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Pflegelehre Haus Louise
© Barmherzige Schwestern

Wo Lernen auf Leben trifft

Ein Berufseinstieg mit Sinn und Perspektive: Im November 2023 haben die ersten NÖ Pflegelehrlinge ihre Ausbildung begonnen. Von Anfang an mit dabei war Angelina Hager.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 27.05.2025

Inzwischen verstehe ich viel besser, warum gewisse Handgriffe wichtig sind“, sagt Angelina Hager, während sie mit routinierten Bewegungen die Utensilien für die Blutzuckermessung auf dem Wagen verstaut. Alles hat seinen Platz. Die 16-Jährige ist im zweiten Jahr ihrer Ausbildung zur Pflegeassistenz im Haus St. Louise der Barmherzige Schwestern Pflege GmbH. Wenn sie morgens durch die Gänge geht, blicken ihr viele freundliche Gesichter entgegen, man grüßt sich, man plaudert. „Man freut sich aufeinander – und das macht diesen Beruf so besonders.“

Angelina hat im November 2023 ihre Lehre begonnen – als eine der ersten in NÖ. Heute kann sie bereits viele Aufgaben eigenständig übernehmen und unterstützend im Team mitarbeiten. „Derzeit helfe ich etwa bei der Morgenpflege, messe unter Anleitung Blutzucker und Blutdruck und begleite die Bewohner durch den Tag“, erzählt sie. Das Wissen kommt aus der Praxis – und der Schule. „Theorie und Praxis ergänzen sich gut“, meint sie und hält kurz inne, ehe sie den Zopf der alten Frau zu Ende flechtet. „Es ist der Kontakt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern! Die Gespräche mit ihnen sind oft lustig, berührend oder einfach nur schön – das macht mir große Freude.“ 

Angelina hat sich schon vor ihrer Lehre mit dem Beruf beschäftigt – vor allem durch Erzählungen ihrer Mutter, die selbst in der Pflege arbeitet. „Es ist genauso, wie ich es mir vorgestellt habe – ein schöner und sinnvoller Beruf.“ 

Theorie und Praxis im Einklang

„Als wir 2023 mit den ersten Lehrlingen gestartet sind, war vieles neu – auch für uns. Aber wir haben schnell gemerkt: Es ist eine echte Chance, junge Menschen für die Pflege zu begeistern“, berichtet Heim- und Pflegedienstleiterin Gerlinde Göschelbauer. Heute machen sechs Lehrlinge ihre Ausbildung im Haus St. Louise der Barmherzige Schwestern Pflege GmbH– drei im ersten, drei im zweiten Lehrjahr.

Wenn aus schüchternen Jugendlichen selbstbewusste junge Fachkräfte werden, dann ist das nicht nur berührend, sondern auch motivierend für das gesamte Team.

„Die größte Herausforderung liegt oft darin, die richtige Balance zu finden“, erklärt Göschelbauer. „Ihnen Aufgaben zuzutrauen, an denen sie wachsen – und gleichzeitig für sie da zu sein, wenn sie Unterstützung brauchen.“ Besonders erfüllend sei es, die persönliche Entwicklung mitzuerleben: „Wenn aus schüchternen Jugendlichen selbstbewusste junge Fachkräfte werden, dann ist das nicht nur berührend, sondern auch motivierend für das gesamte Team.“ Angelina blickt der Zukunft mit Neugier entgegen. Die nächsten Schritte? Praktika in der mobilen Hauskrankenpflege, in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung – später auch im Krankenhaus. „Ich weiß noch nicht genau, wo mein Platz sein wird“, sagt sie. „Aber ich freue mich darauf, es herauszufinden.“