Automobilindustrie setzt auf steirische Batterie-Innovation
Die Resch GmbH will mit ihrem modularen Batteriesystem Reparatur und Recycling ermöglichen – eine massive Kostenersparnis.
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Die Klimakrise und der Mobilitätswandel machen es notwendig: Immer intensiver wird auch in Europa an Batterien, ob für Elektrofahrzeuge, Industrieanlagen oder stationäre Energiespeicher, geforscht und entwickelt. Sie sollen einen großen Schritt in Richtung Energiewende möglich machen – allerdings gibt es bei Batteriesystemen immer noch viele offene Fragen und Schwachpunkte. Vom Brandschutz bis hin zu Reparatur oder Recycling.
Das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen Resch aus St. Stefan im Rosental will hier nun eine Lösung bieten – durch ein innovatives Batteriesystem, das ohne Klebstoffe und Schweißverbindungen auskommt. Damit stößt man auf internationales Interesse, gerade in der Automobilindustrie.
Grundsätzlich dreht sich beim Batteriedesign alles um maximale Effizienz bei minimaler Varianz. Dafür werden die Zellen in Trägersysteme oder Gehäuse geklebt oder verschweißt – für stabile, aber starre Einheiten. Einzelne defekte Zellen lassen sich in der Folge aber nicht entnehmen, was die Reparatur unmöglich macht. Hier setzt das südoststeirische Unternehmen an – mit einem „revolutionären Ansatz“, wie Gerald Resch, der den Betrieb mit seiner Frau Andrea Resch leitet, betont. Dafür kehrt man Klebstoffen und Schweißverbindungen den Rücken. „Stattdessen werden die einzelnen Zellen mechanisch gesteckt – defekte Zellen können dadurch gezielt getauscht werden, ohne das gesamte Modul zu ersetzen. Man muss es sich wie Lego vorstellen“, erklärt Resch. Das erleichtere auch das Recycling am Ende des Lebenszyklus der Batterien. Das System sei zudem mit allen gängigen Zelltypen kompatibel. „Wir haben das Batteriemodul völlig neu gedacht. Auch aus dem Reiz heraus, eine marktfähige Lösung aus Europa an den Start zu bringen“, so Resch.
Industrie interessiert
Im Falle einer Serienentwicklung rechnet der Geschäftsführer mit Kostenersparnissen von bis zu einem Drittel im Vergleich zur Konkurrenz. Entsprechend groß sei das Interesse der internationalen Industrie. „Wir befinden uns in vielversprechenden Gesprächen“, bestätigt Resch den Kontakt zu mehreren mitteleuropäischen Automobilherstellern. Auch in anderen Branchen sei eine Nutzung möglich. Resch: „Überall, wo eine E-Batterie im Spiel ist – also von Flugzeugen über Schiffe bis hin zu Batteriespeichern – kann unser Verfahren angewendet werden.“ Integriert ist ein Sicherheitssystem gegen einen auf benachbarte Zellen übergreifenden Zellbrand.