Präzision auf Schienen
Serie „Lehre kann mehr“: Samuel Becvar, Lehrling bei den Niederösterreich Bahnen, sorgt dafür, dass Himmelstreppe und Panoramawagen der Mariazellerbahn sicher rollen. Technik mit Verantwortung – und Zukunft.
Lesedauer: 1 Minute
„Die Checkliste ist ganz wichtig. Schließlich geht es um die Sicherheit von Menschen“, sagt Samuel Becvar, den Blick konzentriert auf das Tablet in seiner Hand gerichtet. Zu den Aufgaben des angehenden Elektrotechnikers und Fahrzeuginstandhalters bei den Niederösterreich Bahnen gehören nämlich die Wartung und Instandhaltung von Schienenfahrzeugen – speziell für Himmelstreppe und Panoramawagen der Mariazellerbahn. „Alle 30 Tage schauen wir uns die Fahrzeuge genau an, kontrollieren und prüfen alles auf Herz und Nieren. Dabei arbeiten wir akribisch eine Checkliste ab.“ Auch bei auftretenden Störungen braucht es die Expertise des Lehrlings im vierten Jahr.
„Da kommt vieles in Frage – vom Fahrgastinformationssystem, den Klimaanlagen bis hin zur Brandmeldeanlage oder dem Hochspannungsteil. Bevor ich die Störung beheben kann, ist meist eine Fehlersuche mittels Stromlaufplan und Notebook notwendig“, erklärt er.
Warum eine Lehre bei den Niederösterreich Bahnen? „Ich habe mich schon immer für Technik, vor allem Elektrik, interessiert. Und die Mariazellerbahn fährt jeden Tag bei mir vorbei“, erzählt Becvar und lacht. „Nach einem Schnuppertag in der Werkstatt in Laubenbachmühle wusste ich: Dort will ich meine Ausbildung machen.“ Es sind die Abwechslung, das Team und die Möglichkeit, regelmäßig auch an anderen Standorten mitzuhelfen, die den Niederösterreicher besonders reizen. „Und nach der Lehre habe ich einen sicheren Arbeitsplatz im Betrieb. Das ist sehr wertvoll in der heutigen Zeit.“ Nach Abschluss seiner Ausbildung – Doppellehre Elektrotechnik und Spezialmodul Fahrzeuginstandhaltung – strebt Becvar die Ausbildung zum Lokführer auf der Mariazellerbahn an. „Damit ich die Schienenfahrzeuge auch selbst lenken darf.“
Die Eisenbahn ist eine „kleine große Welt“ – mit vielfältigen Berufsfeldern vom Lokführer bis zum Gleistechniker. Angesichts des Mobilitätsbooms suchen Bahnunternehmen Fachkräfte in allen Bereichen. Die Branche bietet viele Möglichkeiten zu Weiterbildung und Karriere – etwa vom Schaffner zur Fahrdienstleitung oder die Kombination Werkstättenfachkraft und Lokführer. Mobilität ist ein zentrales Zukunftsthema. Bahnjobs bieten Perspektive, attraktive Bezahlung – und auch Mädchen spannende Einblicke. Eine Mitfahrt im Führerstand bleibt meist unvergessen.

Barbara Komarek
Vorsitzende Schienenbahnen NÖ