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© Andreas Kraus

Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer beim „Industrielunch“ der Industrie NÖ

„Müssen schleichende Deindustrialisierung Österreichs und Europas stoppen“

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 18.09.2025

„Wir müssen die schleichende Deindustrialisierung Österreichs und Europas stoppen. Es kann nicht unser Anspruch sein, in den Wachstumsprognosen das Schlusslicht in Europa zu sein. Da haben wir ein Problem.“ Das war die klare Botschaft von Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer beim „Industrielunch“ der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ). Entscheidend dafür sei ein Maßnahmen-Mix von Sofortmaßnahmen wie die Unterstützung für energieintensive Betriebe oder die Verdoppelung des Investitionsfreibetrags über Entlastungen in Bereichen wie Energiekosten und Bürokratie bis hin zu einem schlagkräftigen und gezielten Ausrichten auf Schlüsseltechnologien.  

„Thema Arbeit Schlüssel für unseren Standort“  

Besonders wesentlich sind für Hattmannsdorfer Maßnahmen zur Erhöhung der im Land geleisteten Arbeitsstunden wie Anreize für weniger Teilzeit. „Das Thema Arbeit ist ein Schlüssel für unseren Standort“, so der Wirtschaftsminister vor Spitzenvertretern der NÖ Industrie in St. Pölten. Hervorgehoben wurde von Hattmannsdorfer überdies auch, dass im Entwurf für das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EABG) nun erstmals ein „überragendes öffentliches Interesse“ für Projekte verankert und damit ein wesentlicher Schritt zu Verfahrensvereinfachungen und -beschleunigungen verankert wurde. 

Ecker und Dichtl betonen große Bedeutung der NÖ Industrie 

Seitens der WKNÖ verwiesen Präsident Wolfgang Ecker und Industrie-Spartenobmannstellvertreter Bernhard Dichtl auf die große Bedeutung der Industrie für den Wirtschaftsstandort Niederösterreich. Rund 1.000 Industriebetriebe im Land stehen für rund 80.000 Arbeitsplätze, 2.700 Lehrstellen und etwa ein Drittel der Wirtschaftsleistung. „Der Standort Niederösterreich ist bei Branchen und Unternehmensgrößen breit und vielfältig aufgestellt“, so Ecker. „Das ist ein starker Vorteil. Aber es ist auch klar, dass, wenn unsere Industrie hinkt, auch unsere gesamte Wirtschaft hinkt.“ Dichtl warnte vor Entwicklungen, wonach Investitionsentscheidungen aktuell verstärkt in Richtung Ausland gehen, gerade bei international stark verflochtenen Konzernen. „Wir haben da nicht viel Zeit und brauchen dringend eine Trendwende.“ 

„Verständnis von Wirtschaftspolitik als Gesellschaftspolitik schaffen“ 

Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer will dazu insbesondere auch in der Öffentlichkeit das Verständnis für die hohe Bedeutung der Wirtschaft und damit für die Wichtigkeit von wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen für die Betriebe schärfen. Das betreffe schließlich unser gesamtes Zusammenleben – von Schulen und Kindergärten bis zur sozialen Absicherung. Hattmannsdorfer: „Wir müssen ein Verständnis von Wirtschaftspolitik als Gesellschaftspolitik schaffen.“


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© Andreas Kraus WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker, Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer und Industrie-Spartenobmannstellvertreter Bernhard Dichtl beim „Industrielunch“ der Sparte Industrie der WKNÖ (v.l.)
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