Abteilung Museum & Denkmalpflege vom Museum am Dom, sehr positiv. „Die Zusammenarbeit war sehr produktiv und war für beide Seiten sehr befruchtend. Auf alle Fälle würden wir das wieder machen“, lobt Taubinger.
Mittlerweile können die Werke auch schon in der Stiftsbibliothek besichtigt werden. „Die keramischen Skulpturen fügen sich mühelos in den barocken Raum ein. Die tolle Zusammenarbeit mit dem Museum und das Vertrauen in die Studenten haben dieses großartige Projekt möglich gemacht“, lobt Projektleiterin Roxanne Kury (NDU).
Was man sich genau darunter vorstellen kann, erklärt Studentin Emma Geyer: „Die Skulpturen vereinen zerbrechliches Porzellan mit organischen Knochenformen und erzählen von Verletzlichkeit, Heilung und Erneuerung. Sie sollen zeigen, wie aus Schmerz Stärke erwächst und neues Wachstum möglich wird.“