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Franz Kirnbauer
© Tanja Wagner

NÖ Handel begrüßt Abschaffung der Zollfreigrenze, pocht aber auf deutlich frühere Umsetzung

Der NÖ Handel reagiert positiv auf die Entscheidung der EU-Finanzminister, die Zollfreigrenze von 150 Euro für Pakete aus Drittstaaten abzuschaffen. Damit werde die enorme Paketflut – zuletzt 4,6 Mrd. Sendungen jährlich – sowie die massive Wettbewerbsverzerrung zulasten europäischer Händler endlich geregelt.

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Aktualisiert am 14.11.2025

„Die Abschaffung der Freigrenze ist eine langjährige Forderung der Branche. Es ist ein großer Erfolg für den Handel und ein entscheidender Schritt für fairen Wettbewerb“, betont Franz Kirnbauer, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer NÖ. „Wir brauchen faire Wettbewerbsbedingungen. Nur so können wir sicherstellen, dass Qualität, Beratung und Nachhaltigkeit auch künftig in (Nieder)Österreich ihren Platz haben.“

Umsetzung bereits 2026 statt erst 2028

Kirnbauer fordert jedoch eine deutlich frühere Umsetzung: „Das darf aber nicht erst 2028 kommen – wir brauchen die Regelung spätestens 2026.“ Der Vorschlag der EU-Kommission, die Freigrenze bereits 2026 zu streichen, müsse daher konsequent realisiert werden.

EU-Bearbeitungsgebühr spätestens im Herbst 2026

Zusätzlich pocht Kirnbauer darauf, die EU-weite Bearbeitungsgebühr für Pakete aus Drittstaaten spätestens im Herbst 2026 einzuführen, um gleiche Rahmenbedingungen sicherzustellen. Angesichts des massiven Importanstiegs – 91 Prozent aller Kleinsendungen stammen aus China – „braucht es so schnell wie möglich effiziente Kontrollen, um Wettbewerbsfairness, Verbraucherschutz und Umweltstandards zu gewährleisten.“

„In Zeiten internationaler Onlineplattformen, die mit Dumpingpreisen und oft fragwürdigen Produktionsbedingungen agieren, senden strengere Regeln und faire Zollbehandlung ein klares Signal: Europa schützt Qualität und fairen Handel.“

Franz Kirnbauer
© Tanja Wagner Franz Kirnbauer, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Niederösterreich