Christkind spült 310 Millionen in die Kassen
960.000 Steirer machen sich dieser Tage auf die Suche nach passenden Geschenken. 320 Euro werden dafür eingeplant.
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Der Duft von Keksen liegt in der Luft, Punsch wird ausgeschenkt, Weihnachtslieder sind zu hören und Lichterketten verleihen den Ortszentren viel weihnachtliches Flair: Mit der Adventzeit beginnt wohl die schönste Zeit des Jahres. Und zum „Fest der Liebe“ möchten die Steirerinnen und Steirer ihren Liebsten auch eine Freude bereiten. Entsprechend füllen sich die Einkaufsstraßen in diesen Tagen. Laut einer aktuellen Studie der KMU Forschung Austria planen 960.000 Steirerinnen und Steirer oder 87 Prozent der Über-15-Jährigen, heuer Präsente unter den Baum zu legen – das sind zwar um drei Prozent weniger als zuletzt, allerdings ist das dafür geplante Budget im Vergleich zum Vorjahr von 310 auf 320 Euro gestiegen. „Unterm Strich darf der Handel heuer mit einem Umsatz von 310 Millionen Euro rechnen“, prognostizieren Gerhard Wohlmuth, Obmann der Sparte Handel in der WKO Steiermark, und Wolfgang Ziniel von der KMU Forschung Austria. Die Kaufbereitschaft der Steirer bleibe auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten groß, betonen die beiden unisono.
Die Studie fördert darüber hinaus interessante Details zutage: So werden am öftesten die eigenen Partner (64 Prozent) und Kinder (62 Prozent) beschenkt, in gut jedem zweiten Fall wird für die Eltern ein Präsent gekauft. Mehr als jeder Dritte möchte den Geschwistern etwas schenken, 16 Prozent denken bei Präsenten auch an die Schwiegereltern. Wie tief dafür in die Tasche gegriffen wird, ist höchst unterschiedlich: 30 Prozent planen Einkäufe zwischen 201 und 400 Euro, weitere 21 Prozent rechnen mit Ausgaben zwischen 401 und 600 Euro – und sechs Prozent wollen mehr als 800 Euro für Geschenke ausgeben.
Und dafür nehmen sich die Steirer auch Zeit: Der Großteil möchte die Geschenke rechtzeitig aussuchen. 37 Prozent wollen die Präsente in der ersten Dezemberhälfte besorgen, 29 Prozent noch im November. „Diese Verschiebung dürfte auf den Black Friday zurückzuführen sein“, so Ziniel. Acht Prozent haben mit dem Weihnachtseinkauf schon im Oktober begonnen. Der Anteil der „Late Shopper“ ist damit rückläufig – und hat sich mit 14 Prozent auf niedrigem Niveau stabilisiert. 2018 lag der Wert noch bei rund 40 Prozent.
Regionales Einkaufen steht hoch im Kurs
Umso wichtiger sei es, den Konsumenten bewusst zu machen, dass sie mit ihrer Kaufentscheidung viel in der Hand haben. „Wer regional einkauft, sichert Arbeits- und Ausbildungsplätze vor Ort und trägt damit zur Erhaltung der regionalen Infrastruktur bei“, unterstreicht Wohlmuth. Laut WKO-Statistik sind in der Steiermark 25.451 aktive Handelsbetriebe verzeichnet, die rund 70.000 Mitarbeiter beschäftigen. Doch das ist nicht alles: Im Vorjahr wurden steiermarkweit exakt 1.750 junge Menschen zu wertvollen Fachkräften im Handel ausgebildet.
Der Appell, im heimischen Handel einkaufen zu gehen, scheint zu fruchten: So geben bereits 35 Prozent der Befragten an, heuer verstärkt in lokalen Geschäften einkaufen zu wollen. 22 Prozent der Befragten legen besonderen Wert auf lokale Produkte. Und 13 Prozent möchten verstärkt in österreichischen Online-Shops ihre Weihnachtseinkäufe erledigen. Wohlmuth spricht in diesem Zusammenhang von „ermutigenden Zahlen“ und davon, dass die Konsumenten die Zeichen der Zeit erkannt hätten: „Wer gern in den Einkaufsstraßen flaniert und in Geschäften schmökert, leistet mit seinem Weihnachtseinkauf im heimischen Handel einen wesentlichen Beitrag.“
Was Steirer am liebsten unter den Baum legen
Womit seinen Lieben zu Weihnachten eine Freude machen? Die Steirer setzen bei Geschenken immer mehr auf Gutscheine.
Die Frage aller Fragen rund um Weihnachten: Was ist das richtige Geschenk, um dem Beschenkten Freude ins Gesicht zu zaubern? Der soziale Faktor, jemandem eine Freude bereiten zu wollen, steht laut Studie für 77 Prozent im Vordergrund.
Beim Schenken selbst gehen dann immer mehr Steirer auf Nummer sicher: Um Fehlkäufe zu vermeiden, entscheiden sich immer mehr für einen Gutschein als Geschenk. Schon im Vorjahr haben diese das Ranking der beliebtesten Geschenke mit 39 Prozent angeführt – und heuer den Vorsprung mit 41 Prozent weiter ausgebaut. Der Vorteil von Gutscheinen liegt auf der Hand: Als Schenkender gibt man zwar die Richtung vor, das konkrete Produkt kann der Beschenkte selbst wählen. Gern werden Gutscheine für Bekleidung sowie Kosmetika und Parfümerie, aber auch für Dienstleistungen wie Thermen- bzw. Spa-Aufenthalte oder Restaurantbesuche überreicht. Wer Gutscheine schenken will, plant dafür im Schnitt insgesamt 150 Euro ein – im Vorjahr waren es noch 100 Euro.
Traditioneller geht es auf den Folgeplätzen weiter: Dort rangieren Spielwaren (35 Prozent) sowie Bekleidung und Textilien (29 Prozent) auf den Plätze zwei und drei. Weitere Klassiker folgen mit Kosmetika (28 Prozent) und Büchern (21 Prozent) sowie mit Bargeld (20 Prozent). Für Geldgeschenke werden heuer im Schnitt 225 Euro eingeplant. Ebenso unter den Top Ten der Geschenke rangieren Genussmittel (14 Prozent), Sportartikel (13 Prozent) sowie Schmuck (13 Prozent).
Doch wie kommen die Steirer überhaupt auf Geschenksideen? Laut Studie geben 48 Prozent der Befragten an, die Beschenkten sehr gut zu kennen. Mehr als ein Drittel fragt explizit nach Wünschen, um Fehlkäufe zu vermeiden. Und fast ein Viertel lässt sich in den Geschäften inspirieren.